Ein wahrer Höhenflug: Wer beim Anblick von Zirkusnummern in schwindelerregender Höhe automatisch ein Glänzen in den Augen bekommt, sollte zumindest einmal Luftakrobatik ausprobieren. Welche Sportarten zur Auswahl stehen und welche Möglichkeiten es für Aerial Silk, Hoop & Co in Wien gibt, erfährst du in diesem Artikel!
von Sabrina Farkas
Unsere Heldin Sabrina begeistert sich nicht erst seit ihrem Besuch bei der Premiere von Cirque du Soleil – Luzia für Luftakrobatik. Tatsächlich betreibt sie seit 2010 diverse Aerial Sportarten und unterrichtet diese seit 2018 auch. Welche sich davon für dich besonders eignen und wo du sie als Anfänger:in ausprobieren kannst, liest du hier.
Beim Aerial Hammock handelt es sich um ein Tuch, das in U-Form an der Decke montiert ist. Wie bei einer Hängematte kannst du dich in dieses Tuch setzen oder legen. Aber natürlich geht damit noch viel mehr als das: So werden zum Beispiel Kopfüber-Positionen dadurch erleichtert, dass du dein Gewicht vertrauensvoll an das reißfeste Tuch abgeben kannst.
Die ersten Aerial Hammock Figuren sind verhältnismäßig einfach zu erlernen. Daher ist diese luftakrobatische Sportart eine gute Option für den Einstieg. Mit Aerial Hammock lassen sich schrittweise Kraft, Flexibilität und Ausdauer aufbauen, um sich in einem nächsten Schritt an weitere Varianten der Luftakrobatik heranzutasten.
Aerial Hammock hat übrigens viele Gemeinsamkeiten mit Aerial Yoga, über das Sabrina schon inklusive Video berichtet hat. Nur das Tuch ist dabei ein wenig anders: Beim Aerial Yoga ist das Tuch breiter und dehnt sich auch nur in die Breite, wodurch es gerade von Anfänger:innen als angenehmer empfunden wird. Aerial Hammocks dehnen sich hingegen in die Länge, weshalb anfangs Druckstellen zu spüren sein können, an die man sich aber mit der Zeit gewöhnt.
Ein Aerial Hoop ist ein Metallreifen, der an einem oder zwei Punkten an der Decke montiert ist. Wie beim Aerial Hammock gibt es die Möglichkeit, beispielsweise in sitzenden Positionen, das eigene Gewicht an den Reifen abzugeben. Was du dabei aber nicht unterschätzt solltest – abgesehen vom Einstieg in den Hoop, für den es meist nötig ist, das eigene Gewicht kopfüber heben zu können? Dass das relativ dünne Metall am Anfang zu einem unangenehmen Druckschmerz führen kann.
Die Möglichkeiten für Figuren am Hoop sind vielfältig: Übst du zu Beginn vor allem Übungen am unteren Teil des Reifens und im Reifen, bewegst du dich mit fortschreitendem Training zunehmend auch auf dem oberen Teil des Hoops und entlang des Seils, an dem er montiert ist. Aerial Hoop ist jedenfalls eine tolle Möglichkeit, um Kraft aufzubauen. Und schon in der ersten Stunde gibt es dank einfacher Figuren die ersten Erfolgserlebnisse!
Auch bei Aerial Silk verwendet man ein Tuch. Im Gegensatz zum Aerial Hammock hängt dieses aber mit den offenen Enden nach unten. Das heißt, es gibt zwei Tuchstränge, an und mit denen die Übungen ausgeführt werden. Somit entfällt die Möglichkeit, sich einfach ins Tuch zu setzen und das Gewicht abzugeben.
Für mich ist Aerial Silk aber nicht nur aus diesem Grund eine der schwersten Aerial Sportarten, die ich bisher ausprobiert habe. Zur Kraftanstrengung kommt eine gewisse Kopfanstrengung: Viel mehr als bei anderen Luftakrobatik Geräten lernst du hier verschiedene Knoten, um die Füße am Tuch fixieren zu können, die mir üblicherweise sofort wieder entfallen. Dazu kommt eine spezielle Wickeltechnik für jede Figur, was bei mir als Anfängerin meist eher zu einem Knoten im Kopf führt als zu einem sicheren Halt am Tuch.
Umso beeindruckender finde ich Aerial Silk Künstlerinnen, die bei ihren wunderschönen Performances den Inbegriff von Leichtigkeit darstellen. Spätestens, wenn man es einmal selbst ausprobiert hat, weiß man, dass diese Schwerelosigkeit von viel Muskelkraft und Hirnschmalz stammt!
Die Auswahl an Luftakrobatik-Varianten ist schon heute schier endlos und gefühlt kommt jeden Tag eine neue Sportart hinzu. Während das Trapez den meisten aus dem Zirkus bekannt sein dürfte, ist Aerial Rope noch eher unbekannt. Dabei ist ein Seil an der Decke montiert und du kannst Übungen ähnlich wie bei Aerial Silk erlernen. Auch verschiedene Metallformen wie ein Aerial Cube, also ein Würfel aus Metallstreben, Aerial Moons, also mondförmige, dem Hoop ähnliche Geräte oder Aerial Hearts, zweidimensionale Herzen aus Stahl, laden zum Turnen ein – durchaus auch zu zweit.
Bei Aerial Bungee trägst du einen Klettergurt. Mit diesem hängst du in Bungeeseilen, was ein sehr spaßiges und schweißtreibendes Workout ergibt. Und schließlich gibt es noch Aerial Straps, das sich mit Aerial Chains (zwei Metallkettenschlaufen) um Platz 1 für die brutalste Art der Luftakrobatik streitet. Für Aerial Straps wird neben Kraft auch eine gewisse Schmerztoleranz erfordert, da die Strapaten zwei Schlaufen haben, die man sich um Hand- oder Fußgelenke stülpt und so übt.
Wenn du jetzt Lust hast, ein wenig Zirkusluft zu inhalieren, besuche nach Möglichkeit eine Schnupperstunde. So kannst du herausfinden, welches Gerät dir am meisten Spaß macht und entscheiden, ob und welchen mehrwöchigen Kurs du buchst. Luftakrobatik Kurse findest du in Wien unter anderem bei PoledanceVienna, im Haus der Bildung, bei Aerial Silk Vienna und bei Aerial Arts Austria. Unverbindlich ausprobieren kannst du verschiedene Disziplinen auch in Sabrinas freiem Training im Turnsaal.
Trage zum Aerial Training bequeme, anliegende Kleidung. Deine Leggings sollte deine Kniekehlen bedecken. Auch Socken und ein Shirt, das die Achseln bedeckt, sind zumindest bei einigen Übungen ratsam. Nimm Wasser mit und iss vor der Einheit nicht allzu schwer. Viel Spaß beim Ausprobieren!
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Alle Fotos: (c) Astrid Neumann – Hals über Kopf Hochzeitsfotografie & heldenderfreizeit.com
Als Luftakrobatiktrainerin und Yogalehrerin darf ich jeden Tag meine Begeisterung mit meinen Schülerinnen teilen. Das Schreiben liebe ich schon seit meiner Jugend. Seit 2020 schreibe ich Gastartikel für Magazine und Kurzgeschichten auf story.one, aus denen bereits zwei Analogien entstanden sind. Außerdem erkunden mein Mann und ich, so oft wir können, auf Reisen die Welt.