Für alle, die das Laufen und Joggen bis jetzt verteufelt haben: Mit der richtigen Laufausrüstung fällt der Start ins Training viel leichter. Hier ein paar wertvolle Tipps – von Frau zu Frau.
von Kla Linea
Nach einem sehr kalorienreichen Winter wurde es Zeit, den Speckröllchen das bequeme Leben abzugewöhnen. Da ich seit Kurzem an einer tollen Laufstrecke wohne, legte ich mir zum allerersten Mal in meinem Leben mit professioneller Fachberatung eine gute Laufausrüstung zu. Die Entscheidung war richtig, denn der Unterschied zu früher war, dass ich nach dem ersten Mal nicht gleich aufgegeben habe.
Eine Warnung noch vorweg: Liebe Männer, in diesem Artikel geht es u. a. auch um Sport-BHs und Bindegewebe. Und noch etwas muss ich vorausschicken: Zu meiner ersten Laufausrüstung kam ich dank einer engagierten Verkäuferin, die sich nicht genierte, offen alles anzusprechen und alles zu hinterfragen. Die Zwischenüberschriften sind sozusagen ihr gewidmet.
Zunächst war ich mir nicht ganz sicher, was mit dieser Frage gemeint war. Im Laaer Wald beim Böhmischen Prater war meine erste Antwort. Aber wie ich schnell herausfand, wollte die Verkäuferin auf den Laufuntergrund hinaus. Es macht nämlich einen riesen Unterschied, ob man im Gelände oder auf Asphalt laufen will. Das Profil der Laufschuhe ist entsprechend anders. Außerdem ist es wichtig beim Kauf der Schuhe darauf zu achten, dass von der Zehen- bis zur Schuhspitze ein Daumen breit Platz ist, weil „sonst brennen Ihnen nach 20 Minuten die Zehen“.
Beim Hineinschlüpfen in den Sportschuh sah das wachsame Auge der Verkäuferin meine Baumwollsöckchen. Natürlich kam gleich die Frage nach Sportsocken. Warum? Man darf im Laufschuh nicht rutschen. Eigentlich logisch. Mit zu dünnen Socken ist der Halt nicht gegeben. Was mir auch neu war: Falls der Schuh passt, aber man nur hinten ein wenig rutscht, kann man mit einer speziellen Schlaufe, den Schuh ein wenig enger machen. Dafür sind die beiden Löcher oben auf der Schuhbandleiste gedacht.
Mit Sportsocken und Sportschuh ging’s dann ans Joggen im Sportgeschäft. Der Sportschuh fühlte sich federleicht und richtig an. Am Ende der Runde gabs diesmal keine Frage, sondern den Hinweis, dass ich einen Sport-BH brauche. Nämlich einen, bei dem nichts wackelt und alles schön festbleibt. Breite Träger soll er haben, weil einschneiden wehtut. Von Baumwollmaterialen wurde mir abgeraten, da sich diese mit Schweiß vollsaugen und wie ein nasser Fetzen am Körper kleben.
Ich hätte da ja an meine Yogahose gedacht. Auch in diesem Punkt wurde ich eines Besseren belehrt. Ähnlich wie beim Sport-BH ist es wichtig, dass das zur Bequemlichkeit neigende Bindegewebe der Oberschenkel gestützt wird. „Sie werden sehen, mit der richtigen Hose, haben Sie nochmals mehr Energie zum Laufen!“
Über das Funktionsshirt haben wir uns dann gar nicht mehr so intensiv unterhalten. Für die kalte Winterzeit besser etwas, das leicht unterfüttert ist, angenehm auf der Haut und atmungsaktiv ist. Natürlich mit Kapuze, falls das Wetter mal nicht so mitspielen sollte.
Ein Tipp zum Schluss
Als ich alle Siebensachen beisammen hatte, gab mir die Verkäuferin noch einen wertvollen letzten Rat auf den Weg. „Wenn Sie laufen gehen, dann laufen Sie ein Stückchen und dann gehen Sie ein Stückchen. Sonst macht Ihnen das keinen Spaß.“ Sie hatte recht. Anstatt verbissen durchzulaufen und zum Schluss völlig erschöpft, die Laufschuhe in eine Ecke zu pfeffern, habe ich es beim ersten Mal nicht übertrieben. Es gab sogar Augenblicke, in denen es richtig Spaß gemacht hat. Und das Wichtigste ist, ich werde wieder gehen.
Eine gute Laufausrüstung muss nicht unbedingt teuer sein. So viel hat’s gekostet:
Schuhe: 50,00 Euro
Socken: 9,00 Euro
Sport-BH: 29,00 Euro
Laufhose: 32,00 Euro
Funktionsshirt: 25,00 Euro
Es macht wirklich einen großen Unterschied, mit welcher Ausrüstung man laufen geht. Leichte Schuhe, guter Halt dank Sport-BH und Laufhose helfen wirklich. Und nach den ersten Runden stellt sich dann schon so etwas wie Spaß ein.
Fotos: heldenderfreizeit.com
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