Zum 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven haben wir Wien nach den schönsten und wichtigsten Spots rund um diesen alten Meister erkundet. Von Denkmälern, über Wohnungen, Museen bis zu seinem ursprünglichen Grab und Sterbehaus.
von Patrick Meerwald
16. Dezember 2020: Der berühmte Komponist aus Bonn kann definitiv als echter Wahlwiener bezeichnet werden. Ludwig van Beethoven hat in der österreichischen Bundeshauptstadt den größten Teil seines Lebens verbracht. Ursprünglich nur, um im Alter von 22 Jahren bei Joseph Haydn Unterricht zu nehmen, blieb er bis zu seinem Tod mit wenigen Ausnahmen hier.
Anlässlich seines 250. Geburtstags (Beethoven soll am 16. oder 17. Dezember 1770 geboren sein, genau weiß man es nicht, weil nur die Taufe am 17. mit Dokumenten belegt ist) haben sich die Helden der Freizeit auf Spurensuche begeben und die wichtigsten Spots von Ludwig van Beethoven in Wien in einem Stadt-Spaziergang besucht. So könnt ihr auf den Spuren des Meisters wandeln und gleichzeitig die Kultur und das Flair dieser wunderbaren Orte aufsaugen. Damit ihr die Plätze auch findet, haben wir sie in einer Google-Maps-Karte am Ende der Story zusammengefasst. Los geht es mit unserer Tour:
Unser Rundgang startet mitten im Herzen von Wien. Gegenüber vom Wiener Eislaufverein erstrahlt der heutige Beethovenplatz. Dieser ziert gleich zwei Denkmäler, die das musikalische Genie ehren. Zum Einen ist dort das pompöse Denkmal in der Mitte des Platzes, das übrigens mit heuer schon 140 Jahre lang hier steht. Neben dem Komponisten sind auch noch mehrere Putten, eine Figur des Prometheus und die römische Siegesgöttin Victoria zu sehen. Das zweite ist erst vor rund drei Jahren dazu gekommen: Die Skulptur von Markus Lüpertz, die einen sehr abstrakten Touch aufweist, aber einen tollen Kontrast zum anderen Denkmal bietet.
Weiter geht es zum Wiener Konzerthaus. Dort haben im Laufe der Zeit viele Größen der Musikgeschichte ihr Können unter Beweis gestellt. Wieso dieses Prachtgebäude so wichtig ist? Im Foyer befindet sich ein Abguss von Beethoven. Außerdem ist seine Musik nicht nur in seinem Jubiläumsjahr ein fester Bestand im jährlichen Programm. Spannender Fact: Das Gesicht des Denkmals auf der gegenüberliegenden Straße blickt selbst in Richtung dieses Gebäudes.
Durch den Stadtpark, Richtung Karlsplatz gelangen wir nun zur Secession. Darin hat Gustav Klimt mit seinem berühmten Beethovenfries den Komponisten gewürdigt. Dieses 34 Meter lange und zwei Meter hohe Kunstwerk entstand 1901 und landete 1902 in der Secession. Es entstand 1902 im Rahmen einer großen Beethoven-Ausstellung in Wien und soll Beethovens 9. Sinfonie visualisieren.
Wenige Meter weiter ist das Theater an der Wien. Hier feierten viele Stücke von Beethoven ihre Uraufführung, allen voran dessen einzige Oper Fidelio. Doch nicht nur Konzerte hat Ludwig van Beethoven hier gegeben. Er hatte sogar für ein knappes Jahr ein eigenes Appartement in diesem Gebäude. Generell war der alte Meister, als Umzugsweltmeister bekannt. Alleine in Wien sollen es schätzungsweise 68 gewesen sein
Unser nächster Stop führt uns zuerst entlang der Wiener Ringstraße. Wir gehen an dem Maria-Theresien-Platz vorbei und sehen von außen das Kunsthistorische Museum, in welchem es auch aktuell ein Beethoven-Special gibt. Danach sehen wir auf der einen Seite das Wiener Rathaus und das Burgtheater auf der anderen Seite gegenüber. Wir bleiben auf der Seite des Theaters und gehen noch den Ring weiter.
