Die besten Lissabon Tipps für deinen Kurzurlaub. Wir zeigen dir, wie du in 4 Tagen alle Highlights und Geheimtipps erleben kannst. Mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten, coolsten Lokal- und Strandempfehlungen und mehr. Unser Erfahrungsbericht inklusive Sintra, Cascais und praktischer Karte.
von Christoph König
Lissabon ist der beste Fitnesscoach. Die großartigen Sehenswürdigkeiten locken dich die steilen Straßen rauf und runter, dass du beim Rumlaufen gar nicht merkst, wie eifrig du Höhenmeter und Schritte sammelst. Warum es jeden Meter Wert ist, erfährst du bei uns. Und keine Sorge: Wenn du dich bei unseren Lissabon Tipps immer fragst, wo was ist, schau dir einfach die Karte am Ende des Artikels an – da sind alle Sehenswürdigkeiten und Lokale markiert!
Wenn du mehr Zeit mitbringst, kannst du mit Sabrinas Rundreise-Guide auch noch Portugals Süden mit der imposanten Algarveküste besichtigen. Als Aufwärmer zu unseren 36 Lissabon Tipps kannst du dir hier ein cooles Video von unserem Trip anschauen.
Tipp 1 ist gleich der wichtigste. Wenn du Lissabon in kurzer Zeit erobern willst, mach es wie wir und such dir ein günstiges Quartier in der Alfama/Altstadt. Die ist mit ihren schmalen hohen Häuschen gleich ein Highlight für sich und sogar recht günstig, weil die reicheren Viertel im Westen liegen. Von hier aus hast du die meisten Lissabon Sehenswürdigkeiten gleich in der Nähe. Tipp 2: Als Reisezeit ist Frühling, Herbst oder sogar Winter ideal – denn da hat es hier immer noch sehr angenehme Temperaturen (bei unserem Besuch im Oktober über 26 Grad).
Vom Flughafen sind wir mit der Metro mit einmal Umsteigen in 45 Minuten in unserer Airbnb Wohnung bei der Station Martim Moniz. Direkt hinter unserem Quartier in der Rua Dos Cavalheiros erspähen wir einen charmanten kleinen Platz mit Schanigarten. Als wir dort zum Abendessen einkehren, wird schnell klar, dass wir zufällig in einem Top-Tipp gelandet sind. Tipp 3: Die Casa de Fados Maria da Mouraria. Hier gibt’s köstlichen gegrillten Fisch, guten Wein und aus dem ersten Stock unseres Lokal hören wir den typischen melancholischen Fado-Gesang.
Von unserem Fenster im Quartier sehen wir am nächsten Morgen schon unser erstes Ziel. Tipp 4: Das Castelo de Sao Jorge. Der alte Königspalast, der (wie so viele Festungen hier) auf die Mauren zurückgeht, wurde beim verheerenden Erdbeben 1755 weitgehend zerstört, aber später wieder aufgebaut. Beim Weg hinauf machen wir erste Bekanntschaft mit den steilen Pflasterstraßen. Ein Highlight sind die Häuser mit wunderschönen Fassadenfliesen (Tipp 5), ein anderes das Frühstück im The Folks Alfama direkt neben dem Mosaikportrait der Amália (Tipp 6). Helden-Empfehlung: Die Overnight Cold Brew Oats.
Weiter die Patio de Dom Fradique entlang sticht die tolle Street Art und Graffiti-Kunst ins Auge (Tipp 7, siehe Aufmacherfoto oben), die Lissabon vielerorts prägt. Tipp 8: Wer das Castelo de Sao Jorge so wie wir schon früh um 9 Uhr besucht, wenn das Gelände gerade aufsperrt, spart sich die lange Warteschlangen. Hier oben kannst du dir mit einem tollem Rundumblick auf die Stadt gleich eine gute Übersicht verschaffen und die Gartenanlage mit den Pfauen bewundern (Tipp 9). Die Festung ist schnell besichtigt. Tipp 10: Wenn du willst, kannst du dir mit der Camera Obscura ein bisschen die Stadt zeigen und erklären lassen. So du nicht, so wie wir, unabsichtlich die portugiesische Tour erwischt und kaum ein Wort verstehst.
