Ob zum Stress abbauen, Gaudihaben oder Schlaumeiern – gemeinsam zocken lässt den Spaß in die Höhe schnellen. Wir haben für jede Stimmung das Richtige.
von Patrick Mittler
Durchzockte Wochenenden mit Borderlands, Jubel und Schimpftiraden in Mario Party und das erste Mal zu viert den ollen Diablo zurück in die Hölle geprügelt – das sind einige meiner feinsten Zocker-Erinnerungen. Und alle haben eins gemeinsam: Ich habe sie zusammen mit ein paar Kumpels erlebt. Nicht online. Sondern aufgefädelt auf der Couch. Aus Erfahrung weiß ich aber auch: Es gibt gar nicht so viele Games, die Couch-Co-op bieten. Deshalb haben die Helden der Freizeit hier für euch zehn handverlesene rausgesucht. Eine Auswahl der Besten, der Besten, der Besten, Sir!
LEGO-Action-Adventures – perfekt zum Abschalten
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Okay, gleich zu Beginn schummel ich ein wenig, weil ich mehr als ein Dutzend Games in einen Eintrag packe. Eine Auswahl fällt hier aber schwer, denn die LEGO-Spiele sind seit mehr als zehn Jahren vom Spielprinzip her mehr vom selben. Aber das ist auch unverändert klasse: Als LEGO-Variante bekannter Filmfiguren schlägt und rätselt man sich gemeinsam durch eine ulkige Variante von Kinoklassikern. Egal, ob in Hogwarts, Mittelerde, Gotham City oder im Star-Wars-Universum – die Kombination aus LEGO-Charme und locker, flockigem Action-Adventure passt überraschenderweise in jedes Setting. Man darf sich zwar keine allzu große Herausforderung erwarten, die LEGO-Games sind aber perfekt zum gemeinsamen abschalten etwa nach einer harten Arbeitswoche. Ein paar Levels im Spiel zum jeweiligen Lieblingsfilm und man hat dank dem Blödelhumor garantiert wieder ein Grinsen im Gesicht.
Portal 2 – perfekt zum Schlaumeiern
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Was gibt es besseres, als sich alleine wie der cleverste Mensch zu fühlen? Richtig: sich zu zweit für die größten Schlaumeier zu halten! Portal 2 ist dafür die richtige Wahl: Eine ebenso intelligente wie spaßige Herausforderung mit einem verflixt amüsanten Modus für zwei Spieler. Wir schlüpfen in die Blechhäute der beiden Droiden Atlas und P-body und absolvieren, bewaffnet mit den ikonischen Portal-Guns, verschiedene Teststrecken. Was die Entwickler dabei an kreativen Rätseln aus dem Ärmel schütteln, lässt zuerst die Gehirnzellen ordentlich rauchen und liefert dann wenn es “Klick” macht, ein wunderbares Glücksgefühl. Der einzige Haken: Kommt der Coop-Partner einfach nicht auf die Lösung, ist eine Diskussion über die geistigen Kapazitäten des werten anderen Spielers vorprogrammiert. Aber auch das kann lustig sein.
Super Mario 3D World – perfekt zum Fiessein
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An dieser Stelle könnte auch New Super Mario Bros. stehen, oder Donkey Kong Country: Tropical Freeze. Nintendo hat Koop-Freunde in letzter Zeit nämlich sehr verwöhnt und wenn man gemeinsame Hüpf-Unterhaltung sucht, sind die Spiele für Wii und Wii-U erste und beste Anlaufstelle. Super Mario 3D World bietet innerhalb des Nintendo-Reigens am meisten Game fürs Geld. Bis zu vier Spieler können gleichzeitig locker über zehn Stunden durch die bunten und abwechslungsreichen Welten hüpfen. Und weil das Ding typischerweise wieder in kleine Level-Häppchen aufgeteilt ist, geht das prima zwischendurch. Da es nun am Ende der Abschnitte eine Wertung gibt, kommt auch eine Prise Wettbewerb ins Spiel. Die Co-Op-Kollegen ab und an in den Abgrund zu werfen oder als Plattform zu benutzten um ein paar Münzen mehr einzusacken – dem kann wohl niemand widerstehen. Ein fieser Spaß!
