Schwammerlsuchen ist das perfekte Hobby für Stadtkinder. Wir geben dir acht nützliche Tipps und sagen dir, auf was du rechtlich achten musst.
von Melanie
Die gesamten Schulferien verbrachte ich früher immer bei meinen Großeltern im Waldviertel. Auch jetzt, ein „paar“ Jahre später, zieht es mich immer wieder dorthin. Als in Wien geborenes Stadtkind liebe ich den Wald umso mehr. Die Ruhe und den Geruch genieße ich nicht nur beim Laufen durch den Wald, sondern auch beim Schwammerlsuchen.
Schon als Kind nahm mich meine Oma regelmäßig mit in den Wald. Deshalb erkenne ich Eierschwammerl und Steinpilze schon von Weitem. Für mich ist es eine absolute Sünde Eierschwammerl im Supermarkt zu kaufen. Vertrocknet, geruchs- und geschmackslos kommen sie niemals an frische Eierschwammerl heran! Noch dazu ist Schwammerlsuchen ein nettes Hobby für den Sommer, bei dem man entspannen, Kraft tanken und die Natur genießen kann. Die Freude über gefundene Schwammerl ist riesig, die selbstgemachte Schwammerlsoße danach einfach ein Genuss.
Pilze, Beeren und sonstiges Waldobst (z.B. Edelkastanien) stehen gemäß den §§ 354 und 405 Allgemeines Bürgerliches Gesetzbuch (ABGB) grundsätzlich im Eigentum des Waldeigentümers.
Wenn aber der Waldeigentümer das Sammeln von Pilzen oder Waldfrüchten nicht ausdrücklich (etwa durch Hinweistafeln) untersagt, beschränkt oder hierfür ein Entgelt verlangt, ist das Aneignen von Pilzen und Früchten zivilrechtlich zulässig und entgeltfrei. Die Zustimmung des Waldeigentümers zum Sammeln (für den Eigenbedarf) ist anzunehmen, wenn es dieser stillschweigend duldet. Wer entgegen eines derartigen Verbotes des Waldeigentümers Pilze oder Waldfrüchte sammelt, kann von diesem zivilrechtlich geklagt werden. Unzulässig gesammelte Pilze oder Früchte können im Rahmen der Selbsthilfe vom Waldeigentümer abgenommen werden.
Nach dem Forstgesetz begeht eine Verwaltungsübertretung, wer:
Details sind auf der Seite des Bundesministeriums für Land-, Forst- Regionen und Wasserwirtschaft hier nachzulesen.
Wie schön es im Wald sein kann und wie einfach ihr eine tolle Schwammerlsoße zaubern könnt, seht ihr im Video:
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1. Verrate niemals deinen Schwammerlplatz!
2. Gehe nicht alleine in den Wald. Zu zweit kann man sich zwar auch verlaufen, aber
zumindest jemand anderem die Schuld geben.
3. Gehe nicht ohne Handy in den Wald. GPS wird dir zwar nicht viel weiter helfen, immerhin sieht auch auf Google Earth der Wald nicht anders aus, aber du kannst vielleicht jemanden anrufen. Falls du Empfang hast.
4. Gehe am Besten am frühen Vormittag los, damit dir nicht andere „Schwammerltouristen“ alles wegschnappen.
5. Gehe nicht am Abend bzw. in der Dämmerung in den Wald. Ich denke jetzt nicht an Horrorfilme, sondern an stinknormale Jäger, die dich mit einem Reh verwechseln könnten.
6. Gib Schwammerl nie in ein Plastiksackerl – sie brauchen Luft, nimm am Besten einen Korb.
7. Iss keine Pilze, bei denen du dir nicht hundertprozentig sicher bist, dass sie dich nicht umbringen. (Die meisten giftigen Pilze in Österreich werden dir nur Erbrechen und Magen-Darmbeschwerden einbrocken. Es gibt aber Pilze, deren Verzehr sehr gefährlich sein kann. Informiere dich gut!
8. Deshalb: Konzentriere dich auf Steinpilze und Eierschwammerl. Die sind nur sehr schwer mit giftigen Pilzen zu verwechseln.
Und noch eine wichtige Empfehlung – nimm lieber die größeren Eierschwammerl und lass die kleinen noch wachsen.
Ein Waldspaziergang kann wahnsinnig entspannend sein, gerade wenn man in einer Großstadt lebt. Die Stille und die Waldluft beim Schwammerlsuchen füllen die Energietanks wieder auf. Und man freut sich wie ein kleines Kind freut, wenn man Schwammerl findet. Dann schmeckt die Soße, die man daraus macht, gleich doppelt so gut.
Fotos: heldenderfreizeit.com
Die Content Spezialistin berichtete für die Helden der Freizeit über Events, erstellte DIY- und Handwerksanleitungen und wagte sich in Sport- und Ausflugsabenteuer.