Bodyflying und Skydiving lernen kann jeder. In Österreichs einzigem Indoor-Windkanal, dem Windobona Wien, geht das ganz ohne Flugzeug und Fallschirm. Voraussetzung: Spaß & Freude am Fliegen. Und vielleicht ein bisschen Bewegungstalent. Wir haben es ausprobiert. Nach unserer Anfängersession haben wir diesmal versucht bei einem Aufbaukurs erste Manöver zu lernen.
Skydiving, ohne aus dem Flugzeug zu springen? Im einzigen österreichischen Skydiving-Windkanal, im Windobona Wien, geht das. Das Fliegen lernt man dabei von den besten österreichischen Skydivern und Bodyflyern. Prima! Denn wir belassen es diesmal nicht nur bei einer Anfängersession.
Zwei sehr unterschiedliche Helden-Redakteure stellen sich diesmal einem Aufbaukurs mit je zehn Minuten Flugzeit. Er, 19, ganz ohne Flugerfahrung, dafür sehr sportlich und Top-Wasserballer beim Wiener Sportclub. Sie, 41, hat schon ein paar Mal im Windobona einen Anfängerkurs besucht, geht es ansonsten sportlich aber viel gemütlicher an – mit Fahrradfahren und ein bisschen Yoga.
Helden-Tipp! Auf sportblog.cc findest du diesen Erfahrungsbericht von Fitnesstrainerin Bernadette Hörner, die es ebenfalls ausprobiert hat, mit Tipps von Profis.
Wie schlagen sich unsere beiden? Wie läuft so ein Aufbaukurs im Windobona ab und kann man innerhalb von zehn Minuten wirklich erste Manöver fürs Skydiving lernen? Das und noch viel mehr erfahrt ihr bei den Helden der Freizeit:
45 Minuten vor unserem Flug im Windkanal treffen wir im Prater Nummer 38a ein. Das Windobona Wien liegt mitten im Wiener Wurstelprater – der Schauplatz könnte passender nicht sein. Werden hier doch überall Menschen durch die Luft geschleudert. Der Unterschied: Wir gleiten auf einem Luftstrom und wollen die Bewegung im Idealfall selbst steuern.
Zuerst anmelden, Teilnahmebedingungen ausfüllen und unseren Instruktor Daniel Singer begrüßen. Daniel ist, nebenbei bemerkt, seit Jahren auf den Stockerlplätzen bei den österreichischen Meisterschaften im Indoor Skydiving zu finden, beispielsweise in der Disziplin Solo Speed Dynamic. Dass diese auch jedes Jahr auf seinem Arbeitsplatz im Windobona Wien stattfinden, trifft sich besonders gut.
Daniel nimmt uns dann auch gleich mit, den Windtunnel von außen zu inspizieren. Mit einem Durchmesser von 4,3 Metern und 15 Meter Höhe können im Windkanal Geschwindigkeiten bis zu 280 km/h erzeugt werden. Beeindruckend! Uns Anfängern bläst ein Wind zwischen 150 km/h und 180 km/h entgegen, je nachdem wie geschickt wir uns im Glaszylinder anstellen. Denn unser Anzug ist noch weiter geschnitten als die engen der Profis – hat dadurch mehr Auftrieb.
Bevor wir aber im Windkanal fliegen, geht’s zunächst in den Schulungsraum. Dort kann jeder ausprobieren, wie die optimale Flugposition sein sollte. Das Becken ist der tiefste Punkt, Arme und Schultern auf Kopfhöhe, Nase und Augen mit Blickrichtung nach oben, Beine leicht angewinkelt. Alles ganz einfach. Drei wichtige Handzeichen müssen wir uns außerdem merken. Denn in der Flugkammer miteinander sprechen, Fehlanzeige. Dafür ist viel Lächeln angesagt.
Als es daran geht, die Schutzkleidung anzuziehen, steigt erstmals das Adrenalin bei unseren beiden Helden. Schutzbrille, Helm, Fluganzug und Ohrenstöpsel für das Indoor Skydiving bekommen wir vom Windobona-Team. Ringe, Arm- und Halsketten legen wir zur Sicherheit ab. Noch die Sportschuhe gut zuschnüren und ab geht es in den Windtunnel. Diesmal kriegen wir im Gegensatz zum Anfängerkurs schon die schnittigen Vollvisierhelme.
Durch eine Schleuse gelangen wir in den Glaszylinder. Jetzt wird unseren Helden klar, dass es langsam wirklich losgeht. Instruktor Daniel zeigt noch einmal vor, wie man richtig in den Windkanal einsteigt: Arme hoch, Becken nach vorne, sich in den Wind fallen lassen. Aussteigen: Arme nach vorne, durch die Tür, Beine nachziehen. Alles klar?
