Arm, aber sexy! Und inzwischen innovativ und modern. Das ist Berlin. Wir haben für euch neben den großen Must Sees auch Geheimtipps aufgestöbert. Von tollen Currywurst-Buden bis zu Lost Places, Essens und Unterkunfttipps und hochinteressanten Facts zu Menschen und Architektur dieser bunten Metropole. Unsere Berlin Tipps.
von Gast-Held Klaus
Ab in die Stadt der Currywurst. Wer könnte dafür qualifizierter sein als unser Gast-Held Klaus? Der hat sich ja bereits für uns durch die urigsten Wiener Würstelstände gekostet und auch schon die Schönheit von Budweis (nicht nur, aber auch) kulinarisch erfahren. Ehrensache, dass er uns auch die besten Currywurst-Buden in Berlin aufgestöbert hat (siehe Ende des Artikels).
Das ist freilich längst nicht alles. In seinem kleinen Berlin-Guide geht es nicht nur um die Wurst. Neben den wichtigsten Facts und den Sehenswürdigkeiten, die ohnehin bei jedem am Plan stehen, hat er für euch ein paar tolle Geheimtipps aufgestöbert.
Berlin. 3,8 Millionen Einwohner, rund 13 Millionen Touristen jährlich. Die Stadt ist bekannt für seine Universitäten, den entspannten Lebensstil und für die harmonische Koexistenz von Menschen mit verschiedensten Weltanschauungen. Das spiegelt sich an belebten Plätzen wieder: Bobos trinken ihren Cafe Latte neben Grufties, Steam Punks, Emos und leinentragenden Greenies. Berühmt ist das Zitat des ehemaligen Oberbürgermeisters Wowereit: “Berlin ist arm, aber sexy”. Ja, tatsächlich sind die Grundgehälter hier niedrig und die Stadt hat 60 Milliarden Euro Schulden. Gleichzeitig sind die Menschen hier aber auch reich und innovativ. So ist Berlin inzwischen sexy, modern und einfach cool.
Wer Berlin hört, denkt automatisch an die Mauer, das Brandenburger Tor und den Fernsehturm. Weitere touristische Hotspots sind die Museumsinsel, der Reichstag und seit neuestem der Potsdamer Platz mit seiner futuristisch anmutenden Skyline. Als Held der Freizeit und der Städtetouren klappert man zwar diese Sehenswürdigkeiten ab, sucht aber auch nach den kleinen, versteckten Schätzen.
Geheimtipps gefällig? Da wäre mal das Spionagemuseum das Einblicke in die Überwachung der DDR-Bürger und in das Ausspionieren anderer Staaten möglich macht. Für die ganz Jungen besonders spannend: Wählscheiben-Telefone und Computer wie aus der Steinzeit (verheiratete Leser sollten dieses Museum nicht in Begleitung ihrer Angetrauten besuchen 😉 Eine hervorragende Ergänzung dazu ist das DDR-Museum direkt am Spreeufer.
Das Straßenbild in Berlin ist einzigartig. Historische Gebäude flankiert von modernster Architektur, akkurat geschnittene Hecken in den Siedlungen am Stadtrand, gleich daneben kahle Mauern, verziert mit Graffiti und Street-Art. Anzugträger neben übrig gebliebenen Punks der achtziger Jahre, Arbeiter beim Feierabendbier neben Künstlertypen und solchen die es sein wollen. In Berlin fällst du mit grüner Hose und orangefarbenem Sakko nicht auf, du ergänzt mit diesem Style nur das Gesamtbild. Sobald du in Berlin ankommst und ins das Gewühl der Innenstadt eintauchst fühlst du dich wohl.
Die Menschen in Berlin sind gechillt und freundlich. Ich könnte mich zum Beispiel nicht daran erinnern in Wien von einem Busfahrer mit den Worten “Schönen Guten Morgen, wünsche ich” begrüßt worden zu sein. Auch im Supermarkt oder im Restaurant ist das Personal entspannt, man könnte fast vermuten, dass ihnen die Arbeit Spaß macht.
Natürlich haben Gast-Helden auch Hunger. Der lässt sich in Berlin einfach stillen. Im Zentrum bekommt man Deutsche Küche (ja, entgegen aller Vorurteile gibt es die) ebenso wie indische, italienische, koreanische und levantinische Speisen in Lokalen aller Preisklassen. Habe ich da etwas vergessen? Natürlich. Dönerbuden gibt es an allen Ecken, denn das Döner wie wir es auch in Wien kennen, wurde ja in Berlin erfunden, und natürlich die Currywurst (siehe drei Empfehlungen unten).
