Von Rap-Comebacks bis zu Austropop-Releases! Neue Alben und Singles aus Österreich soweit das Ohr reicht. Wir haben für euch die Sommer Highlights 2020!
von Patrick Meerwald
16. August 2020: Die heimische Musik hat in diesem Sommer einiges an neuem Material für euch parat. Sowohl neue Alben als auch Singles sind da im Gepäck. Von Rap, über Rock bis zu Pop. Da ist wirklich ein ordentlicher Mix am Start. Vielfalt ist eindeutig das Gebot der Stunde!
In unserem Überblick findet ihr die Schmankerln der Releases aus Juni, Juli und August. Ergänzt mit einer Spotify Playlist mit allen Interpreten und weiteren Tipps. Achtung, hier gibt es bereits die Releaseliste für den Herbst 2020, für den Winter 2020 und für den Frühling 2021.
Wenn Julian Hruza Musik macht, dann kann und wird es ordentlich schrill. Sein aktuellstes Alter Ego hört auf den Namen Maraskino. Besonders markant sind hier die glitzernden und neonfarbenen knappen Outfits von der gesamten Partie. Seine Gruppierung bringt eingängige Techno, Electro-Swing und- und Minimalbeats zusammen.
Diese vereinen sie mit seiner markanten rauchigen Stimme und den dazu gehörigen fast hypnotisierenden Lyrics. Die Band selbst bezeichnet diesen Misch als Contemporary Porn Pop.
Post Punk is not Dead! Das wissen die Burschen von M185 ganz genau. Die Gruppe releaste im Juni ihre neueste Scheibe. Die Nummern auf Product halten viel mehr bereit, als sie zuerst erahnen lassen. Da dauern Refrains mal länger oder es setzt auf einmal spontan ein fast schon hämmernder Synthie in Kombination mit einer Stimme ein, die zwischen Autotune und Clean-Gesang herumjongliert. Dieser Mut zum Unerwarteten taugt!
Das Heavy Rock Trio hat sich ordentlich weiterentwickelt. Vor allem Sänger Sham zeigt neue Vielfalt in seiner Voice, die absolut begeistert. Wir freuen uns schon extrem auf die ersten Live-Klänge von III, wenn Publikum auch zugelassen sein wird. Das wird garantiert abgehen. Auch wenn es Rockmusik ist, die – Zitat – “zu leiwand ist fürs Radio”, wie sie uns im großen Interview verrieten.
Unglaublich, aber wahr: Die Vamummtn feierten heuer sechs Jahre nach ihrer Auflösung ihre Reunion. Das Mundart-Trio des Rap nennt sich nun Die Vamummtn 2.0. Die nächste Sensation: Sie veröffentlichten auch glatt eine neues Album. Und da geht es Vamummtn-typisch ordentlich zur Sache: M.A.D. bietet viel Aggressivität, geniale Lines und noch einiges mehr. Die drei Buchstaben stehen für die Namen der drei Mitglieder. Moz, Ansa und Dreia. Ex-Member Zwara wurde dabei vom Salzburger Psywalker Moz ersetzt. Am 4. September gibt es das Release-Konzert in der Szene. Schon während der Ausgangssperre entstand der Song, wie der Name schon sagt Vo Daham aus.
Gut Ding braucht wohl eindeutig Weile. Der Linzer Rapper Kayo ist neun Jahre nach seinem Debütalbum zurück. Während er früher mit Battle Raps von sich reden machte, sind seine Songs nun poppiger und auch persönlicher. Trotzdem verliert er seine Wurzeln nicht komplett. Was für den Rapper nicht einfach war. Denn er betont, dass ihn dieser musikalische Richtungswechsel doch Überwindung gekostet hat.
Julian Le Play ist mit Tandem nach vier Jahren wieder mit einer neuen Scheibe zurück. Er selbst spricht von seiner experimentellsten Platte. Jedenfalls ist sie absolut Chart-tauglich und hat weiterhin alles, wofür der Steirer steht: Ins Ohr gehende Texte und Melodien, die sich auch dort gut festsetzen.
Folkmusik im österreichischen Dialekt liefern Sarahbernhardt. Eine echt coole Truppe, die auch bei der Instrumentenwahl alles andere als das typische Repertoire abdeckt. Hier treffen dreimal Gesang auf Harfe und Ukulele bzw. zum Teil auch die Banjolele. Das ergibt erfrischende Abwechslung, die echt Spaß macht.
