Ein fulminantes Spektakel gastiert bis Ende Mai in Wien: Cirque du Soleil Luzia hat in Neu Marx seine imposanten Zelte aufgeschlagen und entführt seine Zuschauer:innen auf eine akrobatische Traumreise nach Mexiko. Ob sich der Besuch lohnt und was es dafür zu wissen gibt, verrät dir Sabrina frisch von ihrem Premieren-Besuch! Wenn du noch mehr Action, diesmal mit Pferden sehen willst, lies hier alles zur Cavalluna Pferdeshow in Wien und Graz.
von Sabrina Farkas
Wer zu Cirque du Soleil geht, besucht nicht einfach nur einen Zirkus. Das kanadische Unternehmen ist in den knapp vierzig Jahren seines Bestehens zur Heimat von 1.300 der talentiertesten Artist:innen der Welt geworden. Nach Corteo ist nun bis 29. Mai 2023 die von Mexiko inspirierte (und gesponserte) Show zu Gast in Wien und wir durften sie vorab für dich besuchen. Wir geben euch nicht nur einen Eindruck, was euch da erwartet, sondern auch einige wertvolle Tipps für die Anreise, Sitzplatzwahl plus allen Infos zu Spielzeiten, Preisen, Altersempfehlung usw.
Noch ein großartiger Eventtipp! Bei Wiens schönster Sommerbühne, dem Theater im Park, gibt es das halbe Jahr wieder Musik, Kabarett, Theater und mehr unter freiem Himmel. Lies hier in unserer großen Übersicht, welche Stars dich da unterhalten.
Luzia wurde 2016 als 38. Originalproduktion des Cirque du Soleil uraufgeführt. Der Zirkus setzt auch in diesem Programm wie gewohnt auf seine (Luft-)Akrobat:innen. Wie immer kommt er daher ohne lebende Tiere aus – und trotzdem ist die Tierwelt Mexikos auf überraschende und beeindruckende Weise ein Teil des Programms.
Der Name Luzia verbindet die spanischen Wörter “luz” (Licht) und “lluvia” (Regen). Diese zwei Elemente bilden den Kern der Show, die vor allem mit dem vielfältigen Einsatz von Wasser auf der Bühne überrascht. Ob als Wasserfall, Regen oder Quelle, immer wieder wird um das und im – mit 28°C nicht zu kühle – Nass geturnt. Da bleibt kein Arist:innenauge trocken!
Die Cirque du Soleil Produktion Luzia erzählt eine klassische Zirkus-Geschichte über einen tollpatschigen Helden. Wir folgen seinem missglückten Fallschirmsprung, der ihn irgendwo in Mexiko stranden lässt. Von dort schlägt er sich durch und erlebt die Facetten des Landes. Die Story mag also nicht unbedingt tiefgreifend sein – aber es besucht wohl kaum jemand deshalb den Zirkus, dessen Stärke definitiv in der Inszenierung und den Kunststücken seiner Besetzung liegt.
Die Show nimmt ihr Publikum auf eine abwechslungsreiche Reise durch immer neue Bühnenbilder mit. Der Umbau wird dabei meist durch humoristische Einlagen des Protagonisten und Interaktionen mit dem Publikum überbrückt.
Die Tour durch Mexiko startet in einem Blumenbeet. Während das Publikumslicht noch an ist, um Zuspätkommenden die Platzsuche zu erleichtern, startet die erste von mehreren musikalischen Darbietungen. Sobald es dunkel wird im Zelt, landet die Hauptfigur der Geschichte inmitten der 5.000 Blumen. Das Herzstück der Bühne bildet in diesem Teil eine Art Kombination aus Laufband und Airtrack. Eine Gruppe von Artist:innen zeigt hierauf später Sprünge durch Chinesische Reifen.
Im weiteren Verlauf der Reise wechselt die Szenerie zu einem Wald, in dem märchenhafte Wesen auf einem Trapez und mit zwei Cyr Wheels ihr Können zeigen. Hier kommt auch zum ersten Mal das Wasser in Form eines Wasserfalls zum Einsatz.
Danach wechselt die Szene an die Küste, an der ein Bademeister sein Talent auf immer höher gestapelten Handstand Canes zeigt. Unser Herz bleibt dabei nur deshalb nicht stehen, weil er auf den höchsten Stufen gesichert ist. Am Ende der ersten Hälfte sammelt sich die Besetzung auf der Bühne und eine Artistin in Handschlaufe turnt schwebend über ihnen, bevor sich der Scherenschnitt Vorhang mit verschiedenen Motiven aus der Show senkt.
