Die Kinostarts Juni bringen große Blockbuster wie Spider-Man, Flash und den letzten Indiana Jones. Aber auch Wes Anderson schlägt wieder zu. 6 Tipps plus die Liste aller weiteren Filmstart-Termine.
Filmexpertin Susanne Gottlieb wirft jeden Monat einen genauen Blick auf das Kinoprogramm und stellt dir die Highlights vor – inklusive Geheimtipp.
Auch wenn es draußen endlich schön ist, im Kino gibt es trotzdem wieder viel spannende Abwechslung und große Abenteuer. Sollten die herrlichsten Badeseen, die köstlichsten Eisgeschäfte oder die coolsten Ausflüge mal zu langweilig werden, dann ab zu dunklen Sälen, Nachos und Popcorn.
Hier geht’s weiter zum Kino-Juli 2023!
Es wird ein Sommer der Fortsetzungen. Fast alles, was sich diesen Monat bietet, ist das nächste Kapitel in einer Franchise-Endlossaga. Aber da gibt es doch das eine oder andere Highlight, auf das wir uns schon freuen.
Wir haben euch 6 Empfehlungen herausgepickt, die wir euch für den nächsten Kinobesuch vorschlagen. Dazu gibt es unten noch eine Liste aller Kinostarts Juni 2023 und wann sie starten.
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Er war einer der großen Überraschungshits 2018 und staubte auch gleich den Oscar für den besten Animationsfilm ab. Spider-Man: A New Universe (hier unser Review von damals) war die erste Filmadaption mit Afro-Latino Miles Morales als Spider-Man und wird regelmäßig in sämtlichen Listen als beste Spidey-Adaption geführt. Nun gibt es endlich eine Fortsetzung. Miles muss mit Spider-Gwen zurück ins Multiversum, um all die anderen Spider-Man-Inkarnationen vor dem Bösewicht Spot zu beschützen. Die Spideys sind im Multiversum als Spider-Man-Society organisiert, und deren Anführer Miguel O’Hara hat ganz andere Vorstellungen davon, wie man mit der Bedrohung umgehen soll.
Wie sehenswert der Film ist, verraten wir dir hier in unserer ausführlichen Review. Heißer Tipp: Hier verlosen wir außerdem 2×2 Kinokarten für Spider-Man: Across the Spider-Verse inklusive Blu-ray zu Teil 1 und Goodies.
Ja, die Transformer-Filme sind nicht unbedingt etwas, was man noch feiern oder bewerben sollte. Aber dieser kommt nicht direkt aus der Schmiede von Michael Bay selbst, sondern dient als Sequel zu dem exzellenten Bumblebee von 2018, das ein Prequel zu den Original-Filmen war. Regie führt Steven Caple Jr., der bereits das gelunge Creed II umgesetzt hat. Von den 80ern geht es nun ins Jahr 1994, wo Noah (ein ehemaliger Elektronikexperte des Militärs) und Elena (eine Artefaktforscherin) in einen Konflikt zwischen den Maximals, Predacons und Terrorcons hineingezogen werden, als sie Optimus Prime und den Autobots in einem Krieg helfen, die Erde vor Unicrons Ankunft zu schützen. Klingt zwar wieder vollgestopft und Michael Bay-isch, aber lassen wir uns überraschen.
Ezra Miller mag inzwischen eine Persona non grata wegen seiner Gewalteskapaden sein. Und die DC-Justice-League ist auch schon Geschichte. Das Universum wird nun von James Gunn soft-rebootet. Warum man sich den Film trotzdem anschauen sollte? Die Gaststars sind einfach zu gut. Neben dem ersten Auftritt von Supergirl in diesem Universum kehren auch Michael Shannon als General Zod, Antje Traue als Faora-Ul, Ben Affleck als Bruce Wayne, Jeremy Irons als Alfred Pennyworth, Temuera Morrison als Thomas Curry und Gal Gadot als Wonder Woman zurück. Und dann sind da noch die ganz großen Hype-Faktoren: Michael Keaton tritt das erste Mal seit den 80ern wieder als Batman auf, Nicholas Cage, der mit Tim Burton einst einen Superman-Film drehen sollte, ebenfalls. Also egal wie der Film wird, allein dieser Cast ist das Kinoticket fast wert.
Pixar macht wieder genau das, was es in den letzten Jahren am liebsten getan hat: Wenn Menschen Gefühle haben, wenn Roboter Gefühle haben, wenn Dinge Gefühle haben, wenn Gefühle Gefühle haben. Nun geht es auf die elementare Ebene. Eine Feuer-Frau und ein Wasser-Mann lernen sich kennen und entdecken, dass sie eigentlich sehr viel gemeinsam haben. Ob man abgesehen von einer größeren Botschaft von der Akzeptanz von Unterschieden auch ein Statement über Astrologie reinlesen kann, das bleibt jedem selbst überlassen – unser großes Fazit findest du hier.
