Maika Monroe sucht einen Mörder mit Verbindung zu ihr, die Facehugger und gierigen Aliens sind wieder los und Blake Lively muss sich von einem aggressiven Mann etablieren. Die Kinostarts August 2024 bieten viele düstere Höhepunkte und ein poppiges Historien-Musical. Und hier auch schon, welche neuen Filme der September bringt.
Filmexpertin Susanne Gottlieb checkt für dich jedes Monat das Kinoprogramm und stellt dir die größten Schmankerl vor – inklusive Geheimtipp.
Der August mag zwar nicht allzu viele große Namen und Blockbuster ausspucken, aber wer ein bisschen sucht, der wird fündig. Wir stellen dir 7 potenzielle Must-Sees vor, darunter auch wieder ein heißer Geheimtipp.
Oz Perkins hat sich als Horrorregisseur mit Filmen wie Die Tochter des Teufels und I Am the Pretty Thing That Lives in the House bereits einen Namen gemacht. Sein jüngster Streifen kann im Cast mit Maika Monroe, Nicholas Cage, Alicia Witt und Kiernan Shipka aufwarten. Monroe ist die FBI-Agentin Lee Harker, die in Sachen Serienmörder stets einen sechsten Sinn bewiesen hat. Sie wird von ihrem Vorgesetzten mit einem ungelösten Fall betraut, bekannt unter dem Codenamen „Longlegs“. Dieser hat Familienväter dazu gebracht, ihre Familie umzubringen und danach Selbstmord zu begehen, ohne selbst im Haus gewesen zu sein. Bei den Ermittlungen stößt Harker unter anderem auf eine persönliche Verbindung zwischen dem Mörder und ihr.
M. Night Shyamalan ist zurück. Und was sein neuer Film bringt – es bleibt abzuwarten. Der Verleih hatte vorab von einer Pressevorführung abgesehen. Aber was man über das Werk sagen kann, es fällt unter die jüngste Josh Hartnett-naissance. In den letzten Jahren ist der einst in den 2000ern so populäre, und dann lange untergetauchte Mime wieder ordentlich im Geschäft. Hier spielt er Cooper, der als Serienmörder “The Butcher” sein Unwesen treibt. Als er seine Tochter Jody auf ein Konzert der Popsängerin Lady Raven begleitet, bemerkt er ziemlich bald ein hohes Polizeiaufgebot. Ihm wird klar, dass dieses Konzert nur für seine Festnahme arrangiert wurde. Ob es einen Twist gibt? Vermutlich. Was der sein wird? Wir werden sehen.
Hunter Schaefer hat sich seit sie erstmals in Euphoria auftrat eine respektable Karriere aufgebaut. In Cuckoo des deutschen Regisseurs Tilman Singer übernimmt sie auch gleich mal die Hauptrolle. Sie ist die 17-jährige Gretchen, die mit ihrem Vater, dessen Partnerin und deren Tochter Alma in ein Ferienresort in den deutschen Alpen zieht. Dort hat ihr Vater einen Job für ein Erweiterungsbauprojekt bei dem wunderlichen Herrn König angenommen. Mit der Zeit muss Gretchen aber feststellen, dass hier irgendwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Sie wird von unheimlichen Geräuschen und blutigen Visionen gejagt, und stößt auf ein düsteres Geheimnis in ihrer Familie.
Für viele war die Alien-Reihe seit Aliens von James Cameron nicht mehr gut. Andere fanden zumindest ein wenig Unterhaltung in den ganzen Prequels, Sequels und Parallel-Universen mit Predator. Nun, nachdem Ridley Scott seine ganze Vorgeschichte-Reihe wohl endlich aufgegeben hat, und auch Neill Blomkamp wohl nie seine Idee umsetzen wird, durfte Fede Álvarez die Zügel übernehmen. Der Uruguyaer hat sich bereits als Horror- und Actionregisseur in Evil Dead, Don’t Breathe und The Girl in the Spider’s Web etabliert. Angesiedelt ist der Film zwischen Alien von 1979 und Aliens von 1986. Eine Gruppe Weltraumkolonisten, darunter Caille Spaeny als Rain Carradine, treffen in einer leeren Raumstation auf die fiesen Biester. Den Rest kann man sich denken. Ob es Spaß macht? Hier inzwischen unser Fazit!
