Am 10.11. kommen die Core-Legenden Bring me the Horizon in die Stadthalle. Warum sich die 5 Briten sehr von ihren Genre-Kollegen unterscheiden.
6. November 2018: Die Emo-Vorbilder sind wieder da! Bring me the Horizon sind nicht mehr eine Band, die in mittelgroßen Locations ihre Gigs spielen. Die großen Bühnen sind nun ihr zuhause. Es ist auch das erste Mal, dass das Quintett als Mainact ein Konzert in Österreichs größter Indoor-Spielstätte, der Wiener Stadthalle, gibt. Am 10. November ab 19:30 Uhr.
Was die Briten so außergewöhnlich macht und ihr zu diesem Gig wissen müsst, erfahrt ihr wie gewohnt bei heldenderfreizeit.com!
Stage-Eskapaden früherer Tage gehören der Vergangenheit an. Stichwort: angebliches Urinieren auf einen weiblichen Konzert-Besucher oder eine Prügelei mit “Fans” aus dem Publikum. Sykes und Co. konzentrieren sich viel mehr auf das Wesentliche. Heute steht die eigene Musik und Entertaining an erster Stelle.
Ein BMTH Konzert ist eher untypisch für eine Gruppe, die sich dem härteren Genre zugehörig fühlt. LED Shows, Konfetti-Regen und anderer bunter Schnick-Schnack gehören zum Standard-Repertoire. Pyro-Action ala Rammstein gibt es hier eher nicht. Dieses Anderssein ist gleichzeitig Fluch und Segen für Bring me the Horizon. Ihre Fans stehen total drauf und gehen dazu ab. Während die Metal-Szene sich bis heute schwer tut sie aufzunehmen. Ein weiterer Streitpunkt, seit jeher die Musik.
Im Jänner soll das neueste Album erscheinen. Es wird den Titel Amo tragen. Wir hoffen sehr, dass wir in Wien das eine oder andere davon zu hören bekommen. Einen ersten Vorgeschmack lieferten sie uns bereits Ende August und zuletzt Ende Oktober mit den ersten zwei Single-Auskoppelungen. Der neuere Song, Wonderful Life, zeigt sie von einer etwas sanfteren Seite, im Vergleich zu früheren Jahren.
Daran ändert auch nichts, dass die Black- und Death Metal Legende Dani Filth von Cradle of Filth hier das Feature übernimmt.
Kaum eine andere Band hat die späten Nuller Jahre und die damals groß aufkommende internationale Emo-Szene so beeinflusst, wie Bring me the Horizon. Wer sich diesem Lifestyle zugehörig fühlen wollte, musste beinahe die Briten rauf und runter hören. Das Screamen von Oli Sykes war lange das Markenzeichen der Truppe. Doch diese Art Gesang und vor allem die von ihm ausgelebte Extremversion davon ist nicht unbedingt das Gesündeste für die Stimmbänder. Deshalb ist der Core-Anteil im Laufe derJahre immer weniger geworden.
Die Band hat sich gewandelt. Besonders bemerkbar wurde das beim letzten Album That’s the Spirit, das sich viel mehr im Nu-Metal und Alternative-Metal bewegt. Harmonischere Melodien, fast ausschließlich cleaner Gesang und viel weniger von der düsteren Stimmung früherer Alben machen die Scheibe aus. Für Fans der ersten Stunde vielleicht ein Schlag ins Gesicht. Was man aber auf keinen Fall von der Hand weisen kann, ist der größere Erfolg seit dieser Stilwechsel ins Rollen kam. Mittlerweile haben Bring me the Horizon die Milliarden Streams auf Spotify geknackt. Nach dem Lauschen der ersten Songs von der kommenden CD Amo sind wir uns sicher: Der Erfolg wird noch weiter gehen. (lv)
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Aufmacher: (c) Sony Music
Der Wiener Journalist ist seit 2016 Musik-Ressortleiter bei heldenderfreizeit.com, schreibt für diverse Musikfachmedien wie Stark!Strom berichtet dabei über Konzerte, Neuerscheinungen, führt Interviews und erstellt Besten- und Playlisten zu den Top-Liedern von Musikstars.