Welche sind die besten Bud Spencer Filme? Wir fragten nach bei Carlo Pedersoli Insider Karl-Martin Pold. Der Waldviertler sorgte mit seiner Doku Sie nannten ihn Spencer bei den Fans für Begeisterung. Den Helden der Freizeit stellt er seine Bud Spencer Top-10 vor – plus 10 weitere seiner Filme, die sich eine ehrenhafte Erwähnung verdient haben.
Wie viele faule Sonntag-Nachmittage auf der Couch hat uns dieser Mann eigentlich mit seinem schlagfertigen Humor unterhalten? Am 31. Oktober wäre Carlo Pedersoli 95 Jahre alt geworden. Er ist zwar schon seit Juni 2016 tot, seine kurzweiligen Streifen haben Bud Spencer aber für seine riesige Fangemeinde (vor allem im deutschsprachigen Raum) unsterblich gemacht. Was sind denn nun die besten Bud Spencer Filme? Diese Frage haben wir einem absoluten Insider gestellt. Dem Regisseur der Doku Sie nannten ihn Spencer Karl Martin Pold.
Der Waldviertler hat sich mit Sie nannten ihn Spencer einen Bubentraum erfüllt und ihn trotz jahrelang fehlender Unterstützung 2017 ins Kino gebracht (nachzulesen in unserer Story “Sie haben gesagt, das hat kein Kinopotenzial”). In liebevoller Kleinarbeit hat er dabei die besten und kultigsten Filmszenen ausgehoben und sich mit zwei Hardcore-Fans auf den Weg gemacht, um das Idol von so vielen noch einmal persönlich zu treffen.
Wer wäre also besser geeignet, uns die besten Bud Spencer Filme für uns in ein Ranking zu gießen und vorzustellen? Eine höchst subjektive Rangliste freilich, bei dem nicht nur die erfolgreichsten ganz vorne zu finden sind. Hier also seine Top-10 mit spannenden Geschichten dazu. Am Ende gibt es auch noch Platz 11 bis 20. Und: Ihr könnt euren Favoriten wählen.
Die Fortsetzung von Der Große mit seinem außerirdischen Kleinen weckt in Pold besondere Kindheitserinnerungen. Spencer bekämpft dabei als Sheriff Craft an der Seite des außerirdischen Buben H7-25 böse Außerirdische. Es ist einer der Filme, bei denen Pedersoli in die Beschützerrolle und kinderfreundliche Vaterfigur schlüpft, die er bei vielen Fans einnimmt. Warum dieser Film in die Top-10 Bud Spencer Filme gehört? Pold: “Er hat viel Charme, ist kindergerecht, aber auch ein bisschen trashig – das stört aber gar nicht. Und seine bekannten Stuntmänner wie Silberlocke Riccardo Pizzuti kommen alle vor.” Was besonders schön und untypisch an Buddy haut den Lukas ist? “Dass sich Bud am Schluss mit den Bösewichten verbündet und gemeinsam gegen die Außerirdischen kämpft.”
“Ein absoluter Fan-Favorit, irrsinnig witzig und mit einer hohen Gagdichte”, begründet Pold Platz 9 in seiner Hitparade der besten Bud Spencer Filme. “Krokodil” (Terence Hill) und “Nilpferd” (Bud Spencer) lehnen sich dabei einmal mehr gegen einen skrupellosen Geschäftsmann auf. Der will ein Wildgehege für Safaris errichten. Amüsante Anekdote dazu: Joe Bugner, der den Bösewicht spielt, wurde vom kurzsichtigen Bud Spencer während der Dreharbeiten unabsichtlich K.o. geschlagen. Das ist besonders erstaunlich, war Bugner selbst doch Schwergewichts-Profiboxer und trat in seiner Karriere sogar gegen Kaliber wie Joe Frazier und Muhammed Ali an.
Auch hier spielt Bugner mit, diesmal als Sheriff Bronson. “Buddy” bekommt es mit einer gemeinen Bande zu tun – an seiner Seite: Indianer “Donnernder Adler”. Einer von Spencers klassischen Western – mit der Musik des berühmten Komponisten Ennio Morricone. Für Pold darf Eine Faust geht nach Westen vor allem aus einem Grund in seinen Top10 nicht fehlen. “Wegen dem besten Fressduell”. Den vielen legendären Essgelagen in Bud Spencer Filmen wird hier die Krone aufgesetzt. Die Szene erinnert an Obelix in Asterix erobert Rom. Im Vergleich zu anderen Filmen, bei denen die Schauspieler nur so tun, als würden sie schmausen, wird hier tatsächlich zugelangt, war Spencer doch ein leidenschaftlicher Esser und Nimmersatt:
Zwar haben Hill und Spencer schon früher in Filmen zusammengespielt, das war aber “die große Geburtsstunde des Erfolgsduos” weiß Pold. Bis dahin mussten Italo-Western blutig sein. Mit seinem neuen Konzept eines lustigen Western-Klamauks ohne Tote und Schießereien blitzte Regisseur Enzo Barboni bei einem Produzenten nach dem anderen ab. Ehe man mit dem Pazifisten Italo Zingarelli endlich den Richtigen fand – der wirkte von Aussehen und Figur wie Spencers älterer Bruder. Die rechte und die linke Hand des Teufels wurde zum Mega-Hit und besiegelte den Untergang der Brutalo-Western. Den Filmsong von Franco Micalizzi werden auch viele junge Filmfans sofort erkennen, verwendet ihn doch auch Quentin Tarantino am Ende von Django Unchained:
Der Vorgänger von Platz 10 Buddy haut den Lukas springt voll auf den Science-Fiction-Hype auf, der rund um Star Wars und Star Trek entstand. Die Hauptrolle spielt neben Bud Spencer der siebenjährige Cary Guffey, der schon in Steven Spielbergs gefeierten Werk Unheimliche Begegnung der dritten Art sein Talent beweist. Ebenfalls ein bekannter Schauspieler mimt hier Captain Briggs: Raimund Harmstorf, bekannt aus dem Mehrteiler Der Seewolf. Für Spencer ist es die zweite Zusammenarbeit mit Regisseur Michele Lupo. Englischer Titel: The Sheriff and the Satellite Kid.
