Wie immer wollen wir euch die wichtigsten Lieder der ESC-Woche präsentieren. Dieses Jahr mit einem kleinen Ausflug in die Politik bevor wir bei unseren Favoriten für den Song Contest 2024 landen. Als Belohnung zum Schluss gibt es wieder eine Spotify-Playlist mit unseren Top-15.
von Paula König
Wie üblich finden die beiden Vorrunden am Dienstag und Donnerstag um 21:00 Uhr statt. Österreich gilt es dieses Jahr im zweiten Semifinale die Daumen zu drücken. Wohlgemerkt: Luxemburg kehrt nach 31 Jahren zurück, während Rumänien sich nach dem Vorjahr gegen eine Teilnahme entschieden hat. Insgesamt sind dieses Jahr 37 Länder vertreten. Ob die 31 Jahre Pause die Chancen für einen Einzug in das große Finale am Samstag verbessern oder verschlechten, entscheiden allein das Publikum und die jeweiligen Länder-Jurys. Haben es Österreich und Luxemburg auf unsere Liste der Favoriten geschafft? Die wichtigsten Songs im Überblick.
Tipp: Du bist eher in Festival-Stimmung? Auf zum Donauinsel Open Air!
Bevor wir die diesjährigen Sängerinnen und Sänger vorstellen zum Elefanten im Raum. Der Konflikt zwischen Isreal und Palästina sorgt innerhalb (sowie außerhalb) der ganzen Fan-Gemeinde für viel Debatte. Die Frage, wer beim Eurovision Song Contest überhaupt mitmachen darf oder sollte, ist schon jahrelang ein Thema. Abgesehen davon, dass Länder wie Aserbaidschan, Armenien, Georgien oder Australien einfach geografisch nicht mehr in Europa liegen, fließen politische Bewegungen immer in den Bewerb ein (auch wenn sich die Veranstalter dagegen sträuben). Isreal wird schon seit mehreren Jahren wegen seiner Angriffe von vielen Fans beäugt.
Seit dem Ausbruch des Krieges im Oktober 2023 erinnern viele an die schnelle Reaktion der EBU (Europäische Rundfunkunion, die für den Song Contest verantwortlich ist) auf die Angriffe von Russland in der Ukraine. Russland wurde 2022 vom Contest ausgeschlossen und viele fordern das Gleiche für Israel. Darunter auch mehrere teilnehmende Länder und Künstler:innen. Vor allem Finnland, Island und Norwegen, die trotz allem am Wettbewerb teilnehmen. Ungeachtet der Petitionen und Proteste beschloss die EBU, Israel zur Teilnahme zuzulassen. Neuerdings sind auch keine palästinensischen Flaggen in der Halle mehr erlaubt. Dies erinnert an die Situation 2019, als die isländische Band Hatari, die beim ESC in Tel Aviv im Greenroom palästinensische Flaggen hochhielt, mit einer Geldstrafe belegt wurde.
Heuer gilt diese Regelung für alle Personen vor Ort, und das obwohl der Contest in Schweden stattfindet und nicht in Israel. Wie die ganze Situation den Bewerb und die Zuschauerzahlen im Endeffekt wirklich beeinflusst, wird sich zeigen.
Ausnahmsweise sind wir mit den Buchmachern mal einer Meinung, was die Prognosen angeht. In den letzten Jahren lagen sie fast immer richtig, wenn es darum ging, die Sieger:in vorherzusagen. Also entweder haben sie einen besseren Geschmack oder wir haben endlich verstanden, was es braucht, um zu gewinnen.
Derzeit führt Kroatien das Feld an. Ihr Song Rim Tim Tagi Dim von Baby Lasagna, den wir schon im ersten Semifinale erstmals zu hören bekommen (hier die komplette Startliste), ist nach eigener Aussage eine schnelle, humorvolle Auseinandersetzung mit den geistigen Herausforderungen der Gesellschaft. Direkt darunter rangiert die Schweiz, die heuer zu unseren Highlights gehört. Nachdem Nemo schon mit 17 Jahren viral ging, immer weiter Musik schrieb und die Schweizer Charts mehr als einmal toppte – ist jetzt ganz Europa im Fokus. Im Song The Code behandelt Nemo Themen wie Geschlechtsidentität, psychische Gesundheit und die Suche nach dem eigenen Platz in dieser Welt.
