Und die nächste Zombie-Serie. Das Prequel zu Z-Nation zeigt die typischen Apokalypse-Klischees. Wir verraten euch, ob Black Summer trotzdem sehenswert ist oder ob wir auch die Flucht ergreifen wollen.
16. April 2019: Zählt jemand noch mit, wie viele Zombie-Apokalypse-Serien es schon gibt? Wir haben’s aufgegeben. Trotzdem müssen wir uns natürlich den neuesten Stern am Untoten-Himmel ansehen. Diesmal will uns Netflix in seiner neuen Serie (seit 11. April online) vor blutdurstigen Horden das Fürchten lehren.
Was uns an Staffel 1 gefallen hat und ob es um das Übliche geht, lest ihr bei uns. Übrigens: Hier findet ihr alle April Neuerscheinungen auf einen Blick.
Diese Story beginnt sechs Wochen nach dem Ausbruch der Zombie-Apokalypse. In einem teilweise evakuierten Vorort versuchen die übrig gebliebenen Menschen mithilfe des Militärs ins sichere Stadion zu gelangen. Verletzte oder Menschen ohne Ausweis werden abgewiesen. Und so wird die Familie von Rose (Jaime King) getrennt. Ihr Kind sitzt bereits am Laster, als die Soldaten entdecken, dass ihr Mann verletzt ist. Panik bricht aus und so müssen die Eltern ihr Kind ins Ungewisse fahren lassen.
Der Kampf ums Überleben zwischen Mitmenschen, denen man mehr oder weniger vertrauen kann, und den Zombies, die jeden, der ihnen über den Weg läuft, fressen wollen, beginnt. Nachdem sich Rose’s Mann in einen Untoten verwandelt, ist schnell ein neuer Wegbegleiter gefunden: der vermeintliche Spears (Justin Chu Cary) rettet ihr das Leben und sie gehen danach gemeinsam auf die Reise.
Gleich zu Beginn ist klar – es kann nur schlimmer werden. Der schwüle Sommer hängt über Amerika und die Zombie-Horde kommt immer näher. Jeder kämpft ums Überleben und so viel ist sicher – sie gehen alle über Leichen. Die Charaktere teilen sich in zwei Lager auf: Es gibt die skrupellosen Killer, die aus dem Endzeit-Horror auch noch Geschäft machen wollen. Und dann die Mensch-Gebliebenen, die zumindest kurz überlegen, bevor sie jemanden abmurksen. Die klassische Story-Line ist schnell geschaffen: Eine Person verliert eine andere aus den Augen und gibt alles, um sie wiederzufinden. Dabei geht es nicht um das Gemetzel, das Zombies und ihre Jäger veranstalten. Hier sind die Lebenden im Fokus und wie schlimm sie im Angesicht des Todes handeln. Es dreht sich immer wieder um die Frage, wie weit jemand gehen würde, um sich und seine Gruppe zu schützen. Klar, dass da schnell Antipathien entstehen und die kleinen und großen Sünden sofort bestraft werden.
Der Cast der Serie ist in Ordnung. Interessant ist zu Beginn Sun (Christine Lee), denn die spricht nur Koreanisch und ein paar Brocken Englisch. Auch für die Zuseher gibt’s keine Übersetzung. Das wird mit der Zeit aber etwas lästig und es kommt wenig glaubhaft rüber, dass Velez (Sal Velez Jr.) sie anscheinend nur durch ihr wildes Geschreie und ihre Gesten versteht. Wenn die Serie fortgesetzt wird, gibt’s hoffentlich ein paar Hintergrundgeschichten zu den Protagonisten. Bis jetzt sind sie ein wild zusammengewürfelter Haufen, die zunächst wenig Gemeinsamkeiten haben.
Durch die Geschichte kann die Serie von Karl Schaefer und John Hyams zwar nicht begeistern, die Kameraeinstellungen und die Unterteilung der Episoden in Kapitel bringen aber ein bisschen Spannung ins Geschehen. In nahezu jeder Episode gelingt die Unterteilung – in ein bis zwei macht es leider keinen Sinn und verwirrt nur. Trotzdem ist das Spiel aus Auseinanderreißen und Zusammenführen der Handlungsstränge gut gelungen. Am besten funktioniert das in den kürzeren circa 20-minütigen Folgen. Die Kameraführung darf sich auch bei den positiven Punkten der Serie einreihen. Nicht nur, dass man teilweise die Sicht der Zombies erlebt, auch die unruhige Kamera während der Kampfszenen hinterlässt das Gefühl mittendrin zu sein.
Ansonsten bringt Black Summer bringt aber leider nichts Neues in Sachen Zombies. Selbst die Beleuchtung der Unarten und Grausamkeiten der Menschen gab’s bereits unzählige Male. Und eingefleischte Fans dieses Genres werden keine Schockmomente erleben. Einzig und allein die Geschwindigkeit der Untoten ist gruselig, aber teilweise sehr absurd. Und da kommt einem dann vielleicht sogar ein Lacher aus, wenn die Infizierten wie von der Tarantel gestochen ums Haus rennen. Unser Fazit: Kann man sehen, muss man aber nicht. (mir)
Hier unsere weiteren Reviews von Netflix-Serien:
After Life (Staffel 1)
Better Call Saul (Erste 33 Folgen)
BoJack Horseman (Staffel 5)
Der Pate von Bombay (Staffel 1)
Disenchantment (Staffel 1)
Dogs of Berlin (Staffel 1)
Élite (Staffel 1)
Glow (Staffel 2)
Happy! (Staffel 1)
Jessica Jones (Staffel 2)
Maniac (Staffel 1)
Orange is the new Black (Staffel 6)
Sex Education (Staffel 1)
Stranger Things (Staffel 1 und Vorschau Staffel 2)
The Innocents (Staffel 1)
The Kominsky Method (Staffel 1)
Turn up Charlie (Staffel 1)
Umbrella Academy (Staffel 1)
Alle Fotos: © Netflix
Miriam Usenik schreibt seit 2017 für die Helden der Freizeit über Events, Ausflugsziele und das monatliche Netflix-Programm. Für ihre Serie "Miriams Ausflugstipps" produziert sie tollen Social Media Content.