Die ersten drei Teile sind Kult und zementierten George Lucas, Steven Spielberg und Harrison Ford nach ersten Erfolgen wie Star Wars oder Der weiße Hai als Giganten des Blockbuster-Kinos. Dann kam 2008 der vierte Indiana Jones und enttäuschte etwas, auch wenn einige großartige Darsteller wie Cate Blanchett, oder die zurückgekehrte Karen Allen mit dabei waren. Für den nunmehr fünften und letzten Teil hat Logan-Regisseur James Mangold die Zügel übernommen. Statt Aliens gibt es auch diesmal wieder die altbewährten Nazis.
Im Jahr 1944 hilft Indiana Jones seinem Kollegen Basil Shaw, den Nazi Jürgen Voller daran zu hindern, sich eine mysteriöses Rad namens Antikythera zu beschaffen. Fünfundzwanzig Jahre später, 1969, ist Jones beunruhigt über die Tatsache, dass die US-Regierung ehemalige Nazis rekrutiert hat, um die Sowjetunion im Wettstreit um das All zu schlagen. Seine Patentochter, Basils Tochter Helena Shaw, begleitet ihn auf seiner Reise, dieses Rad zu finden. Währenddessen möchte Voller, jetzt Mitglied der NASA und Ex-Nazi, die Welt unterjochen. Die Kritiker in Cannes waren gespalten, ob die Serie nun wieder gut ist oder in ihrer letzten Inkarnation weiter vor sich hindümpelt. Wir werden uns wohl selber überzeugen müssen. Aber einmal noch Indiana Jones muss die Reise wert sein.
Wes Anderson ist zurück, und laut früher Kritiken aus Cannes gehört Asteroid City zu seinen besten Filmen, und schaut in seiner perfekten Symmetrie und dem Pastell noch Anderson-ischer aus als alles andere bisher. Die Handlung ist schnell erklärt. Eine Gruppe Menschen findet sich 1955 zu einer alljährlichen Stargazer-Convention in Asteroid City ein. Da scheinen Aliens zu landen. Macht aber nichts. Denn welcher Außerirdischer würde nicht gerne Jason Schwartzman, Scarlett Johansson, Tom Hanks, Jeffrey Wright, Tilda Swinton, Bryan Cranston, Edward Norton, Adrien Brody, Liev Schreiber, Hope Davis, Steve Park, Rupert Friend, Maya Hawke, Steve Carell, Matt Dillon, Hong Chau, Willem Dafoe, Margot Robbie, Tony Revolori, Jake Ryan oder Jeff Goldblum treffen. Allein, dass Bill Murray diesmal nicht dabei ist, dürfte vielleicht verwirren.
Hier die Liste mit allen neuen Kinofilmen im Mai und ihren Startterminen:
1. 6. Spider-Man: Across the Spider-Verse – lies hier unsere Kritik, Trenque Lauquen, The Boogeyman
2. 6. Die Nachbarn von Oben, 27 Storeys – Alterlaa Forever, Das Rätsel, Falcon Lake
8. 6. Mavka – Hüterin des Waldes, Transformers: Aufstieg der Bestien, Schulen dieser Welt
9. 6. Nostalgia
15. 6. Bed Rest, Asteroid City, The Flash
16. 6. Wolf and Dog, Greatest Days, Divertimento – Ein Orchester für alle
22. 6. Elemental
23. 6. No Hard Feelings, Mit Liebe und Entschlossenheit, Die Rumba Therapie
27. 6. Sword Art Online Progressive – Aria of a Starless Night
29. 6. Indiana Jones und das Rad des Schicksals, Ruby taucht ab, Mission Ulja Funk
30. 6. 20.000 Arten von Bienen, Die Unschärferelation der Liebe
Und welche Filme sind schon gestartet? Hier alle Kinostarts im Mai.
Was sind die Highlights des Jahres? Hier unser Überblick über die größten Kinostarts 2023.
In unserem Seher-Bereich gibts weitere Reviews und Vorschauen zu Kinofilmen und Netflix-Produktionen:
Wiener Freiluftkinos 2023 – Dein Guide für den Filmsommer
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Aufmacherfoto: (c) Walt Disney, Warner Bros, Sony Pictures
Susanne Gottlieb schreibt als Filmjournalistin für die Helden der Freizeit, Kleine Zeitung, NZZ, Standard, TV Media, Filmbulletin, Cineuropa und viele mehr. Sie arbeitet im Filmarchiv Austria, berichtet von diversen Filmfestivals und hat Theater-, Film- und Medienwissenschaft studiert.