Endlich wieder Sonne, laue Temperaturen und blühende Natur. Und damit Zeit für Ausflüge raus ins Freie. Was bietet sich da besser an, als die schönsten Schlösser und Burgen in Wien und Umgebung zu erkunden. Wo dich diese beeindruckenden und historisch bedeutenden Bauwerke erwarten, verraten wir dir in unserer Liste!
Von Sophie Neu
Wer Schlösser und Burgen liebt, der ist in Wien und Umgebung perfekt aufgehoben. Denn nicht nur ist Wien das ehemalige Epizentrum der Habsburger-Monarchie. Nein, es liegt auch noch direkt an der Donau. Und die hat sich in den letzten Jahrtausenden durch die Gesteinsschichten gegraben und so für Burgen strategisch perfekte Erhöhungen geschaffen.
Wir zeigen dir, wo du in und um Wien den inneren Ritter oder die innere Hofdame rauslassen kannst. Praktisch: Am Ende unseres Artikels findest du eine Karte, wo alle genannten Burgen und Schlösser in der Umgebung von Wien eingetragen sind.
Weinviertel-Tipp! Schloss Hof, Eckartsau und Niederweiden sind wahre Augenweiden. Lies hier, warum du dir sie unbedingt anschauen solltest.
Gleich zu Anfang natürlich DAS Schloss schlechthin in Wien. Schönbrunn war lange Zeit der Sommersitz der Habsburger-Monarchen. Mittlerweile sind das größte Schloss Österreichs und seine riesigen Gartenanlagen für die Öffentlichkeit zugänglich. Der unvergleichliche Prunk des Palais mit seinem typischen gelben Anstrich ist nicht umsonst ein Magnet für Wien-Besucher aus der ganzen Welt. Im Inneren beeindrucken die weitläufigen Säle und Gemächer der Kaiserfamilie. Im umliegenden Park leuchten über die Sommermonate die vielen verschiedenen Blumen um die Wette.
Öffnungszeiten und Eintrittspreise Schönbrunn: siehe Homepage Schönbrunn
Den Zutritt zum Schloss Willhelminenberg gibt es heutzutage nur noch für seine Gäste. Denn das im Neoempirestil Anfang 1900 neuerbaute Schloss ist mittlerweile vom Sitz für die österreichischen Erzherzöge zum Hotel geworden. Neben der wunderschönen Architektur lockt aber vor allem eines zum Schloss am Gallitzinberg im 16. Bezirk: Die Gartenanlagen und vor allem der Ausblick. Denn hinter dem Hotel lockt eine weitläufige Wiese mit dem atemberaubenden Panorama über Wien. Ein Trip zum Wiener Schloss lässt sich übrigens sehr gut mit dem Stadtwanderweg 4 kombinieren. Südlich davon lohnt auch eine Wanderung in den Lainzer Tiergarten, wo du dir die Hermesvilla anschauen kannst, das Schlösschen, das Franz Joseph für seine Sisi erbauen lies (alle Infos hier unserem Bericht)
Leider nicht zu besichtigen, aber eines der schönsten Palais und das einzige Wasserschloss in Wien. Versteckt hinter hohen Mauern verbirgt sich im 14. Bezirk mit dem Schloss Laudon ein wahres Prachtstück des barocken Baustils. Aber seit geraumer Zeit gehört das Gebäude nicht mehr den Herren von Hadersdorf, so wie noch während der Türkenbelagerungen, sondern ist jetzt in den Händen privater Investoren. Immerhin: Für spezielle Events wie Hochzeiten kann man sich mittlerweile das traumhafte Schloss anmieten.
Im Marchfeld wächst nicht nur Gemüse, hier stehen auch so einige wunderschöne Schlösser. Von Wien recht schnell zu erreichen ist das absolute Highlight unter ihnen: Schloss Hof. Der ehemalige Landsitz von Prinz Eugen von Savoyen wurde in den letzten Jahren behutsam restauriert und erstrahlt jetzt mitsamt seiner weitläufigen Parkanlagen in neuer Pracht. Besonderes Highlight für kleine Besucher: Neben einem Naschgarten mit allerlei essbaren Pflanzen im Sommer, treiben sich auch allerlei tierische Bewohner in den Anlagen herum. Unsere Eindrücke des Marchfelder Schlösserreichs haben wir hier festgehalten.
Empfehlung: Wenn du eine eindrucksvolle Anlage wie Schloss Hof, aber noch vor seiner Renovierung bestaunen willst, schau dir Schloss Holitsch gleich hinter der slowakischen Grenze an. Mehr Infos dazu in diesem Bericht.
