Von KISS bis Stones. Von Pink Floyd bis Michael Jackson. 2019 ist das Jahr der Tribute-Konzerte und Coverbands, vor allem in Wien. Der ultimative Überblick.
17. Jänner 2019: Sie verkleiden sich wie ihre Vorbilder, spielten teilweise mit ihnen zusammen oder kopieren sogar ganze Bühnenshows. Für die Fans schlüpfen sie in die Rolle von Musikikonen und lassen die Originale damit hochleben. Auch 2019 sind in Österreich wieder tolle Coverbands unterwegs und es gibt gleich eine Reihe starker Tribute-Konzerte. Die Helden der Freizeit haben für euch 11 dieser Shows alleine in Wien ausfindig gemacht, plus 7 weitere in ganz Österreich. Unten findet ihr alle in einer großen Übersicht.
Ein Tribute der ganz besonderen Sorte. Bei der Bowie Celebration spielen anders als sonst üblich vor allem Wegbegleiter aus den verschiedenen Schaffensphasen des großartigen David Bowie. Als Mastermind dient sein ehemaliger Keyboarder Mike Garson. Dieser Kapazunder spielte von allen Bandmitgliedern am längsten mit Bowie. Das waren über 1000 gemeinsame Auftritte. Gemeinsam mit Joe Sumner (Sohn von Sting), Earl Slick (Ex-Bowie Gitarrist), dem Ex-Bowie Bandleader Gerry Leonard und einigen mehr lassen sie den Thin White Duke weiterleben, dessen Tod vor drei Jahren die Musikwelt erschütterte.
Einen Gig der Extraklasse gibt es auch am 30. Jänner im Wiener Haus des Meeres. Zum 50 Jahre Jubiläum des Rooftop Concerts spielen österreichische Beatles-Fans diesen historischen Moment der Musikgeschichte nach. Ab 12 Uhr gibt es alle Songs, die im Film Let it Be vorkommen und für alle, die eine Karte für den Aquaristik-Park besitzen, einen Gig auf dem Dach. Hoffentlich werden die Musiker nicht wie die “legendärste Boyband der Welt” im Anschluss festgenommen.
Rund um den Geburtstag der sechsfachen Grammy-Preisträgerin Etta James kommt eine Riege verschiedenster Sängerinnen in das Metropol, um dieser Legende Tribut zu zollen. Darunter unter anderem Betty Semper, Kim Cooper, Meena Cryle, Aminata Seydi, Claudia K., Katie Kern, Philippine Duchateau, Harpina Defant, Maria Petrova und viele andere. Das gelang ihnen im vergangenen Jahr zu James’ 80er schon ausgezeichnet. Weshalb sie heuer das Ganze noch einmal und noch besser machen wollen – und wohl auch werden.
Bei diesem Event bekommt das Publikum gleich zwei Tribute-Konzerte vorgesetzt. Auf der einen Seite haben wir Thunderballs, die die gesamte Schaffensphase von AC/DC im Petto haben. Das heißt, sie beherrschen sowohl die Bon Scott als auch die Brian Johnson Ära der australischen Rock-Legenden. Ihre Skills haben sich ordentlich herumgesprochen. So wurden sie schon öfter für Pre- oder Aftershowparties ihrer Vorbilder gebucht.
Nicht weniger talentiert ist die KISS forever Band aus Ungarn, die nun schon seit 1995 existiert. Bei ihren Konzerten tragen sie zum Verwechseln ähnliche Kostüme wie Paul Stanley und Co. Die dazugehörige Schminke darf da natürlich auch nicht fehlen. 2012 wurde diese Formation bei einem Wettbewerb mit über 200 Kiss-Coverbands auf der ganzen Welt in die Top 4 gewählt. Außerdem dürfen sie seit damals den Titel „No. 1 European KISS Tribute Band” tragen. In der Jury saßen neben den Fans rund um den Globus auch die Original-Band von KISS. Ein besonderes Asset der Band: Sie stand bereits mit Drummer Eric Singer gemeinsam auf der Bühne, der nur in höchsten Tönen von ihnen spricht.