Am Monitor scheinen jetzt die 5 x 2 Flugminuten unserer Helden auf. Mit Name und Flugzeit – ähnlich wie in der Abflughalle eines Flughafens – nur dass wir hier kein Gepäck einchecken brauchen. Immer abwechselnd werden zwei Minuten geflogen. Dann kann der Wind ja anfangen zu blasen.
160 km/h steht auf der Anzeige. Zum Reinkommen in den Windkanal braucht es für Junghelden Ian und für seinen Jungfernflug einiges an Überwindung. Zuerst gegen den Wind lehnen und sich dann davontragen lassen. Die ersten zwei Flugminuten nützt er geschickt, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie er seinen Körper bewegen muss, um zu steigen oder zu sinken. Doch bereits in der nächsten Flugeinheit zeigt ihm Coach Daniel, wie er sich nach links oder rechts bewegen und Highfive mit ihm abklatschen kann.
Bei den letzten beiden Flugeinheiten traut der Instruktor unserem Helden bereits den eigenständigen Einstieg zu. Kopf voran springt der sportliche Kerl in den Windkanal. Doch beim ersten Versuch wird er direkt wieder aus dem Windkanal in die gepolsterte Einstiegszone gedrückt. Das zweite Mal klappt und auch die anderen, in diesen zehn Minuten gelernten, Flugkunststücke flutschen. Hoch und nieder, vor und zurück, rechts und links und flugs wieder raus aus dem Windkanal. Erstaunlich wieviel man in dieser kurzen Zeit lernen kann. Ian hat zweifellos großes Talent.
Flugheldin Nummer 2 ist bereits zum vierten Mal im Windtunnel (hier geht es zu unserer Heldengeschichte für Anfänger). Dieses Mal fliegt Klara aber länger als immer nur eine Minute am Stück. Tatsächlich: Es gelingt ihr gleich in den ersten zwei Minuten zu steigen und zu sinken, nach rechts und nach links zu drehen. Bei der zweiten und dritten Flugeinheit geht’s zurück zu den Basics. Kopf nach oben, locker lassen, ein Gefühl für den Wind und den Körper bekommen. Nach zehn Minuten im Flugtunnel lässt sich aber doch ein Erfolg verbuchen. Auf und nieder, vor und zurück, nach rechts und links fliegen klappt ganz ordentlich. Erstaunlich auch, wie gut es Daniel versteht, alleine mit Körpersprache Tipps und Anweisungen zu geben.
In einem sind sich unsere Helden der Freizeit nach dem Aufbaukurs einig: Indoor Skydiving lernen ist ein einzigartiges Erlebnis. Aber es braucht einiges an Körperspannung, Körperkontrolle und am Anfang ein wenig Überwindung. Auch darf man nicht unterschätzen, dass mehrere Sessions im Windkanal an die Substanz gehen. Dafür ist die Lernkurve bei längeren Flugzeiten steiler. Und das Gefühl, sich fast schwerelos zu fühlen und dabei erste Kontrolle über bestimmte Manöver zu haben, ist unbeschreiblich. Die überreichte Urkunde wird natürlich mit Stolz hergezeigt.
Laut Daniel Singer braucht es ca. 100 bis 200 Stunden in der Flugkammer, um ein professioneller Indoor Skydiver und Bodyflyer zu werden. Bis dahin ist bei uns noch das eine oder andere Flugstündchen fällig. Der nächste Schritt wäre, statt auf dem Bauch das Fliegen am Rücken zu lernen.
Wer bereit ist, ein bisschen was zu investieren, wird staunen, wie rasch sich dabei ein Lernerfolg einstellt. Vor allem sportliche Typen mit gutem Körpergefühl machen flott Fortschritte.
Adresse: Prater 38a, 1020 Wien
Telefon: +43 1 7200212
Mail: booking@windobona.at
Windkanal: Der Windkanal im Windobona Wien ist der größte Freizeit-Windkanal in ganz Europa. Mit einem Durchmesser von 4,3 Metern und 15 Meter Höhe kann man in der Flugkammer Windgeschwindigkeiten zwischen 120 km/h und 280 km/h erleben. Die Anlage ist sowohl für Fluganfänger aber auch für erfahrene Skydiver, Bodyflyer und Fallschirmspringer geeignet.
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Fotos: © heldenderfreizeit.com
Advertorial-Hinweis: Dieser Test kam im Zuge einer Kooperation mit dem Windobona Wien zustande.
Der Chefredakteur der Helden der Freizeit hat das Onlinemagazin 2016 ins Leben gerufen und ist seit 2000 als Sportjournalist im Einsatz. Bei heldenderfreizeit.com ist er spezialisiert auf actiongeladene Outdoor-Aktivitäten, Ausflüge, Videos, Spiele, Filme, Serien und Social Media.