In Laxenburg warten gleich mehrere historische Schlösser auf dich! Gar nicht weit von Wien liegt in dieser großen Parkanlage, einer der Hauptaufenthaltsorte der Habsburger. Schon Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Elisabeth haben in Laxenburg die Flitterwochen genossen. Und wenn man einmal da ist, versteht man auch warum. Denn in der weitläufigen Anlage mit seinen romantischen Brücken und Kanälen kann man locker den Tag verbringen. Für Schlösserfans sind aber besonders der Blaue Hof und vor allem die neogotische Franzensburg mit mehr als 20 Schauräumen spannend. Noch mehr Impressionen und Informationen findest du hier in unserem ausführlichen Schlosspark Laxenburg-Bericht.
Falls du noch eine Abkühlung brauchst, kannst du gleich den Badeteich Laxenburg besuchen, der mit seiner Lage im Grünen richtiges Naturfeeling mit sich bringt. Lies hier unseren Erlebnisbericht.
Das Schloss Asparn/Zaya ist nicht nur als Gebäude selbst sehr imposant – es beherbergt auch das MAMUZ mit der einer riesigen archäologischen Fundsammlung aus Niederösterreich. Auf 3 Ebenen kannst du hier auf sehr bunte und interaktive Weise 40.000 Jahre Menschheitsgeschichte erleben. Besonders toll ist das Archäologische Freigelände, wo Gebäude von der Steinzeit bis ins Frühe Mittelalter originalgetreu nachgebaut wurden – und Erlebnisse und Kurse für die ganze Familie geboten werden. Wir waren bei unserem Besuch mit zwei Testfamilien begeistert – lies hier unseren Erlebnisbericht.
Einige Kilometer von Krems entfernt liegt das wunderschöne Schloss Grafenegg auch in der Umgebung von Wien. Die Anlage ist nicht nur Location für viele Konzerte klassischer Musik, sondern auch eines der bedeutendsten Gebäude des romantischen Historismus. Spitze Türmchen und filigrane Fassadenverzierungen lassen einen beim Anblick des Gebäudes staunen. Zuständig für die Gestaltung des einzigartigen Schlosses war übrigens Leopold Ernst, der auch Baumeister des Wiener Stephansdoms war.
Öffnungszeiten: Schlossanlagen ganzjährig zugänglich
Webseite Schloss Grafenegg
Die Schallaburg bei Melk hat eine rund tausendjährige Geschichte! Die mittelalterlichen Schutzmauern, die unter dem damaligen Burgherrn errichtet wurden, haben bis heute überlebt und viele Menschen kommen und gehen sehen. Vor etwa 500 Jahren wurde die mittelalterliche Wohnburg dann zum imposanten Renaissance-Schloss. Heute kann man nicht nur die beeindruckende Architektur des Mittelalters und der Renaissance bewundern, sondern auch in den spannenden wechselnden Ausstellungen stöbern oder dem Escape Room entkommen. Details dazu erfährst du hier in unserem großen Bericht über die Schallaburg.
Die Burg und das Schloss Liechtenstein liegen gleich vor den Toren Wiens. In Maria Enzersdorf thronen sie auf einem Felsrücken auf 300 Metern über dem Meer. Schon um 1130 gibt es erste Zeugnisse zum Bau der Burg. Bei der zweiten Türkenbelagerung wurde sie jedoch schwer beschädigt. Glücklicherweise restaurierte die Familie Liechtenstein Anfang 1900 die Festung im damals beliebten neoromantischen Stil. Gleich daneben liegt auch das Schloss Liechtenstein, das lange Zeit brach lag. Seit einigen Jahren befindet sich aber ein Altenheim im wunderschön restaurierten Biedermeierschloss.
Extra Tipp in der Nähe: Die Burgruine Mödling lohnt sich für einen kleinen Wanderausflug – hier geht’s zu unserem Erlebnisbericht.
In der Wachau stehen hoch über der Donau bis heute die Überreste der beeindruckenden Burg Aggstein. Die Feste hat eine lange und ereignisreiche Vergangenheit hinter sich. Von der Behausung Adliger bis hin zum Rückzugsort für Raubritter, wurde sie Zeuge allerhand abenteuerlicher Geschichten. Heute gehört sie zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in Niederösterreich und veranstaltet für gewöhnlich ein jährliches Mittelalterfest. Warum sich ein Besuch auf der Burg Aggstein lohnt, verrät unsere Erkunderin Miriam.