Wer für die beiden Mega-Gigs von Rammstein im Ernst Happel Stadion heuer keine Tickets mehr ergattern konnte, hat mit Stahlzeit ein würdiges Trostpflaster. Was Stahlzeit auf der Bühne zeigen, kommt unheimlich nahe an das Original von Till Lindeman und co. heran. Dazu zählen auch die unvergleichlich genialen Pyroshows, Hebebühnen und anderen Spielereien. Dafür werden für jeden einzigen Auftritt mehrere Trucks vollgeladen. Bei einer Konzertdichte von mehr als 80 Auftritten im Jahr kommt da schon einiges zusammen. Die Mühe zahlt sich aber definitiv aus.
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Auch diese Tribute-Band hat es ordentlich drauf. Die Rock-Giganten von Ten Years After spielen bis heute regelmäßig gemeinsame Konzerte mit Österreichs Aushängeschild in Sachen The Doors. International sind sie auch kein ungeschriebenes Blatt mehr. So hat der deutsch-französische Fernsehsender ARTE eine ganze Dokumentation über die Gruppe gedreht. Weltweit haben sie sich durch ihre genialen Performances den inoffiziellen Titel der besten The Doors Tribute-Bands aller Zeiten aneignen können.
2019 wird Österreichs Musiklegende Falco wieder in seinem zweiten Wohnzimmer gefeiert. Mit an Bord sind neben Organisator, Falco-Kenner und Freund Thomas Rabitsch unter anderem Roman Gregory, Georgij Makazaria, Skero, Edita Malovčić, Johannes Krisch, Tini Kainrath, Birgit Denk und Andie Gabauer. Und weil nicht bloß ein Gig im U4 reicht, feiert diese Kombo gleich zwei Tage hintereinander. Das ist nicht nur für Falco-Fans ein absolutes Must-See. Warmhören könnt ihr euch schon mal hier mit unseren Falco-Top-10.
Im vergangenen Jahr wäre der King of Pop 60 Jahre alt geworden. Seit seinem Ableben 2009 lebt das Phänomen seiner Shows weiter. Mittlerweile haben es es die Tribute-Konzerte zu seinen Ehren in über 33 Länder mit mehr als 4,5 Millionen Zusehern geschafft. Für die Jackson-Hommage in der Stadthalle (erst vor kurzem war das Beat it! Musical hier zu Gast) wurde von seinen Songs bis zu den Choreographien alles bis ins kleinste Detail einstudiert. Bald wird die Schallmauer von insgesamt 4.000 Performances fallen. Der Hype wird nicht so bald abreißen, davon sind wir überzeugt. Keiner hat so viele Hits produziert wie Michael Jackson. Davon könnt ihr euch hier in unseren Michael-Jackson-Top-10 überzeugen.
Österreichs mit Abstand größte Pink Floyd Coverband beehrt zum zehnjährigen Jubiläum natürlich auch die österreichische Hauptstadt. Die elfköpfige Truppe kommt nicht nur akustisch an ihre Musik-Helden heran. Ihre Licht- und Lasershows sind mindestens genauso penibel einstudiert. Ein weiteres Highlight sind die Video-Projektionen, die den Shows eine Extra-Note geben.
Roman Bischof, der Frontmann und Sänger dazu: “Die Faszination eine Tribute Band zu sein liegt darin, sich mit Leidenschaft und Herzblut den Werken von nur einem Vorbild zu verschreiben und zu versuchen, diese so Nahe wie möglich am Original auf die Bühne zu bringen. Was sich bei Pink Floyd als durchaus sehr herausfordernd darstellt, wenn man die ganze Show inkl. des bombastischen Aufwandes auf die Bühne bringen möchte. Aber ich denke, dieser Umstand motiviert und fasziniert uns.”
Für das runde Jubiläum hat sich Floyd Division etwas ganz Besonderes überlegt: Sie stürzen sich auf einige neue Songs. Und wer die Originale Truppe kennt, der weiß wie vielfältig und ausgefuchst so manches Solo, manche Parts und generell die Lieder sein können. Floyd Division wird aber auch diese Hürde meistern.