Rocket League – perfekt zum Gaudihaben
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Fußball und Autorennen – das klingt erstmal nach einer seltsamen Kombination. Mit dem Run-Racer Rocket-League ist die aber zum echten Hit geworden. Kein Wunder: Die Partien sind ebenso kurzweilig wie rasant und dementsprechend eine Mordsgaudi. Rocket League ist dank seiner unkomplizierten Steuerung leicht erlernt, bietet aber auch zahlreiche Finessen (“Fliegen” per Boost, Volleys etc.) in die man sich so richtig reinfuchsen kann. Klar spielen das die meisten Autofußballer online, das Game hat aber auch viele Splitscreen-Varianten in petto – etwa im Team gegen Bots. Und weil Fußball mit Karren meiner Meinung nach deutlich mehr Spaß macht, als das zigste FIFA oder Pro Evolution Soccer, verdrängt Rocket League die beiden grauen Eminenzen des Co-Op-Kickens. Ist ja schließlich meine Liste!
Monaco: What’s Yours Is Mine – perfekt für Teamplayer
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Online spielen Langfinger in spe klarerweise PayDay 2, aber diebisches Vergnügen gibt es auch für eine gemeinsame Zockersession auf der Couch. In Monaco: What’s Yours Is Mine räumen wir gemeinsam mit bis zu drei Gaunern reihenweise Museen oder Banken aus. Die Optik ist minimalistisch, das Spielprinzip aber keineswegs: Wir wählen einen von acht Gangstern, die jeder für sich spezielle Fähigkeiten mitbringt. Nur der Lookout kann in ruhigen Momenten alle Gegner auf der Karte sehen, nur der Mole kann sich durch wände buddeln und der Cleaner legt ahnungslose Wachen kurz schlafen. Wegen dieser Inselbegabungen ist Teamwork Pflicht. Hat man sich drei fähige Kollegen auf die Couch gesetzt, werden die 32 teils recht knackigen Missionen zum besten, was es im Knobel-Co-Op-Bereich gibt.
Helldivers – perfekt zum Stressabbauen
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Helldivers ist kurz gesagt Starship Troopers zum selber spielen. Als namensgebende Helldivers (Supersoldaten und quasi die Speerspitze galaktischer Feldzüge der Menschheit) knallen wir auf Planetenoberflächen und ballern die dortigen Alien-Einheimischen zu Klump. Außerirdischen Insekten mit der Wumme die Demokratie einbläuen, dicke Bossgegner einäschern oder gegen immer stärkere Feindwellen überleben, das ist alleine ganz gut, wird aber zu viert zum echten Kracher. Vor allem, weil dann ein Schuss Taktik ins Dauerfeuer kommt. Denn jeder Helldiver kann individuelle Ausrüstung und eigene Spezialitems mit aufs Schlachtfeld nehmen. Etwa Mini-Atombomben, Mechs oder stationäre Geschütze. Clever zu kombinieren ist da die halbe Miete. Dank kleiner Missionshäppchen funktioniert Helldivers perfekt als kurzweiliger kollektiver Stressabbau.
Forced – perfekt für Arena-Action
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Forced ist teils Diablo-Klon, teils MOBA, teils Puzzlespiel und deshalb ein ungemein abwechslungsreicher und kurzweiliger Mix. Darin müssen wir uns als Gladiator in unzähligen Arenakämpfen beweisen. Das funktioniert aus der Draufsicht wie in Diablo und ebenso wie im bekannten Action-Adventure klicken wir zahlreiches Fantasy-Gesocks tot. Forced zwingt uns aber einen Tick mehr Taktik und Geschicklichkeit auf. Zum einen, weil wir eine Energiekugel im Schlepptau haben, mit der wir diverse Schreine aktivieren können. Je nach Schreintyp wird der schwebende Kompagnon etwa zur heilenden Hilfe oder zum Beispiel zur tickenden Bombe die mehrere Feinde zerlegt. Zum anderen, weil die Arenen jeweils kleine knifflige Herausforderungen sind, in denen wir inmitten anstürmender Axtkrieger einige Statuen zerhauen oder in einem Giftnebel überlegen. Die Challenges sind jeweils nur ein paar Minuten lang, das Spielprinzip schnell erlernt aber doch recht komplex und Forced im Gesamtpaket somit perfekt für kurze, actionreiche Runden.