Öffnungszeiten und Eintrittspreise:
siehe Webseite Ruine Aggstein
In unmittelbarer Umgebung von Wien, vor Leobendorf, liegt die Burg Kreuzenstein mit ihrer spannenden Mittelalter-Sammlung. Beeindruckend ist bei der Burg Kreuzenstein aber nicht nur die Waffenkammer mit ihren Schwerten, sondern auch die vielen historischen Phasen, die die Festung durchlebt hat. Dabei handelt es sich zwar leider nicht mehr um die Originalgemäuer, denn die wurden leider im Dreßigjährigen Krieg zerstört. Aber glücklicherweise nahm sich ein Graf der Ruinen an und errichtete die Feste neu. Von prähistorischen Erdwällen zur Befestigung über den typisch mittelalterlich anmutenden Burgfried, der im Zentrum der Burg emporragt, bis hin zum Skelett eines Grönlandwals aus 1872, dass der Wiedererbauer des Schlosses von seiner Nordpolexpedition zurückgebracht hat, entdeckt man heute die Spuren der vielen Einflüsse, unter der der Wiederaufbau stand.
Öffnungszeiten und Eintrittspreise Burg Kreuzenstein:
siehe Webseite Burg Kreuzenstein
Der Türkensturz tut interessanterweise nur so, als sei er ein Überbleibsel des Mittelalters. Denn die Ruine wurde erst vom Fürsten von Liechtenstein im 19. Jahrhundert erbaut. Heute ist die Konstruktion ein beliebtes Ausflugsziel. Bei unserer Kollegin Claudia von Freets erfährst du, wie sich ein Ausflug zum Türkensturz gut mit einer Wanderung verbinden lässt.
Hoch über der Donau stehen bis heute die Überreste der Burg Dürnstein. Die Ursprünge der Gemäuer gehen bis ins Jahr 1140 zurück und es ranken sich einige Sagen um sie. Der englische König Richard Löwenherz soll am Rückweg von seinem Kreuzzug hier gefangen worden sein, weil er eine österreichische Fahne zerrissen habe. Von seinem ehemaligen mutmaßlichem Gefängnis ist leider wenig übrig, denn die Burg wurde 1645 gesprengt. Immerhin: Auch die verbleibenden Ruinen der Burg Dürnstein sind richtig imposant und ganzjährig frei zu besichtigen. Unsere Erkunderin Miriam zeigt in ihrem Ausflugstipp, warum sich eine Wanderung dahin so lohnt. Und gibt euch wertvolle Tipps dafür mit auf den Weg.
Die Donau von Wien genau in die andere Richtung nach Westen findest du ebenfalls eine extrem imposante Burgruine – der Panoramaausblick ist sogar noch beeindruckender, dafür ist sie hierzulande weit weniger bekannt als bei unseren Nachbarn. Devín liegt auf einer 212 Meter hohen Felsen und thront über dem spektakulären Zusammenfluss von Donau und March an der slowakischen-österreichischen Grenze. Lies in Martins Erlebnisbericht zur Burgruine Devín alles, was dieses einzigartige Ausflugsziel ausmacht – mit Karte und Video.
Ein Ausflug zur Araburg bedeutet auch, so einige Höhenmeter hinter sich zu bringen. Denn die Ruine ist auf 800 Metern über dem Meeresspiegel die höchstgelegene Burg Niederösterreichs. Oben angekommen erwartet einen dafür ein atemberaubender Ausblick. Aber auch die Burg selbst kann sich sehen lassen und ist jährlich Ort diverser Events wie einem Mittelalterfest. Wie man am besten hochkommt, hat Claudia von Freets in einem spannenden Bericht festgehalten.
Etwas weiter weg von Wien (etwa eineinhalb Autostunden) aber sehr schön im Waldviertel gelegen findest du Schloss Waldreichs. Hier gibts es faszinierende Greifvögel hautnah zu bestaunen und du kriegst einen Einblick, wie eine Falknerei funktioniert. Außerdem kannst du eine entspannende Runde um den Teich machen. Alle Details, Infos und schöne Aufnahmen zum Schloss Waldreichs findest du hier in unserem Schloss Waldreichs Bericht.
Zusatz-Tipp: Die Ruine Schauenstein eignet sich perfekt für einen netten Ausflug ins Kamptal. Vom Bergfried hast du einen tollen Überblick über die Gegend. Hier in unserem Bericht erfährst du alle wichtigen Infos für deinen Besuch.
In unserer Karte findest du alle Schlösser und Burgen aus diesem Artikel verzeichnet.
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Die Journalistin ist bei Videospiel-Tests und Wien Guides voll in ihrem Element. Seit 2021 verstärkt sie die Redaktion des KURIER.