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Elvis, Stones und ABBA an einem Abend live hören? Ja das geht. Bei der Covernight im Wiener Orpheum am 26. April. Hier treten die jeweiligen Tribute-Bands der drei Musikgrößen auf. Die Stonez zeigen schon über elf Jahre lang, dass die Rock-Giganten auch in einem intimeren Rahmen top gecovert werden können. The Real ABBA Tribute Mamma Mia schafft es gekonnt den Spirit der schwedischen Hit-Fabrik wieder neu aufleben zu lassen. Selbst die internationale Promi-Szene von Chris de Burgh bis zu den Klitschko Brüdern ist von der Gruppe schwerstens begeistert.
Als Abschluss der Tribute-Konzerte der Covernight gibt es noch Pete Art, der mit seiner neunköpfigen Band King Elvis weder auferstehen lässt. Von seinen Fähigkeiten – auch abseits seiner Presley Imitationen – schwer begeistert ist auch Herbert Prohaska – hier im Gespräch mit uns, der mit Pete immer wieder bei diversen Gigs seine Musikleidenschaft auslebt. Ob es wiederum jemanden gibt, der Prohaska covert, können wir nicht bestätigen. Da finden sich die Imitatoren eher im kabarettistischen Bereich. Fix ist aber, auch Prohaska hat einen großen Elvis-Bezug, was er uns in dieser hochinteressanten Geschichte “Mein Vater hat sich sogar frisiert wie Elvis” exklusiv verriet.
Letztes Jahr erlag Stefan Weber, der legendäre Sänger von Drahdiwaberl seinem langen Parkinson-Leiden. In diesem Jahr kommen zu seinen Ehren und gleichzeitig dem 50-jährigen Bestehen der Truppe viele der Wegbestreiter in das Wiener Gasometer zu einem Mulatschag der Extra-Klasse.Nicht nur der großartige Falco, sondern auch Jazz Gitty und viele weitere spielten in der Skandaltruppe. Kaum eine andere Band hat es geschafft, in der Stadthalle Spielverbot zu bekommen. Drahdiwaberl sehr wohl. Der Grund: Ein damaliger Politiker der Stadt Wien wurde von Teilen eines Suppenhuhns frontal erwischt. Beim Weber Tribute wird es vielleicht nicht ganz so skandalös, ein ruhiges Gedenken wird sicher noch weniger sein. Eines wird es sicher: Unvergesslich!
Hier nochmal alle Wien-Shows in der chronologischen Übersicht und sieben Empfehlungen in den Bundesländern. Plus ein Helden-Tipp!
UDO JÜRGENS – Tribute Konzert – Sein Leben, seine Liebe, seine Musik (verschiedene Locations u.a. Hallein 18.1.-15.6.)
A Bowie Celebration (Arena Wien, 22.1.)
Rooftop Beatles (Haus des Meeres, 30.1.)
Viennese Ladies – Tribute to Etta James (Metropol, 31.1.)
Kiss vs. AC/DC (Szene, 7.2.)
Stahlzeit (Gasometer, 8.2.)
The Doors Experience (Szene, 15.2.)
tribU2 (Tattendorf, 15.2.)
Falco19 – Das Goldfisch Konzert (U4, 21.2. und 22.2.)
Thriller (u.a. Stadthalle F, 27.2.)
Floyd Division (u.a. SiMM City, 2.3.)
Die große ABBA Tribute Show (Graz, 8.3.)
Falco Tribute (Traun 22.3.)
Sgt. Pepper Ultimate Beatles Show (Innsbruck 29.3.; 30.3. Villach)
Covernight Orpheum Wien(27.4.)
Abba Tribute Show (Rottenmann, 29.6)
Breaking Free – A tribute to Queen (Bad Leonfelden 18.7. bis 4.8. insgesamt 11 Konzerte)
50 Jahre Drahdiwaberl (Gasometer, 5.10.)
Helden-Tipp: Tina Turner – die Show (Spielberg, 6.4.; Kirchenplatz Traun, 29.6.; Bad Vöslau, 18.8.)
(lv)
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Aufmacher: (c) LSK, (c) Diana Muschiol, (c) TheDoors Experience, (c) S.Stegmueller
Der Wiener Journalist ist seit 2016 Musik-Ressortleiter bei heldenderfreizeit.com, schreibt für diverse Musikfachmedien wie Stark!Strom berichtet dabei über Konzerte, Neuerscheinungen, führt Interviews und erstellt Besten- und Playlisten zu den Top-Liedern von Musikstars.