A Ghost Story ist ein außergewöhnlicher Film über das Leben nach dem Tod, Trauer und Verlust. Berührend, aufwühlend und mit einer Prise schwarzem Humor.
5. Dezember 2017: Ungewöhnlich lange Einstellungen und Bilder, die trotz ihrer zum Teil skurrilen Gestaltung die Tragik eines schweren Verlustes vermitteln. A Ghost Story ist die Geschichte eines Mannes, der nach seinem plötzlichen Tod zusehen muss, wie er langsam in Vergessenheit gerät.
A Ghost Story startet am 7. November in den österreichischen Kinos. Wir haben uns den Film bereits angesehen und berichten, was die ZuseherInnen erwartet.
C, gespielt von Casey Affleck (gewann heuer den Oscar als Bester Hauptdarsteller für seine Rolle in Manchester by the Sea), führt ein beschauliches Leben mit seiner Frau M, dargestellt von Rooney Mara. Nicht alles läuft so, wie es sich die Liebenden vorstellen. Aber mit dem Autounfall hat keiner von beiden gerechnet.
C wird unvermittelt aus dem Leben gerissen und kehrt kurze Zeit später als Geist wieder in das Haus zu seiner Frau zurück. Ohne mit ihr Kontakt aufnehmen zu können, muss er beobachten, wie sich ihr Leben weiterdreht und er mehr und mehr in Vergessenheit gerät. Gefesselt an das Haus bleibt er auf der Welt zurück, ohne dass sich noch jemand an ihn erinnert.
In ungewohnt langen Einstellungen und bemerkenswert stillen Bildern vermittelt Regisseur und Drehbuchautor David Lowery die Machtlosigkeit von C, der – unfähig in das Leben seiner Frau einzugreifen – zusehen muss, wie er vergessen wird.
Die wenigen Dialoge laden den Film noch zusätzlich mit Bedeutung auf, welche die ZuseherInnen selbst interpretieren müssen. Dass C als Geist in ein Leintuch gehüllt ist, erscheint vor der tragischen Handlung höchstens noch als schwarzer Humor und nimmt dem Film nichts von seiner bedrückenden Stimmung – aufgeladen mit Hoffnung, die immer wieder enttäuscht wird.
Eine außergewöhnliche Erzählung, die zum Nachdenken anregt. Wer sich einen Gruselfilm erwartet, ist hier nicht richtig. Wer sich aber mit dem Leben nach dem Tod, mit Trauer und einem Verlust, der scheinbar nicht wieder gut zu machen ist, auseinandersetzen möchte, sollte sich den Film unbedingt ansehen.
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Aufmacherfoto: (c) Photo by Bret Curry, courtesy of A24
Marielle lässt sich als Lektorin nicht nur gerne auf neue Texte ein, sie ist auch bei den Helden neuen Dingen bei ihren Storys zu Events, Kulinarik, Sport, Filmen und Reisen aufgeschlossen.