Ob vorbei an wunderbaren Gewässern und Sehenswürdigkeiten, über Brücken, zu Naturschätzen, Schlössern oder Aussichtspunkten. Die schönsten Radwege und Radtouren in Wien haben viel zu bieten. Mit Strecken jeder Länge, für einen kurzen oder langen Ausflug. Hier eine tolle Auswahl – inklusive Karte.
von Christoph König
Radfahren ist in. Über 11,9 Millionen Radfahrer wurden 2023 an Wiens Messstellen verzeichnet. Ein Rekord. Seit Corona boomt das umweltfreundliche Fortbewegungsmittel sowieso. 1.742 Kilometer Radnetz stehen den Wienerinnen und Wienern zur Verfügung. Wir haben für euch 8 besonders schöne Touren herausgepickt.
Von der chilligen Strecke mit Donaufahrtwind, über eine Ausflugstour zu schönen Zielen im Wiener Umland bis zur sportlichen oder klassischen Runde mit prächtiger Sicht auf Sehenswürdigkeiten, da ist alles dabei. Freilich ist darauf hinzuweisen, dass es auch immer noch einige ärgerliche Lücken im Radnetz gibt. Es gibt also noch Luft nach oben.
Tipp! Falls du Wien auch zu Fuß erobern willst. Hier haben wir alle Infos zu den 11 fantastischen Stadtwanderwegen. Und falls du sogar bis ans Meer radeln willst – hier zeigen wir dir den Alpe Adria Radweg bis nach Grado.
Also rauf aufs Radl und ab geht die Post! Am Ende des Artikels gibts auch noch eine praktische Übersichtskarte. Und alle 8 Touren lassen sich wunderbar miteinander kombinieren, denn alle haben Punkte, an denen sich die Strecken treffen.
Länge: 5,5 Kilometer. Du willst so viele Wiener Sehenswürdigkeiten wie möglich schnell erkunden? Dann ist eine Runde mit dem Fahrrad am Ring genau das Richtige – und auch noch weitaus praktischer als mit dem Auto. Denn so ist überall ein Halt möglich. Ein guter Startpunkt ist der Karlsplatz, denn hier treffen gleich einige schöne Radwege zusammen. Im Uhrzeigersinn geht es an der Oper vorbei. Natur- und Kunsthistorisches Museum, Heldenplatz, Parlament und Volksgarten, Rathaus, Burgtheater, Universität und Börse säumen den Weg links und rechts. Man gelangt zum Donaukanal, der auch einen tollen Radweg parat hat (später mehr). Den Ring weiter, lässt man die Urania links liegen und passiert Stadtpark und Schwarzenbergplatz bis man wieder den Karlsplatz erreicht.
Vorteil: Dieser Radweg ist groß und breit ausgebaut, mit einer Extraspur abseits der Autofahrbahn. Aufgepasst aber auf die vielen Touristen, die gerne die Wege kreuzen.
Besichtigungstipp! Wenn du ein bisschen Zeit hast, schau dir das neue Besucherzentrum im Parlament an. Lies hier in unserem Erfahrungsbericht, was es da zu sehen gibt.
Länge: 13 Kilometer. Gleich anschließen lässt sich vom Karlsplatz der Wientalradweg. Hier kannst du den Wien-Fluss bis ans westliche Ende der Stadt entlangfahren. Los geht es an den exotischen Düften des Naschmarkts entlang. An Margaritensteig und Otto-Wagner-Brücke vorbei, gelangt man schließlich zum weitläufigen Gelände des Schloss Schönbrunn. Achtung, im Schlosspark selbst ist Fahrradfahren strickt verboten. Wer möchte, kann das Rad stehen lassen und eine kleine Laufrunde durch den Park drehen (siehe unsere Story über die schönsten Sightseeing-Runs in Wien). Bei der Station Hietzing biegst du links vom Wien-Fluss weg. Möglicher Zwischenstopp ist ein Besuch im Tiergarten Schönbrunn. Am bekannten Cafe Dommayer und der Hans Moser Villa vorbei, geht es in die Auhofstraße bis nach Hütteldorf hinaus. Optional kann man auch die ganze Zeit dem Wien-Fluss entlangradeln.
Länge: 25 Kilometer. Direkt am Ende der Wientalstrecke in Hütteldorf lässt sich ein sportlicher Abstecher um den Lainzer Tiergarten machen. Eine 25-Kilometer-Runde beginnt am Lainzer Tor. Hier geht es hinauf durch die Grüne Wüste des Wienerwalds auf 512 Höhenmeter (ein guter Berggang und mindestens ein Trekking-Bike sind hier empfohlen), vorbei an dem einen oder anderen Heurigen und schönen Aussichtspunkten. Alle Details zu dieser schönen Runde bei der man auch seine Geländegängigkeit unter Beweis stellen muss, gibt es hier in unserer Story.
Länge: 8 Kilometer. Wer den Wientalradweg wieder zurückfährt, kann nun den Süden von Wien erobern. Rechts hinter der wunderschönen Karlskirche, die zu einer Rast am großen Brunnen einlädt, geht ein Radweg Richtung Favoriten. Die Argentinierstraße hinauf sieht man schon von weiten die schöne St. Elisabeth Kirche. An ihr vorbei führt der Weg gerade und stark bergauf zum Gürtel (zwei Seitengassen östlich lockt das Schloss Belvedere zum Besuch) – erfreulicherweise ist dies seit 2024 sogar eine komplette Fahrradstraße. Unter dem neuen Hauptbahnhof durch führt dann links die Sondwendgasse weiter, kurz links in die Gudrunstraße, dann rechts in die Steudelgasse, am FavAC-Platz vorbei links in die Favoritenstraße, wo der Radweg perfekt neu ausgebaut wurde.
