Was sind die besten Programm-Highlights im Oktober? Pünktlich zum Monatsbeginn haben wir uns wieder durch die besten Streaming-Tipps für Netflix, Sky, Disney+ und Prime gewühlt. Neben einer Empfehlung für jede Plattform gibt es diesmal auch 6 heiße Tipps fürs Kino – denn endlich läuft auch die Leinwandsaison wieder passabel. Dazu haben wir für dich hier auch schon unsere Kinoempfehlungen für November.
Filmexpertin Susanne Gottlieb scannt für euch jeden Monat das Kino- und Streaming-Programm nach Highlights – inklusive einer persönlichen Empfehlung.
3. Oktober 2021: Die Studios schütten das Füllhorn aus. Viele der im letzten Jahr verschobenen Filme gehen jetzt an den Start, oder große Hits der diesjährigen Filmfestivals machen den Sprung in die heimischen Kinos. Die Cineasten dürfen sich daher auch auf einen spannenden Oktober freuen. Wir präsentieren euch wieder die Must Sees des Monats, wobei wir diesmal auch unsere Kinotipps im Umfang expandieren. Dazu findet ihr ganz unten noch einen Geheimtipp, abseits vom Mainstream.
Viele werden bei dem Titel sofort an die Jennifer Love Hewitt Filme aus den spätern 90ern denken. Doch die Serie hat mit dem Slasher Hit von 1997 nur den Titel gemein. Der Plot bedient sich von der wenig bekannten Basis der Geschichte, dem Buch von 1973. Wie bekannt, geht es auch hier um eine Gruppe Teenager, die von einem Killer gestalkt werden, nachdem sie das düstere Geheimnis ihrer Abschlussfeier verbergen wollen. Die ersten vier Episoden gibt es gleich am 15. zu sehen, der Rest der Serie folgt in einem wöchentlichen Abstand.
Es muss ja nicht immer neuer Content sein. Netflix hat wieder mal tief in den Geldtopf gegriffen und es sich einiges kosten lassen, einen der großen Sitcom Klassiker ins Angebot zu holen. Seinfeld, die Serie, über die man sagt, dass es eigentlich um nichts geht, und in der die Hauptfiguren so sympathisch und gleichzeitig furchtbar sind, wie selten woanders, hält mit allen zehn Staffeln Einzug. Ideal, um sich ein Wochenende auf der Couch bequem zu machen und den Binge-Marathon zu starten. Was der neue Netflix-Monat sonst noch alles bietet, siehst du hier in unserer großen Übersicht.
Amerikanische 90s Kids kennen ihn. Hierzulande ist er vielleicht weniger bekannt. Der amerikanische Autor R.L. Stine wird schon mal der “Stephen King” der Kinderbuchliteratur genannt und ist bekannt für Reihen wie Fear Street oder Goosebumps. Just Beyond basiert auf der gleichnamigen Graphic Novel des Autors und wurde als Anthology Serie von Seth Grahame-Smith für Disney entwickelt. In jeder Episode gibt es eine Gruppe an neuen Charakteren, die in die übernatürlichen Welten der Hexen, Aliens, Geister und Parallelunivsersen eintauchen.
Diese Serie bedarf wohl keiner weiteren Vorstellung. Es handelt sich um den Ibiza Skandal der ÖVP-FPÖ Regierung. In der Hauptrolle ist Nicholas Ofczarek als Privatdetekiv Julian H. zu sehen. Heinz-Christian Strache wird in die Hände des Routiniers Andreas Lust gelegt, Julian Looman stellt Johann Gudenus dar. Sky selber bewirbt das ganze als “Mischung aus fiktionalem Drama, Satire und Polit-Thriller”.
Wenn Ridley Scott wieder einmal etwas sehenswertes produziert, dann muss man das doch hervorheben. In Venedig konnte der Altmeister die Kritiker fast durchgehend mit seinem neuesten Historienepos The Last Duel begeistern. Die Geschichte basiert auf dem Buch The Last Duel: A True Story of Trial by Combat in Medieval France von Eric Jager. Der Film spielt im 14. Jahrhundert und handelt von Marguerite de Carrouges (Jodie Comer), Gattin des Ritters Jean de Carrouges (Matt Damon), die behauptet, vom besten Freund ihres Mannes, Jacques Le Gris (Adam Driver), vergewaltigt worden zu sein. Le Gris beteuert seine Unschuld, doch de Carrouges fordert ihn zu einem Duell auf.
