Was sind die besten Lieder von Pink Floyd? Bei so vielen unvergesslichen Titeln, von Echoes bis Comfortably Numb gar nicht mal so schnell zu sagen. Wir haben Roman Bischof, den Bandleader von Floyd Division The Austrian Pink Floyd Show, anlässlich von David Gilmours 75. Geburtstag gebeten, sich dieser schwierigen Aufgabe anzunehmen. Das sind seine Pink Floyd Top-10.
von Patrick Meerwald
Diese Band zählt definitiv zu den allergrößten, die es in der Musikgeschichte gegeben hat: Pink Floyd. Wegbereiter einiger Genres und Vorbilder von etlichen Musikern. Am heutigen 6. März feiert der langjährige Gitarrist und spätere Bandleader David Gilmour seinen 75. Geburtstag.
Anlässlich dieses Jubeltages gibt es auf heldenderfreizeit.com eine Rangliste der Top-10 der besten Pink Floyd Songs. Erstellt hat sie mit Roman Bischof ein echter Kenner. Er ist der Bandleader von Floyd Division, The Austrian Pink Floyd Show. Bei seinem Ranking schwingt deshalb naturgemäß sehr viel Persönliches in seine Bewertung ein. Mehr über Floyd Division selbst und Zugang von Bischof zur Band könnt ihr in einem großen Interview mit ihm nachlesen: “Pink Floyd berührt immer!”
Dieser Song hat bei Bischof die Faszination für Pink Floyd wecken können. Er markiert die mittlere psychedelische Phase der Band. Die dazu gehörige Schallplatte Meddle “hing bei meinem Vater herum”, erzählt Bischof. Sie wurde aber nicht abgespielt. So nahm er sich selbst ein Herz und legte diesen über 23 Minuten langen und eine Vinylseite füllenden Titel neugierig auf den Plattenteller.
Die erste Reaktion war zum Glück nicht seine letzte: “Ja, Echoes hat mir schon am Anfang Angst gemacht, mit dem sehr psychedelischen und experimentellen Part ab Minute 13 herum. Das war für mich, wie nicht von dieser Welt. Aber trotzdem, mit diesem Lied hat bei mir alles, was noch kommen sollte, begonnen. Wenig später habe ich auch gemerkt, dass Echoes als Ganzes eigentlich von Anfang bis Ende durchgehend ein positiver Wahnsinn ist.”
Album: Meddle Erschienen: 1971
“Dogs hat einen ähnlichen Vibe wie Echoes, das einsetzende Hundebellen und auch die anderen Geräusche, der Stimmungswechsel, wie zum Beispiel die fast zu ruhigen Keyboard-Passagen, während dem ganzen Titel. Das alles hat definitiv seinen Reiz. Ich habe mir nach der Echoes-Entdeckung nach und nach sämtliche Floyd-Alben gekauft und Animals war da gleich Nummer zwei, das ich besessen habe. Dogs war da besonders beeindruckend”, schwärmt der Musiker von dieser Nummer.
Album: Animals Erschienen: 1977
Hier nimmt sich Bischof heraus, ein ganzes Album auf einem Platz zu verewigen: “Obwohl der Titel Wish You Were Here vielleicht musikalisch mit am unspannendsten ist. Den müssen wir immer spielen und er ist irgendwie der “Komm’ lass uns alle singen’-Titel. Trotzdem hat die gesamte Platte so enorm viel. Sie war für den Werdegang der Band Pink Floyd echt wichtig. “
Von dem titelgebenden Chart-Hit, über den Zyklus, den die Nummer Shine on You Crazy Diamond bietet – alleine das Intro ist so stark – bis zu teilweise Funky Parts bei Have A Cigar wurde einiges der Vielfalt dieser Legenden auf eine Scheibe gepresst und zeigt auch erstmals die Konzeption ala Roger Waters (dem Bassisten und ersten Bandleader). Der Titel mit dem “verrückten Diamanten” wurde übrigens Syd Barrett, einem weiteren ehemaligen Mitglied gewidmet, der zu sehr den Drogen verfiel und deshalb aus der Band flog. Auch wenn er in Sachen Kreativität in den Anfangsjahren ein enorm wichtiger Faktor war.
Album: Wish You Were Here Erschienen: 1975
Diesen Song mag Roman Bischof persönlich kaum. Die Single war aber wegen seines kommerziellen Erfolgs sicher ein neuer Meilenstein in der Karriere von Pink Floyd. Selbst heute kommt er immer wieder in diversen Charts unter. Doch ist er auch “fast zu politisch und musikalisch weniger spannend, im Vergleich zu den echten kreativen Ergüssen, die Pink Floyd in andere Nummern stecken konnte”. Doch, so sagt Roman Bischof “muss Another Brick in The Wall in einem Pink-Floyd-Ranking genannt werden.”
Album: The Wall Erschienen: 1979
Der sechste Platz in unserer Pink Floyd Top-10 gehört einem Song, der eher einen Geheimtipp-Status genießt. Roman Bischof: “Fearless ist einer der unterschätztesten Songs der Band, was wirklich schade ist. Selbst der normale Fan kennt normalerweise dieses Lied nicht, er ist wirklich etwas für Kenner. Das Album Meddle habe ich nicht nur dank Echoes schon früh rauf und runter gehört, sondern auch später losgelöst von den anderen. So ist nach und nach eine echte Begeisterung für Fearless entstanden.