Bei der Mölker Bastei angekommen erstreckt sich das nächste Ziel, das Pasqualatihaus. Es ist nach dem gleichnamigen Baron benannt, der zwischen 1804 und 1814 hier seinem Freund Beethoven eine Unterkunft zur Verfügung stellte. Im vierten Stock des Hauses finden sich viele persönliche Dinge von Ludwig van Beethoven und eine Gedenkstätte. Die Sicht zur gegenüberliegenden Alma Mater, der Universität Wien, ist wirklich bezaubernd.
Der nächste Halt ist auf der Schwarzspanierstraße, eine Querstraße der Währinger Straße und etwa fünf Gehminuten vom Pasqualatihaus entfernt. Auf dem Grund der heutigen Nummer 15 verstarb Beethoven am 26. März 1827. Heute erinnert vor allem eine Marmortafel von Beethoven an das Gebäude. Das echte wurde 1904 zu Gunsten eines Neubaus abgerissen.
Zur Währinger Straße zurück, geht es nun in die Straßenbahnlinie 40 oder 41. Bei der Haltestelle Martinstraße ausgestiegen führt die Beethoven Tour zum Währinger Schubertpark. Auf diesem Gelände befand sich früher ein kleiner Friedhof, in dem auch ursprünglich Beethovens Leichnahm vergraben wurde. Bei seiner Beisetzung sollen rund 20.000 Menschen dabei gewesen sein, was damals rund zehn Prozent der Wiener Bevölkerung ausmachte.
Im Jahr darauf wurde sein Grab zum Ehrenhain am Wiener Zentralfriedhof umgelegt. Der eigentliche Friedhof im 18. Bezirk existiert nicht mehr, doch der Original-Grabstein von Beethoven ist bis heute dort erhalten.
Nun geht es die Währinger Straße wieder in Richtung Gürtel. Je nach Wetter oder allgemeiner Kondition zu Fuß oder mit der Straßenbahn kann dieser Weg beschritten werden. Erster Halt ist die Station Spitalgasse der Tram 37. In das Gefährt eingestiegen geht es bis zur Endstelle Hohe Warte.
Dort angekommen steht das Beethoven-Museum am Programm. In diesem Haus wirkte und lebte der Komponist vor allem im Jahr 1802. In dem sehr hellen und geräumigen Haus konnte er sich vor allem kreativ ausleben, nachdem ihm seine fortschreitende Taubheit davor ziemlich zusetzte. Es entstanden vor allem die Sturm-Sonate und die Prometheus-Variationen. Heute erinnern Gemälde, erhaltene Schriften, Notenskizzen und auch Büsten an Beethoven und fokussieren sich auf die insgesamt 35 Jahre von Beethoven in Wien.
Dieser Heuriger ist nur wenige Meter vom Beethoven-Museum entfernt. Früher noch ein bürgerliches Wohnhaus, gibt es hier unter Corona-freien Umständen Köstlichkeiten der gut-bürgerlichen Wiener Küche. In diesem Haus vollendete Ludwig van Beethoven seine dritte Sinfonie Eroica. Mit der neuen kreativen Inspiration entstand hier aber vor allem der größte Teil der noch viel berühmteren 9. Sinfonie.
Nur ein Stück weiter nördlich holte sich der Komponist seine verloren geglaubte Inspiration zurück. Hier genoss er die Ruhe und Abgeschiedenheit der Gegend. Der nahegelegene Wald tat das Übrige dazu, dass er sich hier wohlfühlte und er oft hier spazieren ging. Heute ist sein beliebteste Spazierweg als Beethovengang bekannt, der rund 800 Meter vom Mayer am Pfarrplatz liegt. Neben der wirklich schönen und entspannenden Atmosphäre am Schreiberbach gibt es hier ein weiteres Denkmal, das den alten Meister ehrt. Ein würdiges Ende für unsere Ludwig van Beethoven-Tour durch Wien.
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Aufmacherbild: (c) Helden der Freizeit
Der Wiener Journalist ist seit 2016 Musik-Ressortleiter bei heldenderfreizeit.com, schreibt für diverse Musikfachmedien wie Stark!Strom berichtet dabei über Konzerte, Neuerscheinungen, führt Interviews und erstellt Besten- und Playlisten zu den Top-Liedern von Musikstars.