Die Helden stellen euch im März jede Woche tolle Yoga-Stile vor. In Teil 1 gleich zwei, die eure Faszien auf Vordermann bringen: Yin Yoga und Yoga mit Blackroll.
von Sandy Langstrumpf
Ab heute stellen wir euch jede Woche besondere Yoga-Stile vor. Zum Auftakt gleich zwei, die beide die Faszien beanspruchen, aber auf unterschiedliche Weise: Yin-Yoga und Yoga mit Blackroll.
Faszientraining ist ja voll hipp. Macht Sinn, denn offenbar spielen die Faszien eine viel größere Rolle, als ihnen jahrzehntelang unterstellt wurde.
Faszien kann man auf unterschiedliche Weise trainieren. Im Yoga gibt es einen Stil, der speziell auf die Faszien ausgelegt ist: Yin Yoga. Barbara von Poweryoga Vienna erklärt, bei diesem eher ruhigen Yogastil werden die einzelnen Körperpartien in verschiedenen Yogaposen über mehrere Minuten gedehnt. In dieser Zeit wird das Bindegewebe an den entsprechenden Stellen zusammengepresst bzw. lang gezogen, so dass die Bindegewebsflüssigkeit in den Zellen bewegt wird. Durch Yin Yoga wird also unser gesamtes Fasziennetz inklusive Gewebsflüssigkeit belebt. Eingelagerte Schlacken lösen sich und werden abtransportiert. Detox pur!
Na, dann: Los geht’s! Ruhig, langsam, extrem entspannend, aber auch echt anstrengend, denn Barbara stoppt pro Asana 5 Minuten. Fünf Minuten können unglaublich lang sein!
Yin Yoga in seiner originalen Form wurde etabliert und entwickelt von Paul Grilley. Es besteht aus passiven und lang gehaltenen Dehnungen. Nicht das Aufbauen von Kraft, sondern das Stimulieren der Faszien ist das Ziel einer Yin Yoga Stunde. Das Stimulieren der Faszien wiederum ist extrem beruhigend für den Körper und in der Wechselwirkung auch für den Geist.
Nach 60 Minuten Yin Yoga geh ich topmotiviert nach Hause, um noch mehr über Faszienyoga rauszufinden und stoße auf einen anderen Stil, bei dem es mehr um Kraftaufbau geht: Yoga mit Blackroll. Wenn ihr noch keine Blackroll habt, dann holt euch eine!
Besonders nach dem Lauftraining habe ich sie schon ganz häufig in meine Dehnungsphase eingebaut, um die Muskulatur nach dem Laufen zu lockern und das Bindegewebe ordentlich durchzukneten. Die Kombination von Yoga und Faszienrolle, geht noch eine Spur weiter bzw. tiefer! Hier meine vier Lieblingsübungen.
Urdhva Mukha Shvanasana – Der heraufschauender Hund öffnet den Brustkorb und dehnt die Schultern. Er kräftigt die Bauch- und Beinmuskulatur und macht den gesamten Rücken beweglicher. Außerdem wirkt er sich positiv auf das Lungenvolumen aus und hebt die Stimmung. Mit der Faszienrolle wird noch dazu die Unterseite der Oberschenkel entspannt.
Navasana – Das Boot auf der Blackroll (siehe Aufmacherfoto) ist eine besondere Herausforderung. Denn neben der extremen Beansprochung der Bauchmuskeln gilt es die Balance zu halten. Hier reicht schon 30 Sekunden halten … Hammer!
Chaturanga Dandasana – Brettstellung mit gebeugten Armen. Ein Kraftakt zum Schluss. Dieses Asana kräftigt Armen und Beinen, stärkt die Bauchmuskulatur und kräftigt die Handgelenke.
Halasana – Der Pflug dehnt den ganzen Körper, vor allem die Wirbelsäule, Schultern und Beine. Umkehrhaltungen sind nicht nur gut für Kopf und Rücken, sondern auch für eine größere Harmonie von Geist und Körper.
Faszien sind die Weichteil-Gewebe, die den Körper unter der Haut umhüllen. Sie sind ganz aktiv an all unseren Bewegungen beteiligt und verleihen unserem Körper Stärke und Stabilität. Heißt: Faszientraining sollte man neben dem normalen Kraft- und Ausdauereinheiten in seinen Workoutplan aufnehmen.
Eine Blackroll kostet je nach Modell etwa zwischen 20 und 50 Euro. Es gibt neben der üblichen Rolle auch Mini-Rollen und kugelförmige Modelle.
Yin-Yoga ist ein ruhigerer Yoga-Stil, ebenfalls für die Faszien. Wird allerdings ohne Blackroll praktiziert und ist von den vier Übungen, die ich hier zeige zu unterscheiden. Kurse in Wien gibt es hier (bitte schaut auf die Websites, falls die Zeiten nicht mehr akuell sind!):
poweryoga-vienna.at: Dienstag 19:30 – 20:45, Mittwoch 17:00 – 18:30, Freitag 17:45 – 19:00, Franz-Hochedlinger-Gasse 4, 1020 Wien
www.oneyoga.at: Dienstag 17:00 -18:00, 18:30 – 19:30, 20:00 – 21:00, Mittwoch 12:30 – 13:15, Donnerstag 17:30 – 19:00, Sonntag 19:00 – 20:30, Lindengasse 38, 1070 Wien
www.4yoginis.com: Mittwoch 19:30 – 20:45, Waaggasse 12, 1040 Wien
www.yogaloft.at: Dienstag 9:00 -10:00, Donnerstag 20:00 – 21:00, Sonntag 19:00 – 20:00, Wiedner Hauptstraße 78, 1040 Wien
www.yogawerkstatt.at: Freitag 19:15 – 20:45, Große Mohrengasse 23, 1020 Wien
www.yogagalerie.at: Dienstag 19:30 – 20:45, Donaufelder Straße 203,
1220 Wien
Egal, ob ihr Yoga mit Blackroll oder Yin Yoga betreibt, um eure Faszien in Form zu bringen. Nach einer Einheit fühlt sich der ganze Körper angenehm warm und gut durchblutet an. Und man wird so richtig schläfrig. Morgens Power- oder Bikramyoga und abends eine Runde Yin Yoga oder Yoga mit Blackroll. Perfekt! Namasté!
Hier noch 5 Yoga-Arten, die wir für euch ausprobiert haben:
Hatha Yoga im Prater im Test: Ein Ort der Ruhe am Rummelplatz
Dein Traum vom Fliegen – beim Acroyoga hebst du ab
Poweryoga Vienna im Test: Der perfekte Einstieg für Yoga-Anfänger
Bikram Yoga Test: So viel Spaß macht Yoga bei 40 Grad
Yoga-App Asana Rebel im Test: Dein Yoga-Quicky für daheim!
Alle Fotos: yogamotion.at
Der Chefredakteur der Helden der Freizeit hat das Onlinemagazin 2016 ins Leben gerufen und ist seit 2000 als Sportjournalist im Einsatz. Bei heldenderfreizeit.com ist er spezialisiert auf actiongeladene Outdoor-Aktivitäten, Ausflüge, Videos, Spiele, Filme, Serien und Social Media.