Was auf dem ersten Blick nach einer Romanze von einer Frau zwischen zwei Männern aussieht, ist eigentlich ein viel tragischeres Material. Die Romanvorlage von Colleen Hoover basiert auf der von häuslicher Gewalt geprägten Geschichte ihrer Eltern und war 2019 international ein Bestseller. In der Filmadaption gibt Blake Lively die College-Absolventin Lily Bloom, die nach Boston zieht um dort ein Blumengeschäft zu eröffnen.
Mit den Eltern liegt sie im Argen, ihr Vater misshandelte die Mutter, diese verheimlichte dies. In Boston trifft sie den akttraktiven Chirugen Ryle Kincaid, mit dem sie eine Beziehung eingeht, und trifft auf ihre Jugendliebe Atlas Corrigan, der von seinem Militäreinsatz zurück gekommen ist. Doch wie viele Menschen hat auch Lily die Traumata ihrer Eltern übernommen und lässt sich von einem der Männer mehr schikanieren, als eigentlich für ihre körperliche Sicherheit gut wäre.
Eine spontane Trauminsel-Reise mit einem reichen Fremden entpuppt sich bald als Horror-Trip. Warum Neo-Regisseurin Zoë Kravitz mit ihrem bitterbösen Kinostreifen schockiert und unterhält und um was es genau geht, liest du hier in unserer ausführlichen Kritik.
Gerade erst auf der Berlinale mit einem Teddy Jury Award, dem weltweit ersten offizielle LGBTIQ-Filmpreis auf einem A-Festival, ausgezeichnet, kommt die internationale Co-Produktion Crossing: Auf der Suche nach Tekla nun auch zu uns ins Kino. Der Film handelt von der pensionierten Lehrerin Lia, die versucht, ihre verschwundene Nichte Tekla, eine junge Trans-Frau, zu finden. Eine Spur führt Lia schießlich nach Istanbul, wo sie Evrim kennenlernt, eine Anwältin für Trans-Rechte.
In Berlin mit gemischten Gefühlen, vor allem entlang der Mann-Frau-Demarkationslinie, aufgenommen, bietet der poppige Historien-Musicalfilm Gloria! (das Debüt von Margherita Vicario) durchaus einiges an Unterhaltung und pointierten Feminismus. Im Venedig des Jahres 1800 lebt Magd Teresa am Kollegium Sant Ignazio, einer Musikschule für Mädchen. Doch Teresa hat selbst ein außergewöhnliches Talent, eine natürliche Begabung Musik zu gestalten und ihrer Zeit voraus zu interpretieren. Als das Kollegium den Besuch des Papstes erwartet, soll der Kapellmeister eine Komposition für diesen Festakt schaffen. Doch als Teresa in einer Abstellkammer ein Pianoforte entdeckt, beginnt sie mit einer Gruppe von Musikerinnen ihr eigenes Konzert zu planen.
1. 8. Trap – No Way Out, Longlegs, Was will der Lama mit dem Gewehr?, Berlin Nobody, Liebesbriefe aus Nizza
2. 8. Im Wasser, Unser Tag
8. 8. Cuckoo, Borderlands, 200% Wolf, Paradis Paris, The Dead Don’t Hurt
9. 8. Die Natur der Liebe
15. 8. Alien: Romulus, Nur noch ein einziges Mal – It Ends with Us, Und die Party geht weiter, Juliette im Frühling
22. 8. Blink Twice – hier unsere Filmkritik, Harold und die Zauberkreide, Horizon – Eine amerikanische Saga, Adieu Chérie – Trennung auf Französisch, Die wilden Mäuse
23. 8. Crossing, , Siebensekunden
29. 8. Alles Fifty Fifty, Gloria!, Afraid
30. 8. Tatami
Und wie geht’s weiter? Hier die Kinohighlights im September
Was waren bisher die Highlights des Jahres? Hier die 24 besten Kinofilme 2024
Unser Seher-Bereich bietet dir noch mehr Kritiken und Infos zu den aktuell laufenden Kinofilmen, aber auch den Netflix-Highlights:
Deadpool & Wolverine – Überladenes Loblied
Twisters – größer, wilder, dümmer, aber spaßig
Neu auf Netflix im August
Aufmacherfoto: (c) Constantin, Disney, Sony Pictures
Susanne Gottlieb schreibt als Filmjournalistin für die Helden der Freizeit, Kleine Zeitung, NZZ, Standard, TV Media, Filmbulletin, Cineuropa und viele mehr. Sie arbeitet im Filmarchiv Austria, berichtet von diversen Filmfestivals und hat Theater-, Film- und Medienwissenschaft studiert.