Am Weg den Berg hinunter staunen wir nicht schlecht, wie stylisch ein Sardinenladen sein kann (unser Tipp 10: Silva and Feijoo, siehe Karte). Spätestens ab hier versuchen einen ständig TukTuk Fahrer zu einer Mitfahrt zu überreden. Tipp 11: Die kleinen 3 oder Vierradler schauen zwar urig und praktisch aus, lohnen sich aber kaum. Denn bei dem Verkehr in der Innenstadt steht man damit ohnehin nur im Stau und ist zu Fuß besser dran. Tipp 12: Schau dir am Weg zur Kathedrale hinunter die wunderschöne Aussichtsterrasse Miradouro de Santa Luzia an und hol dir in der Cantinho da Sé die typischen Pasteis de Nata – das sind köstliche kleine Blätterteig-Törtchen mit Puddingfüllung.
Lissabon Tipp 13: Der Praca da Figueira eignet sich mit seinem Mercado da Beixa perfekt für eine stärkende Jause mit Speck, Käse und Sangria. Wir rasten auf den Holzbänken, ehe es mit dem Bus hinaus nach Belém geht. Schnell wird klar: Lissabon ist halt nicht Wien. Wer mit den Öffis fährt, muss Geduld mitbringen. Die Fahrpläne sind eher vorsichtige Schätzungen. In Belém staunen wir über den imposanten Torre de Belém und das Entdeckerdenkmal Padrao dos Descobrimentos (unser Tipp 14).
Zurück in Alfama entdecken wir, versteckt in einer winzigen Hofseitengasse unseren Tipp 15: das Restaurant ODAAN. Ein fantastisches und günstiges indisch-nepalesisches Lokal, das so gut ist, dass wir uns gleich an zwei Abenden durch die Menükarte schlemmen.
Tag 2 unseres Lissabon Kurzurlaubs starten wir mit einer Rundfahrt standesgemäß – wir steigen bei Martim Moniz in die berühmte 28er Straßenbahn. Tipp 16: Auch hier sind wir früh dran – und sparen uns die sonst elendslangen Warteschlangen. Die urige Bim schlängelt sich erstaunlich flott durch die steilen Straßen – öfter müssen wir beim Rausschauen den Kopf einziehen, so knapp schießt sie an den Hauswänden vorbei. Wir steigen aus, schlendern zum großen Platz Praca do Comercio und gehen dann nordwärts Richtung Barrio Alto. Tipp 17: Die Gegend eignet sich perfekt für einen Einkaufsbummel. Besonders, wenn du deine Garderobe aufstocken willst.
Wer möchte, kann sich südlich vom Rossio Bahnhof den berühmten Aussichtsturm Elevador de Santa Justa Turm anschauen (Tipp 18) oder nördlich davon die steile Seil-Straßenbahn (Tipp 19) hinauf nehmen. Wir entscheiden uns anders und gehen zu Fuß hinter dem Bahnhof die Stiegen der Calçada do Duque hinauf. Auf halben Weg stärken wir uns bei einem Mittagessen beim Vista do Castelo (Tipp 20), das seinem Namen gerecht wird.
Zu Fuß oder mit der Bim geht es dann hinauf zum botanisches Garten. Tipp 21: Wenn du dir den Eintritt sparen willst – kannst du auch im Jardim do Principe Real gleich gegenüber im Schatten der imposanten Wacholderbäume entspannen – und dabei Live-Musik und guten Gin Tonic im Esplanada Cafe genießen. Oder (Tipp 22) du gehst gleich in die Gin Lovers Bar in den zauberhaften kleinen Einkaufsarkaden gegenüber. Unser Geheimtipp zum Geheimtipp quasi.
Am dritten Tag geht es hinaus aus dem Stadtzentrum. Vom Rossio Bahnhof (Tipp 23: der ist wie auch viele U-Bahn-Stationen mit kreativ gestalteten Innenwänden ein Eyecatcher) bist du mit dem Zug in flotten 45 Minuten in Sintra. Diesmal sind wir leider später dran – und müssen uns die Quinta de Regaleira (Tipp 24: ein Schloss mit unglaublichem Gartengelände) mit den Touristenschwärmen teilen.
Für unseren Tipp 25, die berühmte Poco Iniciatico Treppe (siehe Aufmacherfoto oben, links), stehen wir zwei Serpentinenkurven an – doch es lohnt sich. Nach einer maßlos überteuerten Busfahrt zum berühmten bunten Palácio Nacional da Pena, leisten wir uns nur den Eintritt für den Garten – und können die Burg so auch gut genug von außen bestaunen (Tipp 26).