Die zweite Hälfte beginnt mit einer von Poles gesäumten Bühne, in deren Mitte zwei schräg gestellte, chinesische Poles vorerst noch vom kreisrunden Vorhang versteckt werden. Eine Gruppenperformance holt die Aufmerksamkeit der Besucher nach der Pause wieder vollständig zurück.
Nach einer gespannten Stille, ob der Überschlag mit der Riesenschaukel in einer der nächsten Szenen glückt, wird es göttlich: Der Halbgott des Regens taucht aus einer Quelle auf und streichelt, wenn er nicht gerade mit den Straps seine grandiosen Luftakrobatikkünste zeigt, den Jaguar, der aus ebendieser trinkt.
Außerdem wird mit Keulen jongliert, Ballkünstler:innen zeigen ihre großartigen Tricks, eine Akrobatin turnt auf, mit und über ihren Kollegen, ein Contortionist erstaunt die Manege mit seiner Beweglichkeit und – für mich das Highlight, wenn ich mich für eines entscheiden müsste – mehrere Artist:innen zeigen atemberaubende Sprünge zwischen zwei schwingenden Schaukeln.
Cirque du Soleil muss man einfach einmal erlebt haben. Wer – wie ich – noch nie bei einer Show war, wird von Luzia vermutlich restlos begeistert sein. Doch auch Fans, die schon mehrere Inszenierungen gesehen haben, kommen mit einem Glitzern in den Augen aus dem Zelt. Da bleiben selbst die kleinsten Besucherinnen wach und halten fasziniert bis zum Ende durch! Am Ende des Abends sind wir uns einig: Eine solche Darbietung zu genießen, ist einfach ein wunderbares Erlebnis.
Nicht so leicht herauszufinden ist die Adresse von Cirque du Soleil Luzia in Wien: Das “Grand Chapiteau” liegt an der Staribacherstraße in Neu Marx, 1030 Wien. Am besten fährst du mit der U3 bis Erdberg, von dort sind es nur fünf Minuten zu Fuß. Die nächstgelegene Garage ist die WIPARK Tangente U3. Wer auf der Straße parken möchte, kommt besser schon zeitig und vergisst nicht, einen 3-Stunden-Parkschein zu lösen, denn die Spieldauer beträgt zwei Mal rund 60 Minuten plus 25 Minuten Pause dazwischen.
Wegen der Sitzplatzwahl muss man sich nicht wirklich den Kopf zerbrechen. Weil sich die kreisrunde Bühne immer wieder dreht, hat man vom gesamten Zelt aus tolle Sicht auf das Schauspiel. Sitzplätze, die leicht versetzt von der Bühnenmitte sind, dürften die meiste Zeit eine großartige Perspektive bieten.
An der Bar kann nur mit Karte gezahlt werden. Mit Standard-Tickets befinden sich Toiletten und Garderobe vor dem Zelt, es herrscht aber keine Garderobenpflicht. Wer vor Ort dann doch noch VIP werden will, um unter anderem in der Lounge Häppchen zu knabbern, Fotos mit den Künstler:innen zu machen und Zugang zu privaten Toiletten zu haben, kann sich am Ugrade Schalter melden.
Wie es die Show unseren Kolleg:innen von Beyond Pixels gefallen hat, kannst du hier nachlesen.
Factbox: Alle Infos zu Cirque du Soleil Luzia in Wien
Adresse: Staribacherstraße 1, 1030 Wien
Preis: ab 46 Euro für Erwachsene; Ermäßigungen für Gruppen und Kinder bis 12 Jahre
Altersempfehlung: ab 6-7 Jahren
Spielzeiten: Mittwoch und Donnerstag 19:30 Uhr, Freitag und Samstag 16:00 Uhr und 19:30 Uhr, Sonntag und Feiertag 13:30 und 17:00 Uhr
Anreise: Mit der U-Bahn bis Erdberg
Link für weitere Infos: Cirque du Soleil Luzia
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Fotos: (c) Matt Beard & heldenderfreizeit.com
Als Luftakrobatiktrainerin und Yogalehrerin darf ich jeden Tag meine Begeisterung mit meinen Schülerinnen teilen. Das Schreiben liebe ich schon seit meiner Jugend. Seit 2020 schreibe ich Gastartikel für Magazine und Kurzgeschichten auf story.one, aus denen bereits zwei Analogien entstanden sind. Außerdem erkunden mein Mann und ich, so oft wir können, auf Reisen die Welt.