Die Gauner Wilbur Walsh (Bud Spencer) und Matt Kirby (Terence Hill) stoßen im Hafen von Miami auf der Suche nach Arbeit auf einander und eine Gangsterbande. Bei einem gemeinsamen Überfall landen sie unabsichtlich im Polizeibüro und lassen sich um der Situation unauffällig zu entgehen zu Cops ausbilden. Mit ihren eher unkonventionellen Methoden geraten sie dabei wieder mit der Bande aneinander. Regie führt Enzo Barboni. Mit dabei: Das Fotomodel Laura Gemser, das später in den Black Emanuelle Erotikstreifen große Bekanntheit erlangt.
Der Film mit dem vielleicht berühmtesten Song aus Spencer/Hill-Filmen. Flying Trough The Air der Oliver Onions stürmte in Deutschland sogar auf Platz 4 der Charts (in Österreich immerhin auf Platz 8). Nur ein Lied der Oliver Onions war in Deutschland noch erfolgreicher (dazu später mehr). “Lustig, aber etwas dreckiger und rauer als die anderen”, beschreibt Pold diesen Film. Wieder einmal geht es gegen böse Kapitalisten (hier Smaragdschürfer) und wieder einmal werden Spencer und Hill, in diesem Fall als Piloten Salud und Plata, gegeneinander handgreiflich.
Es ist der erfolgreichste Film von Bud Spencer und Terence Hill. Über 12 Millionen sahen ihn in den deustchen Kinos. Damit liegt Vier Fäuste für ein Hallelujah unglaublicher Weise immer noch auf Platz 5 der ewigen Bestenliste. Wie sein Vorgänger Die rechte und die linke Hand des Teufels ist es ein Western-Klamauk, vollgepackt mit Kultsprüchen und Running Gags. Dazu die Schlägereien mit den ewigen Prügelknaben wie Silberlocke Pizzuti, die Hassliebe zwischen Bud und Terence und die Fressgelage mit Bohnenpfannen. “Stilprägend für das Erfolgsrezept des Duos”, so Pold. Durch die Neusynchronisation von Rainer Brandt Anfang der 80er wird Vier Fäuste für ein Hallelujah endgültig zum Kultfilm, wie wir ihn aus dem Fernsehen kennen. Mit den legendären Stimmen von Thomas Danneberg als Hill und Arnold Marquis als Spencer. Hier ein interessanter Vergleich beider Fassungen:
“Ein letzter Klassiker zu einer Zeit, in der der große Spencer/Hill-Hype schon vorbei war. Aber einer der witzigsten Filme der beiden, mit ganz vielen starken Sprüchen. Noch dazu spielen beide in einer Doppelrolle mit”, begründet Pold, warum sich Vier Fäuste gegen Rio in seinem persönlichen Ranking so weit vorne unter die besten Bud Spencer Filme mischt. Darin entsenden die Milliardäre Bastiano (Terence Hill) und Antonio Coimbra (Bud Spencer) zwei Doppelgänger nach Rio um ein Geschäft abzuschließen. Stuntman Elliot (Hill) und Jazzmusiker Greg (Spencer).
Bud Spencers beliebtester Solofilm ragt für Pold aus mehreren Gründe aus der Menge an ähnlichen Filmen heraus. Einerseits, weil er auch melancholische Töne anschlägt. Andererseits weil Sie nannten ihn Mücke (Lo chiamavamo Bulldozer) auch eine Botschaft transportiert: Es geht um Fairness im Sport. Spencer formt als Ex-Football-Profi Mücke ein Team aus einer Horde italienischer Kleinganoven um gegen US-Soldaten anzutreten. Die sollen nun ausgerechnet mit fairen Mitteln gegen die unfair spielenden Amis punkten. Legendär an dem Film ist auch die Musik, gleich aus zwei Gründen. Der Titelsong Bulldozer der Oliver Onions landet auf Platz 2 der deutschen Charts und toppt damit sogar Flying Through The Air. Und nicht zuletzt zeigt Spencer selbst sein Talent als Musiker. Er singt Quien te lo dijo und begleitet sich mit der Akustikgitarre selbst:
11. Zwei bärenstarke Typen (1983)
12. Hector, der Ritter ohne Furcht und Adel (1976)
13. Zwei sind nicht zu bremsen (1978)
14. Die Plattfuß-Filmserie (1973-1980)
15. Zwei wie Pech und Schwefel (1974)
16. Der Sizilianer (1972)
17. Auch die Engel essen Bohnen (1973)
18. Banana Joe (1982, Drehbuch: Bud Spencer)
19. Vier Fliegen auf grauem Samt (1971)
20. Gott vergibt … Django nie! (1967)
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Aufmacherfoto/Collage: www.budspencermovie.com
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