In der Nähe unseres Hotels habe ich ein nettes Lokal entdeckt, die Gaststätte zur Dorfquelle in Alt-Reinickendorf. Hier fand jeden Abend der Tagesausklang statt, begleitet vom Pichelsteiner Eintopf. Apropos Hotel: Im Hotel Bongard, untergebracht in einer ehemaligen Munitionsfabrik, habe ich nicht nur hervorragend und zu einem günstigen Preis übernachtet, sondern auch jeden Morgen das reichliche Frühstücksbuffet genossen.
In Berlin zu shoppen ist wunderbar. Die Stadt ist reich mit Shopping Centern bestückt. Daneben gibt es aber auch die schrägsten Shops für Fans. Da ich mit meiner fünfzehnjährigen Helden-Tochter unterwegs war, wurde ich in die Schönhauser Allee verschleppt, genauer gesagt in den Gothik-Shop Wonderland 13 – beispielsweise mit Mode vom Label Dracula Clothing. Glücklicherweise wurde ich nur wenige Schritte später auch fündig: Hoolywood Gegenwear ist ein 1991 in Ostberlin gegründetes Label mit einer Botschaft und absolut coolen Stücken.
Neben ihrem düsteren Shop hatte die Heldentochter schon vorab einen zweiten Fixpunkt festgelegt. Als Fan von “Lost Places” bestand sie auf einen Besuch des Kinderkrankenhauses Weißensee. Diese seit 1996 stillgelegte Klinik gehört neben dem Teufelsberg und der Löwen-Adler Kaserne zu den meistbesuchten Lost Places in Berlin. Selbstverständlich habe ich als strenger Vater das Überklettern des Zaunes und Aufnahmen im Inneren nicht gestattet.
Nun noch zum inoffiziellen Berliner Wahrzeichen. Als gefürchteter Würstelexperte habe ich den Aufenthalt in Berlin auch zu intensiven Studien über die Currywurst genutzt. Egal, wo man sich in der Stadt befindet, am nächsten Eck gibt es sicher einen Wurststand oder ein Lokal, das auch diese lokale Kultspeise auf der Karte hat.
Qualität und Preis variieren naturgemäß, durchgefallen ist bei den Tests allerdings kein Produkt. Meine Top 3:
3. Platz: Harrys deutsche Küche in der Mall of Berlin
Die Wurst gut angebraten, die Soße nicht ganz so süß wie bei den meisten Verkostungen, Preis mit 2,20 Euro im Mittelfeld.
2. Platz: Ess-Bahn am Flughafen Berlin-Tegel
Hier werden naturgemäß ankommende Touristen zur Wurst gelockt, trotzdem sehr gute Qualität, Preis entspricht mit € 7,90 für Wurst mit Pommes und einem 0,2l Softdrink dem Standort.
1. Platz: Imbiss am Kutschi
Eine köstliche Wurst samt Brötchen (Semmel) um wohlfeile € 1,80! Nicht umsonst reißt der Besucherstrom dort den ganzen Tag nicht ab, was auch die Frische der Ware garantiert (ein Foto der Bude findet ihr oben in unserem Aufmacherfoto).
Da man sich ja tagelang nicht nur von Currywurst ernähren kann, wurden auch verschiedene Lokale besucht. Hervorheben möchte ich die Pizzen in der Trattoria Peretti und das Beef Tartar im Restaurant “Spreegold”.
Tolle Stadt mit einem chilligen Flair, architektonisch und kulinarisch interessant, die Einheimischen sind überwiegend gut drauf. Ich habe mich ziemlich schnell in Berlin wohl gefühlt. Wiederholungsgefahr 100 Prozent.
Bei uns findet ihr die nützlichsten Tipps für euren nächsten Städtetrip. Von den besten Sehenswürdigkeiten und Geheimtipps, zu Gastro-, Kultur- und Unterkunftsempfehlungen oder wie ihre eine teure City billig erobert:
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Der Chefredakteur der Helden der Freizeit hat das Onlinemagazin 2016 ins Leben gerufen und ist seit 2000 als Sportjournalist im Einsatz. Bei heldenderfreizeit.com ist er spezialisiert auf actiongeladene Outdoor-Aktivitäten, Ausflüge, Videos, Spiele, Filme, Serien und Social Media.