Ein spielfreudiges Ensemble, ein unvergleichliches Ambiente, ein cleveres Bühnenbild, ein klassischer Stoff und viel Witz von intelligent bis ganz tief. Das sind die Zutaten, aus denen Michael Niavarani seinen neuen Sommerhit Venus und Jupiter im THEATER IM PARK zusammengestellt hat. Die Helden der Freizeit haben das brandneue Stück für euch gesichtet. Haben wir uns göttlich amüsiert?
von Christian Orou
Nach Romeo und Julia und dem Sommernachtstraum von William Shakespeare bearbeitete Michael Niavarani diesmal einen klassischen Theaterstoff. Venus und Jupiter erzählt die Geschichte des römischen Feldherren Amphitryon, ein Thema an dem sich schon Dramatiker von Plautus über Sophokles, Molière und Kleist bis hin zu Cole Porter versuchten.
Der umtriebige Göttervater Jupiter erscheint der Gattin des römischen Feldherren Amphitryon, Alkmene, in dessen eigener Gestalt und zeugt mit ihr den Halbgott Herkules. Aus diesem einfachen Plot bastelt Niavarani eine rasante Verwechslungskomödie.
Für sein Stück hat das Theater im Park ein hochkarätiges Ensemble zusammengestellt, allen voran die Göttinnen und Götter, gespielt unter anderem von Jenny Frankl, Otto Jaus, Matthias Mamedof und Michael Niavarani, aber auch die Riege der Sterblichen, angeführt von Maddalena Hirschal als Alkmene, steht den Göttern um nichts nach.
Es ist ein Ensemble, das Witz und Spielfreude ausstrahlt, hochprofessionell mit viel Gespür für Timing agiert und sich auch von einer fehlenden Stiege nicht aus dem Konzept bringen lässt.
Unterstützt werden die Schauspieler:innen einerseits von einer cleveren Bühnenlösung, die den Schauplatz in Sekundenschnelle wechseln lässt. Natascha Maraval reichen eine Jupiterstatue, zwei Säulen und ein bewegliches Portal um die Zuseher:innen vom Götterhimmel nach Vindobona und wieder zurück zu führen.Auf der anderen Seite führt die Musik von Johannes Glück das Publikum in die Welt des Films. Sie erinnert ein wenig an die Klamaukfilme der fünfziger Jahre mit Peter Alexander und Gunther Philipp.
Klamauk ist auch ein gutes Stichwort für das Stück, das Michael Niavarani geschrieben und gemeinsam mit Helena Scheuba inszeniert hat. Die Konstellation der Göttinnen und Götter zueinander (wer ist wie mit wem verwandt und warum ist Jupiter gleichzeitig Amors Cousin und Großvater) lässt viel Platz für derben Witz, dessen Versuchung Niavarani kaum widerstehen kann.
Beim Stück hält sich Niavarani manchmal eng an die literarischen Vorlagen, zum Beispiel bei jener Szene, in der der Sklave Gaius Tiberus, der eigentlich der verwandelte Apollo ist, sich selbst begegnet. Bei Niavarani ist es aber weniger französische Komödie sondern fast schon Commedia dell´arte. Als Autor nimmt er sich aber auch die Freiheit, Schauplätze zu ändern, Personen hinzuzufügen und wegzulassen und vor allem das Stück mit einer Unzahl an Pointen anzureichern.
Mit Venus und Jupiter ist dem Theater im Park eine leichte Sommerkomödie gelungen, die von einem großartigen Ensemble auf die Bühne gebracht wird und die die zwei Stunden ohne Pause wie im Nu vergehen lässt.
Alle Spielzeiten findest du hier in unserer Theater im Programmübersicht 2024.
Bei uns wirst du fündig – und wir verlosen aktuell Theater im Park Karten:
7 schöne Sommerevents in Wien und NÖ
Die besten Musikfestivals 2024
Gewinn Tickets für Theater im Park
Alle Fotos: (c) Nadine Studeny
Der Chefredakteur der Wiener Alszeilen verfasst für heldenderfreizeit.com Buch-, Musik- und Spiel-Rezensionen, ist Video-Redakteur von CU TV und schreibt für das Musikmagazin Stark!Strom. Dazu berichtet er von Konzerten, Sport- und anderen Kulturevents und führt Interviews mit Stars und spannenden Persönlichkeiten.