Castle Crashers – perfekt für wilde Metzelei
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Wer Videospielautomaten noch kennt, der weiß dass Beat’em Ups seit jeher ein Garant für kurzweilige Koop-Action sind. Einer der Klassenbesten des Genres ist Castle Crashers. Als knuffiger Ritter mit Schwert und Zauberspruch können bis zu vier Spieler ein nicht ganz so knuffiges Abenteuer erleben. Trotz der hübschen Comic-Optik ist Castle Crashers nämlich äußerst blutig und bitterböse. Ein überdrehter Gag jagt den anderen und zwischen furzenden Rehen und dunklen Rittern mit Laserschwertern müssen wir überdies geschickt in die Knöpfe hauen. Ganz in der Tradition älterer Automaten-Klopper ist Castle Crashers nämlich äußerst knackig. Nur wer gut blockt, die Angriffe der riesigen Bossgegner lernt und seine kleinen Ritterchen konsequent mit neuen Fähigkeiten, Waffen oder Zaubersprüchen ausrüstet, überlebt die wilde Metzelei. Castle Crashers ist mit sechs Stunden zwar recht kurz, dafür bleibt in der Zeit wohl kein Auge trocken und dank des angenehmen Schwierigkeitsgrades wohl auch kein Schimpfwort unausgesprochen.
TowerFall: Ascension – perfekt für Schützen
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Und nochmal Arenakämpfe, diesmal aber in 2D, aber dafür beinahe perfektioniert. In TowerFall: Ascension schlüpfen wir in pixelige Bogenschützen und können uns entweder gegenseitig mit Pfeilen löchern, oder gemeinsam fordernde Levels von Monstern säubern. Das spielt sich in etwa wie eine Kreuzung aus Worms, Super Mario und Castlevania. In harten Fights müssen wir geschickt zielen (die Pfeile haben eine glaubwürdige Flugbahn), noch schneller ausweichen (per praktischem Dodge) und die immer wieder auftauchenden Items clever nutzen. Davon gibt es ein stattliches Arsenal: Von Explosionspfeilen, über Schutzschilde, bis hin zur Zeit-Verlangsamung oder albernen Clownpfeilen, die einfach nur quietschen, statt zu pieksen. TowerFall: Ascension ist gemeinsam so etwas wie ein moderner Horde-Modus (bekannt etwa aus der Gears-Reihe oder den Zombie-Modi aus Call of Duty), nur eben im Retro-Gewand.
Rayman Legends – perfekt im Flow
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Wer Hüpf-Held Mario schon nicht mehr sehen kann, der kann mit Rayman trotzdem auf seine Jump’n’Run-Kosten kommen. Wir rennen, hüpfen und kloppen uns gemeinsam mit bis zu drei Freunden durch eine kunterbunte und wunderschön gestaltete Welt. Das Aushängeschild von Rayman Legends ist aber nicht die feine Optik, sondern das, was aus den Boxen kommt. Viele Levels sind auf die Hintergrundmusik abgestimmt. Zum Trommelschlag zuschlagen, zum Gitarrenriff hopsen und bei einem schrammeligen Solo ein Seil entlangrutschen – so kommt ein herrlicher Flow zustande, wie ihn kaum ein anderes Jump’n’Run schafft. Eines hat der gute Rayman aber zum Glück trotzdem mit Mario gemeinsam: Die Levels haben eine angenehme Häppchen-Länge und deshalb genau richtig für ein Stündchen fröhliche Hüpferei zu feiner Musik.
Aufmacherfoto: BagoGames (https://www.flickr.com/photos/bagogames/23343119800) CC BY 2.0