In Next Station planst du U-Bahn-Netze. Warum das kleine Spiel der perfekte Spaßbringer für jeden Urlaub ist.
von Christoph König, 18. 07. 2024
Next Station ist eines dieser Spiele, die schnell erklärt sind, wenig Material brauchen, in die man sich aber super reinfuchsen kann. Ein Konzept, das ankommt. Es wurde 2023 zum Spiel des Jahres nominiert – und hat es in unserem Ranking der besten kompakten Reisespiele sogar in die Top-3 geschafft. In der Zwischenzeit ist neben dem Erstling Next Station London, auch eine Version Tokyo und, rechtzeitig zu den Olympischen Spielen in Frankreich, auch Paris erschienen.
Wir haben alle drei getestet. Wem wir welche empfehlen und wie sie funktionieren, liest du im Test.
Und hier findest du unsere weiteren Brettspiel-Tipps des Monats.
Next Station ist ein Roll & Write Spiel für ein bis vier Spieler ab 8 Jahren. Ihr habt einen Stadtplan vor euch ausliegen. Jede:r erhält einen von vier Buntstiften in vier Farben. Mit dem zeichnet ihr jeweils eine von vier U-Bahn-Linien ein. Je nachdem, welches der vier möglichen Symbole auf der nächsten aufgedeckten Karte aufscheint, müsst ihr eure U-Bahn-Strecke damit verbinden. Bei Jokerkarten oder Jokerstationen habt ihr die freie Wahl. Mitunter habt ihr mehrere Optionen, wo es lang gehen kann. Üblicherweise müsst ihr immer an den Endstationen weiterbauen. Es gibt aber auch Weichen, die Abzweigungen ermöglichen.
Ist eine Strecke fertig, erhält ihr dafür Punkte. Besonders viele Punkte gibt es für viele angefahrene Stadtbezirke und Touristenattraktionen, die meisten Stationen in einem Stadtbezirk und Umsteigemöglichkeiten (also Stationen, bei denen sich mehrere Linien treffen). Nun schnappt ihr euch den nächsten Buntstift und weiter geht es. Am Ende werden alle Punkte addiert und so das Endergebnis ermittelt.
Erschwerend kommt hinzu, dass sich U-Bahn-Linien nur in Stationen kreuzen dürfen, zwei verschiedene U Bahn-Linien nicht auf der selben Strecke verlaufen können und du mit einer U-Bahn-Linie keinen Kreis bilden darfst. Außerdem ist es nur erlaubt, die vorgestrichelten Wege zu nützen. All das hat zur Folge, dass sich die Spieler auch in eine Sackgasse manövrieren, wenn sie nicht vorausschauend planen oder Pech haben und dann den Bau einer Linie schon vorzeitig beenden müssen.
Wenn ihr mit den Gemeinsamen Zielkarten spielt, habt ihr zusätzlich noch zwei Aufgaben, die auch am Ende jeweils 10 Punkte bringen, wenn ihr sie erfüllt (zum Beispiel mit all euren Linien eine Mindestanzahl an Stadtbezirken anfahren). Außerdem gibt es Effektkarten, die entweder jeder Farbe (London) oder jedem Symbol (Tokyo, Paris) einmalig pro Bau einer Linie einen bestimmten Vorteil bringen.
Neben den unterschiedlichen Stadtplänen gibt es unterschiedliche Zusatzziele. In London müsst ihr möglichst oft die Themse überqueren. In Tokyo könnt ihr mit Umsteigemöglichkeiten in äußeren Bezirken Touristen-Hotspots erschaffen. Dazu ist eine fünfte U-Bahn-Linie voreingezeichnet, deren Stationen ihr möglichst alle in eurer Netz integrieren müsst, sonst gibt es Minuspunkte. Dafür sind Strecken mit mehreren Linien möglich. Und in Paris dürfen sich Strecken an bestimmten Stellen kreuzen – für genützte Kreuzungen gibt es Extrapunkte.
Zum Einstieg in die Serie ist Next Station London eine gute Wahl. Paris ist mit den möglichen Kreuzungen eine Spur familienfreundlicher und erspart einem so Frustmomente – erhöht durch diese Erleichterung aber auch die möglichen Optionen und somit den Grübelfaktor. Wer es gerne noch herausfordernder mag, ist mit der Tokyo-Version gut bedient – diese ist von allen drei die schwerste.
Next Station ist mit seinem hübschen und kompakten Design das perfekte Urlaubsspiel für Strand, Bad, Zug und Flugzeug. Das Thema mit den U-Bahnen passt auch super zur Reiseatmosphäre. Die Regeln sind einfach und die süchtig machende Jagd nach Punkten ist auch alleine besonders spaßig. Die verschiedenen Versionen und optionalen Fortgeschrittenen Varianten sorgen für Zusatzmotivation und erhöhen den Wiederspielwert.
Besonders gelungene Strecken lassen sich stolz im Schachterl aufbewahren. Sind alle 200 Pläne aufgebraucht, ist um nur 2 Euro ein neuer Block erhältlich. Keine Partie gleicht der anderen. Was nerven kann, ist der Glücksfaktor, wenn du auf eine bestimmte Strecke spekulierst und dann das nötige Sympbol nicht kommt. Das kann gerade bei der schwierigen Tokyo Variante für Frust sorgen. Erfreulich ist die kurze Spielzeit von einer knappen halben Stunde. Dass sich mit jeder gespielten Partie ein gewisser Lerneffekt einstellt und man dadurch mit zunehmder Erfahrung mehr Punkte hamstert, erhöht den Suchtfaktor.
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Fotos: (c) heldenderfreizeit.com/HCM Kinzel
Der Chefredakteur der Helden der Freizeit hat das Onlinemagazin 2016 ins Leben gerufen und ist seit 2000 als Sportjournalist im Einsatz. Bei heldenderfreizeit.com ist er spezialisiert auf actiongeladene Outdoor-Aktivitäten, Ausflüge, Videos, Spiele, Filme, Serien und Social Media.