Sex, Drugs und schillerndes Augen Make-up: Die deutsche Synchronfassung der zweiten Staffel der Serie Euphoria erschien am 23. März auf Sky. Woher kommt der Hype um die Teenie Drama-Serie, die (hoffentlich) doch nicht ganz so nahe am Alltagsleben ist? Wir haben 5 Gründe für euch ausgemacht.
von Anna-Maria Hirschhuber
Auch wenn ihr die Serie noch nicht angesehen habt, habt ihr sie bestimmt gesehen! Zumindest diejenigen, die auf den sozialen Medien herumgeistern. Ästhetik gepaart mit Humor, Liebe und ganz viel Drama. Wir haben fünf Gründe gesammelt, warum die Serie heute schon Kult ist.
Die Protagonistin und Erzählerin der Serie ist Rue – eine 17-jährige Drogenabhängige, gespielt von Zendaya. Sie kommt in der ersten Staffel wieder nachhause aus dem Entzug nach einer Überdosis. Sie wohnt gemeinsam mit ihrer kleinen Schwester und Mutter – der Vater ist an Krebs verstorben als Rue noch jünger war. Die Welt, in die sie zurückkehrt, ist alles andere als friedlich und das romantisierte Bild der High-School Experience. Sexuelle Gewalt, Mobbing und Dick Pics jeglicher Art stehen auf der Tagesordnung.
Die Serie folgt aber nicht nur Rue, sondern auch ihren Freund*innen: der Star-Cast bestehend aus Alexa Demie, Hunter Schafer, Sidney Sweeney, Barbie Ferreira, Jacob Elordi, Maude Apatow und Angus Cloud besticht durch seine jeweiligen tragischen Geschichten, die gleichzeitig Pop-Culture und Gen-Z-ultur repräsentieren. So spielt Trans-Model und Aktivistin Hutner Schafer – Jules – in Euphoria einen Trans-Charakter, der Rues Welt auf den Kopf stellen wird. Nicht zu vergessen ist die ikonisch-schreckliche Beziehung zwischen Maddy und Nate. Diese wirbelt Cassie in der zweiten Staffel zusätzlich noch einmal völlig durcheinander. Sexuelle Gewalt und Gewalt gegen Frauen wird graphisch ungeschönt dargestellt und ist definitiv nichts für schwache Nerven. Trigger Warnung!
Die Serie besticht nicht nur durch ihre äußerliche Ästhetik. Jedes Outfit ist bis ins kleinste Detail durchdacht, genauso wie die extravaganten Make-up-looks, die auf Instagram zurecht einen Hype ausgelöst haben. Unter dem Hashtag Euphoria findet man Tausende Outfits und Make-up Challenges, die sich präzise auf die Show beziehen.
Der Aufbau der Serie ist originell und abwechslungsreich – von animierten Passagen bis hin zu linearer Storyline und Einwürfen im O-Ton durch die Hauptdarstellerin – das kreiert einen bunten Mix aus Überraschungen. Euphoria ist keine Serie zum Abschalten und Entspannen – sie ist wie ein Autounfall. Unfassbar tragisch, aber irgendwie kann man nicht wegschauen.
Die Serie behandelt schwierige Themen, die während dem Aufwachsen relevant sind. Unter anderem stellt sich die Frage, was cool sein eigentlich bedeutet und wie dies überhaupt zu ertragen ist in Verbindung mit Social Media. Weitere Narrative, die bedient werden, sind Fatshaming und body positivity, dick pics, Drogen oder wie es ist ein Teil der LGBTQ+ Community zu sein. Außerdem geht’s um toxische Beziehungen. Die Obsession von extremer Eifersucht und Macho-Gehabe wurde für sehr lange Zeit in Filmen glorifiziert – wie zum Beispiel in Twilight. Edward sah Bella beim Schlafen zu, was sogar für einen Vampir ein wenig over the top ist. Bei Euphoria werden Bilder ungeschönt gezeigt, was natürlich auch bei Zuseher:innen für Frustration sorgt. Fragen wie „Warum geht sie denn immer wieder zu ihm hin, wenn er ihr physisch und psychisch nicht gut tut?“, stellen sich. Die Antwort: Liebe – aber in einer dunklen, verdrehten Version.
Ein anderes Thema, das in der Serie bedient, wird ist Rues On-/Off-Drogenkonsum und wie sie in diese Schiene geschlittert ist – wegen einer psychischen Erkrankung, aber noch viel mehr, weil ihr Vater gestorben ist und sie das nie wirklich verkraftet hat. Zendaya läuft in Euphoria Staffel eins und zwei zu Hochform auf – andere, genre-ähnliche Serien wie Skins oder auch Sex Education fühlen sich an wie ein entspannter Spaziergang im Park im Vergleich.
Die Persönlichkeit von Rue und ihr immer weiterer Spiralgang zurück in die Sucht werden auch durch ihren extremen Look-Bruch im Vergleich zu den anderen Charakteren gezeigt. Während Alexa Demie oder auch Sydney Sweeney immer extrem sexy, glamourös und geschminkt zu sehen sind, lebt Rue in Oversize Shirts und der riesigen Jacke, die ihrem Vater gehört hat. Sie trägt nur sehr selten Make-up und während ihres Trips wird auch die „unschöne“ Seiten des Konsums gezeigt: von gefährlichen Dealern bis hin zu Unfällen und Angstzustände.
Euphoria versucht im Vergleich zu anderen Hitserien nicht zu gefallen – es spricht Zuseher:innen auf einer mentalen, verstörenden Seite an, denn obwohl die Serie natürlich stark zugespitzt ist, können sich Gen Z und Millennials mit zumindest irgendeinem Aspekt in der Serie identifizieren. Außerdem ist der Cast als Pluspunkt auch einfach schön anzusehen. In Staffel Zwei erwartet einen ein wilder Ride aus einer entstehenden Dreiecksbeziehung, Intrigen, Lügen und gekappten Freundschaften. Natürlich verbunden mit ganz viel Sex, Drugs, Glitzer Make-up und knappen Röcken. Die Zutaten für eine Kult-Serie. Unser Tipp: Unbedingt anschauen.
Sobald die zweite Staffel von Euphoria durchgebingt ist – nicht verzagen! Wir haben noch viel mehr Film-, Serien und Kino-Tipps für euch:
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Anna-Maria Hirschhuber hat Journalismus und Politikwissenschaft studiert und bereits vor der Matura ihren ersten Roman geschrieben. Bei den Helden der Freizeit sind es vor allem coole Buch, Erkunder und Social Media Storys.