Ein neues Diablo erscheint wahrlich nicht alle Tage. Nun ist es nicht mehr lange bis zum Release von Diablo 4, dem voraussichtlich nächsten Dauerbrenner von Blizzard. Wir haben es für euch angezockt, unsere Eindrücke gibt’s in der folgenden Diablo IV Preview.
von Klaus Kainz, Sophie Neu und Christoph Geretschläger
Die Gaming-Welt hält inne, wenn Blizzard ein neues Spiel veröffentlicht. Egal ob Starcraft, World of Warcraft, Overwatch oder eben Diablo – die Games von Blizzard sind üblicherweise Dauerbrenner für viele Jahre. Bei Diablo muss der Traditionsentwickler aber die Wogen glätten. Denn das Handy-Spinoff namens Diablo Immortal sorgte 2022 bei Fans wegen abzockerischen Microtransactions, die in Belgien sogar für den Verbot des Games sorgten, für wenig Freude. Das macht die Erwartungen an Diablo IV noch höher, als sie es ohnehin waren. Für diese Preview durften wir den neusten Teil des düsteren Action-Rollenspiels schon einmal anzocken, ab 24. März öffnet die Demoversion dann auch für alle anderen Zocker. Die Vollversion erscheint dann am 6. Juni.
Hier geht’s weiter zum finalen Fazit, inklusive Tipps für alle Klassen!
In Diablo 4 wird es düster – richtig düster. Im dritten Ableger setzte Blizzard auf einen Warcraft-Look, der weniger realistisch und etwas farbenfroher war. Damit ist nun Schluss, Diablo 4 geht wieder in die Richtung der Erstlinge und wird dank moderner Grafik schauriger denn je. Typisch für Blizzard setzt ein spektakuläres CG-Intro die Stimmung für das neue Dark Fantasy-RPG, aber auch im Gameplay weiß es mit stimmungsvoller Musik und einer bedrückenden Art Direction die richtige Atmosphäre zu schaffen – auch wenn es nicht unbedingt die Grafikpower der neuen Next-Gen-Konsolen ausreizt. Immerhin die im nun umfangreicheren Charakter Editor erstellten Helden sehen im Spiel so aus, wie wir sie gestaltet haben. Das ist nicht immer selbstverständlich.
Diablo 4 fährt für das neue Gemetzel gegen schier endlose Dämonen fünf Charakterklassen auf, von denen wir drei testen durften. Lobenswert ist dabei, dass die RPG-Systeme einerseits viel Individualität zulassen, aber die Menüs und Skilltrees dabei eine gute Übersichtlichkeit behalten. Alle Jobs machen Lust auf mehr, laden zum Tüfteln ein, welche Kombos funktionieren, welche nicht.
Das Kern-Gameplay glänzt wie eh und je. Skills sind abwechslungsreich und mit jedem Level fühlt man sich mächtiger – das konnte Diablo schon immer gut. Nur das Balancing wirkt noch nicht ganz ausgefeilt. Beim Schwierigkeitsgrad gibt es zurzeit nämlich nur einen einfachen und einen harten Modus, wobei der Easy Mode das Gemetzel zu belanglos macht. Aber auch der härtere Modus war für Veteranen nicht unbedingt eine Riesen-Challenge. Mehrere Schwierigkeits-Option wären also wünschenswert.
Der große Klassiker Diablo 2 war einst für PC optimiert und galt lange als nicht umsetzbar für die Steuerung auf Konsolen. Heutzutage ist das alles anders, mit dem Playstation-Controller fühlt sich das Gemetzel absolut natürlich an. Ironischerweise ist nun die PC-Steuerung nicht mehr ganz perfekt, der Mauszeiger ist im Blutbad manchmal zu schwer sichtbar – das wird bis zum offiziellen Release hoffentlich gerichtet.
Leider war die Beta nicht frei von Serverproblemen und Ausfällen beim Login. Klar, beim Ansturm auf eine Online-Demo ist das (leider) normal. Trotzdem macht uns Sorgen, dass Diablo 4 zukünftig nicht offline spielbar sein wird – selbst wenn man sich im Singleplayer-Mode hineinstürzen will. Schon das Remake von Diablo 2 war mit einem DRM versehen, wodurch es nach einer kurzen Zeit ohne Online-Login nicht mehr spielbar ist. Die Disc vom originalen Diablo 2 aus den 90er Jahren ist wiederum bis heute – ohne Internet – auf Computern spielbar. Beim Onlinezwang sehen wir wiederum leider wenig Vorteile. Abgesehen davon gab es ein paar kleinere Bugs zum Verbessern, in einem Run sind wir vor einer falschen Tür wiederbelebt worden.
Immerhin: Bisher war nicht abzusehen, dass der neue Ableger die ausbeuterischen Microtransactions von Diablo Immortal übernimmt. Bleibt zu hoffen, dass Blizzard bis Launch kein Geistesblitz wie das Echtgeld-Auktionshaus aus Diablo 3 trifft. Denn wer sich an die ersten Phasen von Diablo 3 erinnert, weiß, dass der Vorgänger zuerst nicht die Beliebtheit hatte, wie sie heute vorhanden ist.
Diablo 4 macht einen grundsoliden Eindruck – wenn es denn funktioniert. Unsere Tests zwischen Playstation und PC fielen durchwachsen aus, einer unserer Playstation-Zugänge konnte nach Absturz gar nicht mehr ins Game. Bei einer ersten Betaphase ist darüber hinwegzusehen, aber trotzdem macht uns der Onlinezwang für die kommende Vollversion Sorgen. Abgesehen davon bleibt Diablo 4 seinen Wurzeln treu. Manchen fehlt womöglich die eine spielerische Runderneuerung, aber dafür scheint es die alte Erfolgsformel hübscher und spektakulärer denn je umzusetzen. Und als Horrorfans freut uns natürlich, dass es atmosphärisch wieder viel dichter als sein Vorgänger zu werden scheint.
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Alle Bilder (c) Blizzard Entertainment
Der Redakteur (APA, Helden der Freizeit) und Videospiel-Blogger reviewed für uns vor allem Games, Serien und Filme - ist aber auch so manchem Naturausflug nicht abgeneigt.