Der Film markiert übrigens das erste gemeinsame Drehbuch von Ben Affleck und Matt Damon seit Good Will Hunting, diesmal haben sie aber mit Nicole Holofcener zusammengearbeitet. Affleck selber ist in dem Film übrigens als Graf Pierre d’Alençon zu sehen. Wie auch schon 1997 übernimmt er die Nebenrolle, während Damon in der Hauptrolle glänzen darf. Wie gut er ist, kannst du hier bereits in unserem Review nachlesen.
Marko Feingold, langjähriger Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg und bis 2019 der älteste lebende Zeitzeuge Österreichs, erzählt in einem ergreifenden Zeitzeugenbericht über seine Jugend und die Jahre in KZ. Als einer der letzten, die sich noch erinnern konnten, ein wichtiges Mahnmal der Geschichte für die Gegenwart.
Wes Anderson, seine perfekten Symmetrien und all seine Lieblingsstars kehren mit einem Jahr Verspätung auf die Leinwand zurück. Inspiriert von dem Magazin The New Yorker verfilmt Anderson drei Reportage-Geschichten in parallelen Handlungssträngen. Warum das nicht ganz so gut gelingt, wie erhofft, kannst du hier in unserer The French Dispatch Review nachlesen. Mit dabei sind neben Neuzugängen Timothee Chalamet, Léa Seydoux, Cécile de France, Benicio del Toro, Frances McDormand und Christoph Waltz Dauergäste wie Saoirse Ronan, Bill Murray, Adrien Brody, oder Tilda Swinton, Edward Norton, Willem Dafoe, Jason Schwartzman, Anjelica Huston und Owen Wilson.
Gut, der erste Teil (hier unser Review) mag kein zweifelloser Kritikerhit gewesen sein. Aber irgendwie machte der erste Venom doch Spaß. Dank Tom Hardys Willen, sich voll und ganz auf die durchgedrehte Handlung und die Figur einzulassen. Und mit Woody Harrelson als Gegenspieler dürfte das Ganze im zweiten Teil so richtig amüsant werden.
Ein bisschen düstere Skandinavien-Ware darf auch nicht fehlen. Mads Mikkelsen spielt einen Ex-Soldaten, der nach dem Tod seiner Frau eigentlich nur seine Ruhe haben will. Doch dann stehen die Mathematiker Otto, Lennart und der Hacker Emmenthaler vor seiner Tür und meinen, dass seine Frau nicht zufällig gestorben wäre. Der entgleiste Zeug sei kein Unfall. Doch ohne konkrete Anhaltspunkte weckt dieser Glaube in Mikkelsens Markus nicht nur einen Sinn für Gerechtigkeit, sondern auch Rachelust.
Der lang erwartete Franz Klammer Film hatte gerade erst beim Zürich Film Festival Premiere, und er ist wirklich gut geworden, wie du hier in unserer Filmkritik nachlesen kannst. Die Handlung spielt zur Zeit der Olympischen Winterspiele 1976 als der 22-Jährige bereits als Medaillengarant und Hoffnung einer ganzen Nation galt. Die Probleme, denen er sich stellen muss, sind mannigfaltig. Von den schlechten Verhältnissen am Berg bis hin zu der Ausrüstung, die sein Skihersteller in letzter Minute zum Zwecke der Promotion austauschen will. Auf dem Weg zur Medaille kann er sich immerhin auf seine Liebe Eva als mentale Stütze verlassen. Klingt ein wenig wie Rush, ist aber diesmal made in Austria. Für Skifans daher ein unbedingtes Muss.
Hier kannst du nachlesen, welche Highlights schon im September und im August erschienen sind.
In unserem Seher-Bereich findest du noch mehr Reviews und Vorschauen auf aktuelle Film-Highlights:
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Susanne Gottlieb schreibt als Filmjournalistin für die Helden der Freizeit, Kleine Zeitung, NZZ, Standard, TV Media, Filmbulletin, Cineuropa und viele mehr. Sie arbeitet im Filmarchiv Austria, berichtet von diversen Filmfestivals und hat Theater-, Film- und Medienwissenschaft studiert.