Bei dieser Nummer und auch bei A Pillow Of Winds konnte man irgendwie mit der eigenen Vorstellung ins Endlose gehen. Die Band schafft es wie kaum eine zweite in meinen Gedanken ganz einzigartige Bilder und Landschaften aufzurufen. Besonders die zwei genannten.”
Album: Meddle Erschienen: 1971
Ein weiterer Titel aus der psychedelischen Phase von Pink Floyd, bei dem Roman Bischof so richtig in Lobhymnen verfällt: “Für mich als gelernter Schlagzeuger ein echtes Muss. Aber nicht nur deshalb. Den (Song) kann ich beim Spazieren durch Wien mit Kopfhörern, oder beim Autofahren für längere Wege aufdrehen. Er ist einfach wirklich schön. Und das liegt sicher auch an der Endlosstimmung, die von dem Song ausgeht. Er hat etwas Beruhigendes, so Entspannendes an sich.”
Album: A Saucerful of Secrets Erschienen: 1968
Ein echtes Meisterwerk haben die Briten mit dieser Scheibe geschaffen. Das einzigartige Arwork, die ineinander übergehenden Titel, der Sound, den ein gewisser Alan Parsons perfekt abgemischt hat und noch mehr. Pink Floyds erfolgreichstes Album wurde bis heute über 50 Millionen Mal verkauft. Auch Bischof kommt hier aus der Begeisterung nicht raus: “Von vorne bis hinten ein super aufgegangenes Konzept. Auch wenn die Titel einzeln nicht so überragend sind, aber im Gesamten, einfach unglaublich. Dazu dieses Artwork mit dem legendären Prisma. Das Album ist einfach in sich sowas von stimmig.”
Album: The Dark Side of The Moon Erschienen: 1973
Selbst unter Fans ist es ein ewiger Streitpunkt, wer jetzt der “bessere” oder “wichtigere” Musiker war. Entweder Roger Waters mit seinen Konzeptionen und der politischen Inszenierung oder David Gilmour, der die musikalische Stimmung und das Feeling transportierte. Unser Gesprächspartner ist eindeutig im letzteren Lager vertreten. Sein Platz drei ist aber trotzdem von einem klassischen Waters-Album, nämlich von The Wall.: “Das Album selbst sehe ich musikalisch schwer überbewertet an, aber Hey You muss ich da ganz klar ausnehmen. Während anderes auf der Platte bis heute an mir vorbeizieht, kann dieser Titel bei mir bis heute etwas auslösen. Er berührt mich und ist auch vom Aufbau sehr großartig. Hier passen Stimmung und Konzeption.”
Album: The Wall Erschienen: 1979
Von einem typischen Waters’ Album wechselt unser Blick nun zu Gilmour. Lange galt The Division Bell als letzter Akt der Gruppe, bevor mit The Endless River 20 Jahre später doch noch etwas kam. Beide genannten Scheiben sind ganz typisch für das Schaffen von David Gilmour. Hier spielt er auch seine Gitarren-Skills mehrmals spielerisch-leicht aus.
Für den zweiten Platz in unserer Pink Floyd Top-10 hat sich Roman Bischof schwer getan, nur einen Titel von The Division Bell zu nehmen: “Es ist allgemein eine Ruhe im Floyd-Umfeld eingekehrt, die auch im Album zu spüren ist, nachdem Waters davor die Band verlassen hatte. Natürlich kann man hier alles einzeln hören, alles hat viel Qualität. Jeder Titel berührt mich an Stellen, bei denen ich erst gar nicht gewusst, dass es die gibt. Doch noch besser sind sie auch hier im Gesamtwerk. Wenn ich aber einen Titel wählen soll, dann ist das Marooned.”
Album: The Division Bell Erschienen: 1994
Nach den vorherigen Ausführungen, ist Platz eins vielleicht etwas überraschend. Comfortably Numb ist auch auf The Wall. Mit Augenzwinkern sagt Bischof über diesen Pink-Floyd-Song: “Das größte Problem an dem Titel ist, dass er am falschen Album erschienen ist. Live-Aufnahmen davon sind einfach Gänsehaut pur. Der wird nicht und nicht fad. Aber im Ernst. Der Titel ist, seit ich 12 Jahre alt war, auf jedem Mixtape drauf, das geht nicht ohne. Das Lied ist immer im Auto oder egal, wo ich sonst bin. Es begleitet mich musikalisch und wird mich generell sicher mein restliches Leben begleiten. Ich verbinde so vieles mit dem Titel.”
Album: The Wall Erschienen: 1979
Mehr zu Roman Bischof und seiner bereits international bekannten Pink Floyd Tribute Band Floyd Division liest du hier im großen Interview mit ihm.
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Aufmacherbild: (c) Kevin Westeberg
Der Wiener Journalist ist seit 2016 Musik-Ressortleiter bei heldenderfreizeit.com, schreibt für diverse Musikfachmedien wie Stark!Strom berichtet dabei über Konzerte, Neuerscheinungen, führt Interviews und erstellt Besten- und Playlisten zu den Top-Liedern von Musikstars.