Nicht nur unter die Literaten ist er gegangen. Hubert von Goisern bringt auch endlich wieder ein neues Album heraus. Bei seiner neuesten CD hat er eine Fülle an Gastmusikern im Talon, die die gewohnte musikalische Klasse noch auf ein höheres Level heben lässt. Textlich gibt es sowohl subtil gestreute Sozialkritik als auch besonnenere Passagen. Die vorab veröffentlichten Nummern Brauner Reiter und Ein Tag wie heut lassen die Vorfreude ordentlich steigern.
Single-Releases sind momentan absolut in Mode. Wir haben hier einige echt hörenswerte Beispiele davon zusammengetragen, die zeigen, dass nicht nur neue Alben ordentlich fetzen.
Bekannt sind vor allem seine Rap-Hymnen auf Videospiele oder Superhelden der Kindheit. Doch Dame hat viel mehr auf dem Kasten. Bei seiner aktuellen Single Hauptsache echt gibt er sich ungewohnt grantig, was aber eine coole Abwechslung liefert. Musikalisch erinnert das stark an Limp Bizkit aus ihren besten Zeiten!
Schon im Juli droppte Nathan Trent nach seinem viral gegangenen Song Timeline die nächste starke Nummer. Sie hört auf den Namen Most of it und hat diesen feinen Feelin’ Good Vibe, den Trent mit angenehmer Leichtigkeit in seine Songs miteinfließen lässt. Außerdem ist sie gut tanzbar. Lest hier im Interview mit den Helden der Freizeit, was Trent heute über seinen ESC-Auftritt, Trendsetterin Billie Eilish und seine musikalischen Helden sagt.
Stephan Kutscher gilt seit einigen Jahre als einer der Blues-Rocker der österreichischen Musik. Mit diesem Sommer betritt er mit seiner kBb (ehemals Kutschers Blues Band) Neuland. Im Song #Ohnedich, indem er die Zeit des Lockdowns verarbeitet, geht es mit einem Bein in die Massentauglichkeit und in Richtung Mundaart Pop-Rock. Diese Neu-Ausrichtung kann sich aber absolut hören lassen.
Dieses Duo zählt ohne Zweifel zu den großen Talenten der heimischen Musik-Szene. Letztes Jahr mit einem Auftritt auf der Donauinsel-Hauptbühne und starkem Debütalbum Dreams schossen sie im Juli gleich neues starkes Material nach. Berlin macht die Bedeutsamkeit der Leichtigkeit im Alltag zum Thema. Ein Song, der sich zwischen Sehnsucht und Hoffnung positioniert. Und gleichzeitig auch eine Art Hymne über die Geburtsstadt von Benny ist!
Die ehemalige Songcontest-Teilnehmerin mit den unverwechselbaren blauen Haaren hat Ende Juli ein kräftigs Lebenszeichen abgegeben. Bei der Single Want Me Not To Want You ist wenig von dem eher zurückhaltenden Stil übrig. Dieser Track hat ordentliches Abshake-Potenzial, auch wenn es der Titel nicht unbedingt erahnen lassen würde.
Wenn jemand weiß, wie man seine Fans auf das bald erscheinende neue Album heiß macht, dann ist es Mother’s Cake. Dieses Stoner Rock Trio hat seit Mai gleich drei tolle Singles fast im Monatsrythmus rausgehauen. Im Mai Toxic Brother, im Juni Crystals in the Sky und vor kurzem Love your Smell mit einem ganz besonderen Video, aber seht selbst:
All diese tollen Releases haben wir euch in eine Spotify-Liste gepackt. Songs aus den erwähnten neuen Alben und Singles, aber auch noch weitere österreichische Neuerscheinungen, darunter ein echter Burner von Ben Saber, Downtown von Shen und die neue Single von Casedo featuring Wendja und Bratislava von Newcomer C. Freude:
Auch für die anderen Quartale findest du bei uns eine tolle Übersicht über die Neuerscheinungen:
Releases im Herbst 2021
Releases im Frühling 2020
Releases im Herbst 2020
Releases im Winter 2020
Releases im Frühling 2021
Aufmacherbild: (c) Universal Music, (c) Christina Horn, (c) Colombo Samuel, (c) Konrad Fersterer
Der Wiener Journalist ist seit 2016 Musik-Ressortleiter bei heldenderfreizeit.com, schreibt für diverse Musikfachmedien wie Stark!Strom berichtet dabei über Konzerte, Neuerscheinungen, führt Interviews und erstellt Besten- und Playlisten zu den Top-Liedern von Musikstars.