Zurück in Sintra finden sich in der urigen kleinen Stadt viele nette Lokale. In der A Taverna (Tipp 27, siehe Karte unten) werden wir flott und freundlich mit sehr gutem Essen bedient. Absoluter Heldentipp! Mach es wie wir und schau dir den Königspalast mit seinen zwei markanten Schornsteinen und dem Wappensaal erst am Abend an. Dann hast du ihn fast völlig ungestört für dich (Tipp 28).
Nach drei doch anstrengenden Tagen steht am vierten Tag der Genuss im Vordergrund. Ein Strandtag soll es sein. Tipp 29: Dafür steigt man in Lissabon einfach in den Zug Richtung Cascais. Schon am Weg befindet sich ein Strand nach dem anderen. Spätestens ab Estoril hat man es dann nicht mehr mit dem Fluss Tajo, sondern mit dem kühlen Atlantik zu tun. Nicht umsonst gilt Cascais als das Monte Carlo von Portugal. Hier, wo auch Fußballstar Cristiano Ronaldo sein Mega-Anwesen hat, gibt es riesige Parks und Gärten, Luxusvillen, Yachten und Cabrio Sportwagen prägen das Stadtbild.
Dass sich die Reichen hier so wohlfühlen, ist kein Wunder. Der nette Charme der Stadt weiß einen schnell zu verzaubern. Wir stolpern wieder zufällig in einen absoluten Geheimtipp. Das House of Wonders (Tipp 30) verbindet Kunst, buntes Interior und köstliche vegetarische Küche. Nach einem fantastischen Frühstück (Helden-Empfehlung: eigentlich alles, besonders aber das Bananenbrot) nehmen wir hier auch gleich das Mittagessen – so großartig schmeckt’s.
Besonders stylisch kühlst du die Füßchen in der Bucht vor dem Santa Mara Leuchtturm Museum (Tipp 31) ab. Weil Sand-Liegeplätze hier an den Felsen aber spärlich sind, verbringen wir den Badetag am hübschen Praia da Rainha.
Zufrieden, etwas erholt und gebräunt steht in Lissabon noch etwas Nachtleben am Programm. Du willst dir ein paar Höhenmeter sparen? Dann halte dich an unseren Tipp 33 und nimm von Martim Moniz einfach die Rolltreppe bei der Escadinhas da Saúde (Gesundheitstreppe). Oben angekommen biegst du rechts ab Richtung Süden und findest in der Largo de são cristóvão ein enges Gässchen mit netten kleinen Bars und Lokalen (Tipp 34). Zum Essen empfiehlt sich die Catedrais Tapas Bar. Ein Stück weiter rechts die Stiegen hinunter. Tipp 35: Mach’s wie die anderen, die hier auf den Stufen sitzen. Hol dir ein Getränk in der Boutique Taberna und genieß die Live-Musik mit einem Blick auf das bekannte Fado Vadio Mural.
Spätestens jetzt inhalierst du ganz viel Lissabon Vibes – das perfekte Finale für unseren Kurzurlaub.
Zum Schluss noch eine letzte Lissabon-Empfehlung (Tipp 36): Wenn du so wie wir die öffentlichen Verkehrsmittel nutzt und ähnliche Highlights anschauen willst wie wir, könnte sich die Lissabon Card für dich lohnen. Ein 72 Stunden Ticket kostet 46 Euro und inkludiert neben den Öffis, auch die Zugfahrt nach Sintra und Cascais und den Eintritt in 38 Museen und Denkmäler.
Hier haben wir für dich alle erwähnten Lissabon Sehenswürdigkeiten und Lokal-Empfehlungen nach Farben sortiert auf einer Karte:
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Google Maps. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenNizza im Winter – Ab zur Stadt der Sonne
Algarve Roadtrip ans schönste Ende Europas
Andalusien – Sevilla, Marbella & Cádiz
Málaga, Granada & Córdoba
Interrail von Österreich nach Portugal
Alle Fotos: (c) heldenderfreizeit.com
Der Chefredakteur der Helden der Freizeit hat das Onlinemagazin 2016 ins Leben gerufen und ist seit 2000 als Sportjournalist im Einsatz. Bei heldenderfreizeit.com ist er spezialisiert auf actiongeladene Outdoor-Aktivitäten, Ausflüge, Videos, Spiele, Filme, Serien und Social Media.