Vom 6. bis zum 10. November dreht sich in der Messe Wien wieder alles ums Lesen. Die Buch Wien 2019 rückt die schreibende Kunst ins Rampenlicht und lenkt ein paar Tage lang vom Schatten ab, der den Rest des Jahres über vielen Aspekten des Literaturgeschäftes liegt. Die Programm-Highlights, plus: ein Appell, auch einen Blick abseits der bekanntesten Autoren zu wagen.
3. November 2019: “Wir Poeten sind selten so glücklich, daß die König uns lesen, und noch seltener geschiehts, dass sich ihre Diamanten zu uns verirren.” – Friedrich Schiller
Die Buch Wien zieht jedes Jahr zehntausende Besucher in die Messehalle D. Hunderte Events und Auftretende, von Literaten über Kritiker hin zu Verlegern, geben sich auf den Bühnen der Messe die Klinke in die Hand. Neben Einheimischen sind auch dieses Jahr wieder zahlreiche internationale Größen zu sehen. Nicht zu vergessen die Promis, die einen Ausflug in die Literatur wagen. Für Unterhaltung ist gesorgt.
Eines der ersten großen Events der Buchmesse ist gleich am ersten Tag (6.11.) die lange Nacht der Bücher. Die Rede bei der feierlichen Eröffnung hält Armin Thurnher und auch Bundespräsident Alexander van der Bellen wird anwesend sein.
Weitere Stargäste an diesem ersten Abend sind Michael Köhlmeier, Vea Kaiser, Schauspieler Tobias Moretti und Kabarettist Dirk Stermann. Es gibt Musik von Fuzzman & The Singin` Rebels und danach versammeln sich die Stargäste zum gemeinsamen Gespräch auf der ORF-Bühne.
Nicht verpassen sollte man die Poetry Slam-Nacht (Mieze Medusa und Markus Köhle führen durch das Event mit PoetInnen aus Österreich, Deutschland, der Schweiz, Liechtenstein, Belgien und Luxemburg) und das Opening der Ausstellung “Die letzten Tage der Menschheit”.
Natürlich wird im Verlauf der Messetage ununterbrochen von Autoren aller Verlage und aus aller Welt aus ihren Werken vorgetragen. Wer also auf der Buchmesse nach audio-visuellen Leseinspirationen sucht, für den ist gesorgt. Wir haben für euch einen Überblick über eine Hand voll Lesungs-Highlights der Messe, die man nicht verpassen sollte.
Das Programm der Buch Wien ist täglich dicht und findet nicht nur in der Messehalle statt. Über ganz Wien verteilt gibt es Lesungen an den unterschiedlichsten Lokalitäten. Wir haben für jeden Tag ein Highlight für euch ausgesucht.
Wann: Mittwoch, 6. November 2019
Adresse: Halle D Messe Wien, Trabrennstraße, 1020 Wien
Erreichbarkeit: U-Bahn: U2, Station Krieau
Beginn: 18.00 Uhr, Ende 23.00 Uhr
Ermäßigung: Die Ermäßigung gilt für Jugendliche bis zum vollendeten 18. Lebensjahr, StudentInnen, PensionistInnen bzw. SeniorInnen ab 60 Jahren, Menschen mit Behinderung, Präsenz- und Zivildiener, AK-Wien Mitglieder mit ActivCard, Ö1 Club-Mitglieder, DER STANDARD-Abo Vorteilscard-InhaberInnen, Interpädagogica-BesucherInnen mit gültigem Ticket f. d. aktuellen Tag, CLUB WIEN-Mitglieder – mit Ausweis, Mitglieds- bzw. Kundenkarte.
Wann: 7. bis 10. November 2017
Adresse: Halle D Messe Wien, Trabrennstraße, 1020 Wien
Erreichbarkeit: U-Bahn: U2, Station Krieau
Donnerstag, 7. November 2017, 09.00 bis 19.00 Uhr
Freitag, 8. November 2017, 09.00 bis 19.00 Uhr
Samstag, 9. November 2017, 10.00 bis 18.00 Uhr
Sonntag, 10. November 2017, 10.00 bis 17.00 Uhr
Eintritt frei: Für Kinder bis zum vollendeten 10. Lebensjahr, SchülerInnen im Klassenverband, LehrerInnen als Begleitpersonen von Schulklassen, KulturpassinhaberInnen (Hunger auf Kunst und Kultur)
Festivalpass inkl. Lange Nacht der Bücher: 35 Euro
Festivalpass ermäßigt inkl. Lange Nacht der Bücher: 19 Euro
Tageskarte: 12 Euro
Tageskarte ermäßigt: 7 Euro
Familienkarte (2 Erwachsene mit Kindern): 19 Euro
Ermäßigung: Die Ermäßigung gilt für Jugendliche bis zum vollendeten 18. Lebensjahr, StudentInnen, PensionistInnen bzw. SeniorInnen ab 60 Jahren, Menschen mit Behinderung, Präsenz- und Zivildiener, AK-Wien Mitglieder mit ActivCard, Ö1 Club-Mitglieder, DER STANDARD-Abo Vorteilscard-InhaberInnen, Interpädagogica-BesucherInnen mit gültigem Ticket f. d. aktuellen Tag, CLUB WIEN-Mitglieder – mit Ausweis, Mitglieds- bzw. Kundenkarte.
Bücher wollen geschrieben werden. Dafür braucht es Menschen, die ihr Leben dem Schreiben widmen. Bei allem Trubel und Show sollte auf sie nicht vergessen werden. Wir alle kennen natürlich die Namen so mancher Stars, die Köhlmeiers der Welt. Aber sie alleine machen nicht die Szene aus und auch die großen Verlage tragen nur einen Teil der Kunst – traurigerweise immer weniger davon.
Nach wiederholbarem Erfolg wird gesucht: Eine Krankheit, die in Zeiten der Unsicherheit viele Künste ereilt. So schön ein paar Tage im Zeichen der erzählenden Kunst auch sind, so helfen sie kaum dabei auf die tatsächlichen Probleme und das tatsächliche Potential der österreichischen Literatur hinzuweisen.
Was hilft also? Lesen natürlich. Selbst lesen und nicht bloß einmal im Jahr. Aber das ist nicht alles. Es braucht auch das Bewusstsein, welche systematischen Nachteile die Schreibenden, vor allem aber auch jeder kleinere Verlag außerhalb großer Gesellschaften hat und das Bewusstsein, dass im hellsten Rampenlicht, selten die strahlendeste Kunst steht.
Geht zu den Ständen der Verlage. Notiert euch die Namen von Büchern und von Künstlern und gebt nicht auf, wenn ihr sie nicht in den Büchermonumenten des offiziellen Messe-Buchverkaufes entdeckt. Lest und legt das Buch nicht weg, wenn auf der ersten Seite nicht viel passiert. Denkt darüber nach, was dort geschrieben steht. Schlaft eine Nacht darüber und lest den letzten Absatz noch einmal. Die Literatur wird euch belohnen. (ph)
Auf der Suche nach Lektüre? Wir haben ein paar Vorschläge für euch in unserem Leser-Bereich.
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Alle Fotos (c) Buch Wien, Richard Schuster
Peter Huemer stellt bei den Helden der Freizeit jedes Monat in "Peters Buchtipp" ein außergewöhnliches Werk vor. Außerdem schreibt er bei uns über Games, Kino und Streaming. Der Freie Schriftsteller hat vergleichende Literaturwissenschaft studiert und arbeitet auch als Lektor, Korrektor und Übersetzer.