Auch Irland und die Ukraine gehören zu den Spitzenreitern. Nach dem 7. ESC-Sieg von Schweden durch Loreen im letzten Jahr möchte Irland jetzt wieder vorne wegziehen, um alleine die stärkste ESC-Nation zu bleiben. Wir sind uns nicht ganz sicher, ob Bambie Thug und deren Doomsday Blue der richtige Weg sind, aber eins ist sicher: Der Song wird auf jeden Fall Eindruck hinterlassen! Der Beitrag der Ukraine ist eine Zusammenarbeit zwischen zwei der erfolgreichsten Künstlern des Landes: alyona alyona und Jerry Heil. Besonders der Rap-Teil, von Teresa & Maria, ist wirklich beeindruckend und hebt den Song in ganz neue Sphären.
Wie bereits erwartet, tendieren wir eigentlich zur Schweiz mit Nemo als Favoriten. Trotzdem stimmen wir mit den Buchmachern auch bei Italien überein. Das ist zwar keine große Überraschung, denn Italien liefert normalerweise immer ab, aber dennoch eine erfreuliche. Angelina Mango bringt eine unglaubliche Stimme für ihre Performance von La noia mit, allerdings keine spektakuläre Bühnenshow. Wir hoffen, dass das nicht nach hinten losgeht!
Weitere Lieder, die wir euch ans Herz und ans Ohr legen möchten, sind einmal Europapa von Joost Klein aus den Niederlanden. Sein energiegeladener Stil kombiniert Elemente aus Mainstream-Pop mit Happy Hardcore und Pop-Punk und ist perfekt für die Eurovisionsbühne. Eine weitere Empfehlung ist Aiko aus Tschechien. Ihr Song-Contest-Beitrag Pedestal ist nicht einmal der Höhepunkt ihrer steilen Karriere. Aiko ist die erste tschechische Künstlerin, die auf den legendären Leinwänden des Times Square zu sehen war! UPDATE: Während sich Aiko leider nicht für das Finale qualifiziert hat, gibt es auch bei Joost Klein Probleme. Der Niederländer ist eigentlich ins große Finale aufgestiegen, wurde aber wegen einem Backstage-Vorfall von dem Bewerb ausgeschlossen. Dieser Ausschluss sorgt sowohl in der Community als auch bei den anderen Künstler:innen für Aufruhr.
Wie sie selbst sagt, war das Auftreten schon von klein auf Teil von Kaleens Leben. Leider geht es dabei hauptsächlich um ihr Tanzen und nicht um ihren Gesang. Mittlerweile arbeitet sie als Choreografin sowohl bei vielen früheren Beiträgen beim Song Contest als auch bei Starmania. Warum also jetzt mit einem Mikrofon auf die Bühne gehen? Wir haben keine Ahnung.
Zum Glück hat ihr Song, der als Nummer 6 im zweiten Semifinale am Donnerstag ins Rennen geht, wenig Text und viel Zeit für Dancebreaks. Und man darf nicht auf die ganzen Male Models der neuen GNTM Staffel vergessen, die es in das Musikvideo geschafft haben. We Will Rave ist eine Eurodance-Nummer im Stil der 90er Jahre, die sich gut für eine Party zu später Stunde eignet, aber auch für die Eurovisionsbühne? Wir drücken trotzdem die Daumen fürs Finale und in unsere Spotify-Playlist hat sie es sowieso geschafft.
Wir haben dir unsere 15 Favoriten in diese Liste gepackt. Damit könnt ihr selbst schon eure Lieblinge raushören:
Wer noch mehr Songlisten sucht, wird sich in unserem Playlist-Bereich pudelwohl fühlen. Da findet ihr auch Rankings eurer Lieblingsbands und -künstler:innen. Dazu haben wir für euch auch noch Konzert-Vorschauen, Neuerscheinungen und mehr parat:
21 neue Scheiben aus Österreich
Die besten Musikfestivals 2024 in AUT
50 tolle Liebeslieder für Hochzeit, Date und Co.
Billie Eilish Top-10: Ihre besten Hits
Stürmer Unplugged – fulminante Rückkehr
Aufmacherfoto: (c) Eurovision TV
Hello There! Paula König produziert für die Helden der Freizeit seit 2021 Artikel und Social Media Content vor allem zu Kino, Streaming und Events. Dazu arbeitet sie im Bereich Video, Grafik und Schnitt für TV-Produktionen von TVFriends.