Abgefahren! “Zug um Zug Europa” ist das beste Brettspiel zum Thema Eisenbahn – aber auch generell ein Gewinn für jeden Spieleabend.
von Kla Linea
Rasch erklärt, spaßig und kurzweilig – so sollte ein Game sein, mit dem ich gerne in einen gemütlichen Spielabend mit meinen Freunden starte. Sehr oft greife ich dabei zu „Zug um Zug Europa“. Mit einer Handvoll Bahnstreckenkarten, die man im Laufe des Spiels bauen sollte, wetteifert man mit seinen Konkurrenten zumeist nicht nur um die längste Bahnstrecke, sondern auch um jeden einzelnen Streckenabschnitt. Denn es kann ganz schön heiß zugehen, wenn alle in denselben Teilen Europas, Teilabschnitte für sich beanspruchen.
Knackige Kurzstrecken – ambitionierte Langstrecken
Aber von vorn. Worum geht’s? Ziel des Spiels ist es, viele einzelne Bahnstrecken und wenn möglich, die längste Strecke zu bauen. Dazu erhält jeder Spieler zu Beginn des Spiels eine Langstrecke und drei Kurzstrecken. Nach einer kurzen Planungsphase – manche Strecken passen besser zusammen, machen haben so gar keine gemeinsamen Knotenpunkte – muss man sich entscheiden, wie viele der Bahnstreckenkarten man sich zutraut und angehen möchte. Denn jede Streckenkarte, die bei Spielende nicht erfüllt wurde, wird von seinen hart erarbeiteten Spielpunkten abgezogen.
„Europa Express“-Bonuskarte
Wie bei vielen Spielen, geht es auch bei „Zug um Zug Europa“ darum, im Laufe des Spiels viele Punkte einzustreichen. Punkte erhält man für den Bau einzelner Streckenabschnitte und bei der Schlusswertung für jede erfüllte Lang- und Kurzstrecke, also Strecken, die durchgehend von A nach B gebaut worden sind. Die „Europa Express“-Bonuskarte (= längste durchgehende Strecke) mit zehn Extrapunkten hat schon den einen oder anderen unverhofft zum Sieg verholfen. Auch ungenützte Bahnhöfe bringen zum Schluss Punkte. Denn jeder wird belohnt, wenn er die Konkurrenz clever umfahren und somit seine Bahnhöfe für die Endwertung gespart hat.
Zug um Zug erklärt
Wer neugierig ist, wie das Spiel genau funktioniert, hier eine flotte Erklärung. Wer es ausführlich möchte, hier geht’s zur ausführlichen Spielanleitung:
Verlieren ist nicht schlimm
Normalerweise packt mich beim Spielen ein ordentlicher Ehrgeiz, und Verlieren liegt mir nicht so im Blut. Bei „Zug um Zug Europa“ ist es für mich aber nicht so schlimm. Meist macht das Austüfteln und Hinfiebern, ob man die gesteckten Ziele erreicht, so viel Spaß, dass es bei der Schlusswertung gar nicht mehr so wichtig ist, ob man der Gewinner ist. Lustig und spannend war’s bis jetzt immer. Und deshalb ist „Zug um Zug Europa“ auch als Abschluss eines gelungenen Spieleabends zu empfehlen, bevor die Gäste selbst zu ihrem letzten Zug eilen.
Titel: Zug um Zug Europa
Autor: Alan R. Moon
Verlag: Days of Wonder, 2005 (Zug um Zug. Spiel des Jahres 2004)
Spieleranzahl: 2–5
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 45–60 Minuten
Um etwa 30 Euro
Das Bauen der Bahnstrecken macht Spaß und der Konkurrenzgedanke rückt in den Hintergrund. ein kurzweiliges Spiel als perfekter Start für jeden Spieleabend.
Fotos: heldenderfreizeit.com, Cover: Days of Wonder
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