Beim Verteilerkreis Favoriten nicht in die viel befahrene Grenzackerstraße biegen, sondern sie überqueren und den wunderschönen ruhigen Radweg südlich davon an den kleinen Häusern und Schrebergärten vorbei am Anningerweg wählen. Via Sahulkastraße gelangt man schließlich linkerhand zum Ziegelteich, wo man sich mit einem Sprung ins Wasser erfrischen kann und auf der Nordseite des Parks einen tollen Ausblick auf Wiens südliche Ausläufer genießt. Wer Zeit für eine längere Tour hat, kann beim Verteilerkreis südwärts bis nach Laxenburg rausfahren. Oder auch den 23. Bezirk mit dem Liesing Radweg erobern – mehr hier in unseren Grätzeltipps für den 23. Bezirk.
Länge: 26 Kilometer. Diese Strecke bietet besonderen urbanen Charme und lässt sich direkt an die vorige anhängen. Vom Verteilerkreis Favoriten den Radweg hinauf zur Generali Arena nehmen. Vor dem Stadion rechts von der Tangente wegbiegen und den Radweg entlang leicht hinauf. Durch ein kleines Waldstück hinauf und dann die Bitterlichstraße steil hinunter. Über die Brücke düsen, Kreisverkehr rechts erste Ausfahrt nehmen und dann rechts in die Schmemmerlstraße. Beim übernächsten Kreisverkehr links abbiegen und links von der Friedhofsmauer entlangfahren (wer will kann auch gleich rechts quer durch den Friedhof radeln), dann rechts in die Simmeringer Hauptstraße. Am Zentralfriedhof vorbei, dann links in die Etrichstraße. Diese entlang bis zum eindrucksvollen Donaukraftwerk Freudenau. Von hier aus einfach den ganzen Donaukanal entlang in die Stadt fahren, wo man unzählige Lokale und Graffitikunstwerke passiert und Wien nördlich vom bunten, architektonischem Highlight, dem Fernwärmekraftwerk (siehe unsere Story über die schönsten Hundertwasserbauwerke), verlassen kann.
Länge: Solange man möchte. Als ein Startpunkt bietet sich die Reichsbrücke an. Ob entspanntes Radeln durch die Donauinsel oder eine lange Tour Richtung Osten oder Westen. Hier ist so ziemlich alles möglich. Wer Richtung Nordwesten radelt, kann beispielsweise aus Wien hinaus an Tulln vorbei (hier 7 Tipps für das Garten-Mekka) bis in die schöne Wachau fahren, mit wunderbaren Radwegen an urigen Städten wie Krems, Dürnstein und unzähligen Weinreben vorbei. (Achtung, wegen eines Hangrutsches am Südufer der Wachau ist der Bereich zwischen Aggsbach Dorf und Aggstein aktuell gesperrt – dafür wurde von 9 bis 18 Uhr eine Fähre eingerichtet). Oder noch weiter bis nach Linz oder gar Passau.
Aber auch die Tour Richtung Osten ist landschaftlich sehr reizvoll. Diese geht durch die Donau-Auen. Wir empfehlen einen kleinen nördlichen Abstecher zum Nationalpark-Zentrum im Schloss Orth, mit Tierbegegnungen auf der Schlossinsel oder einen kleinen Umweg in die Römerstadt Carnuntum. Bis Stopfenreuth führt der Radweg nördlich der Donau, dann geht es über die Brücke und am Südufer bis nach Bratislava weiter.
Länge: Bis zu 50 Kilometer. Wer vom Norden von Wien direkt in den Osten fahren will, kann das am wunderschönen Marchfeldkanal-Radweg. Allerdings Achtung: An ein paar Stellen befinden sich ein paar nicht gut beschilderte Umleitungen und ein Teilstück ist ein Trailweg, der eher nur Mountainbikern zu empfehlen ist. Es geht los in Langenzersdorf, durch das Marchfeld und Deutsch Wagram, wo sich Napoleon eine Schlacht mit Österreich lieferte, an Spargelfeldern vorbei bis zum Schloss Eckartsau. Und wer möchte, noch weiter bis zum Schloss Niederweiden, Schloss Hof und Schloss Marchegg. Was die Marchfelder Schlösser so reizvoll macht, liest du hier in unserer Story zum Schlösserreich – mit fantastischen Fotos.
Länge: 19 Kilometer. Zwischen dem Donau- und Marchfeldkanal-Radweg liegt diese fantastische Runde durch die Donau-Auen in der Lobau. Los geht es beim Gasthaus Roter Hiasl auf der Raffinieriestraße, via Biber-, Reiher- und Schilfweg (der Name ist Programm) zur Lobaugasse. Von der Saltenstraße dann zum Napoleonstein und über die Lobaustraße wieder zurück zum Roten Hiasl. Eine schöne Kombo aus historischem Erbe und Naturschätzen. Und in der Dechantlacke könnt ihr euch dabei bei einem Sprung ins Wasser abkühlen (Details in unserer Story über 20 tolle Badeseen in Wien und NÖ).
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Der Chefredakteur der Helden der Freizeit hat das Onlinemagazin 2016 ins Leben gerufen und ist seit 2000 als Sportjournalist im Einsatz. Bei heldenderfreizeit.com ist er spezialisiert auf actiongeladene Outdoor-Aktivitäten, Ausflüge, Videos, Spiele, Filme, Serien und Social Media.