Schon wieder ein Spider-Man-Film im Kino – diesmal aber in frischer Comic-Aufmachung. Wie gut uns der neue Spinnenmann fesseln konnte, lest ihr hier.
12. Dezember 2018: Ich glaub’ mich beißt eine Spinne! Richtig, der brandneue Spider-Man kommt morgen (13.12.) in die deutschsprachigen Kinos. Die Helden der Freizeit haben sich für euch Spider-Man: A New Universe vorab angesehen. Worum es geht, womit er punkten kann, wo wir Verbesserungspotenzial sehen. Das alles und mehr in unserer Filmkritik:
Miles Morales hat es nicht leicht. Sein Vater (Polizist) erwartet von ihm, dass er einmal richtig erfolgreich wird. Deshalb wird er auf ein Internat in New York City geschickt. Mit seinen Mitschülern, die fast nur reiche Snobs sind, kommt er gar nicht gut aus. Viel mehr Spaß macht ihm die gemeinsame Zeit mit seinem Onkel Aaron, mit dem er gemeinsam an Graffiti Projekten feilt. Alles ändert sich, als er eines Tages von einer radioaktiven Spinne gebissen wird. Nach und nach bemerkt er an sich Fähigkeiten, die sonst nur einer hat: Spider-Man!
Blöd nur, dass es schon einen gibt, der mit Spinnenfäden durch die Gegend fliegt. Dieser Spider-Man verliert aber im Kampf mit den Schurken Kingpin sein Leben und Miles wird sein Nachfolger. Jetzt geht es aber richtig los: Denn bei der Auseinandersetzung zwischen dem Bösewicht und dem alten Spinnenmann entstand ein Riss in den Dimensionen und 5 weitere Spider-Men fliegen in Miles Leben. Darunter auch ein anderer Peter Parker, der zu Morales’ Mentor wird. Das Sextett will Kingpins Pläne gemeinsam vereiteln. Das Problem: Wenn die Neuankömmlige zu lange in der falschen Dimension verharren, sterben sie. Die Uhr tickt unerbittlich.
Spider-Man: A New Universe ist eine Spielwiese für Experten auf diesem Gebiet. Die verschiedenen Inkarnationen des Protagonisten sollten alleine schon für große Augen sorgen. Dazu kommen noch unzählige Anspielungen, wie die verschiedenen Kostümierungen, das Spider-Mobil und Cameos des kürzlich verstorbenen Erfinders Stan Lee.
Was die Macher aber geschafft haben: Neulinge sind hier keinesfalls ihrem Schicksal überlassen. Sie kommen bei der Story gut mit und werden auch ihren Spaß daran finden. Und wenn es einmal zu komplex werden könnte, liefert der Film kreative Erklärungen. Dieses erfolgreiche Jonglieren mit den beiden Lagern ist den Machern äußerst gut gelungen, was wir auch als größten Pluspunkt im ganzen Streifen erachten.
Besonders gut hängen geblieben ist auch der gelungene Humor, der sich durch den ganzen Film zieht. Dabei nimmt der Film seine eigene Comic-Welt immer wieder auf die Schaufel und sich selber nicht zu ernst. Die Pointen sind gut platziert und sorgen für mehrere Lachanfälle. Diese Parts wechseln sich mit top animierten Action-Szenen ab und bieten dadurch ein starkes Gerüst für den gesamten Film.
Leider werden aber auch viele Stereotypen bedient. Ein klassischer Vater-Sohnkonflikt, ein Bösewicht, der steinreich ist und viel Einfluss hat. Zwar sind diese Elemente für solche Superhelden-Filme typisch. Es wäre aber durchaus möglich gewesen, diese da und dort aufzubrechen und die Charaktere etwas facettenreicher zu gestalten.
Die große Dichte an Helden und Super-Schurken mag auf den ersten Blick fast zu extrem sein. Dass primär der Fokus der Story auf dem neuen Spider-Man und dem allseits bekannten Peter Parker liegt, sorgt aber für die nötige Übersichtlichkeit. Die anderen Charaktere bekommen zwar ihre coolen Momente, doch bei weitem nicht in so einer Tiefe. Diese vermeintliche Ungewogenheit ist mehr ein Gewinn als ein Verlust.
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Spider-Man: A New Universe ist ein wirklich gelungener Marvel Ableger. Der Comic-Animationsstil ist eine geniale Abwechslung zu der aktuellen Reizüberflutung an Realverfilmungen aller möglichen Superheroes. Die Charaktere glänzen vor allem mit Humor. Spannung und Action kommt aauch nie zu kurz. Die doch relativ lange Filmdauer vergeht dadurch fast wie im Flug. Bei so vielen positiven Aspekten kann über kleinere Schwächen, wie die doch sehr stereotype schwierige Beziehung zwischen Miles und seinem Vater hinweg gesehen werden. Insgesamt ist der Film sowohl für große Spiderverse-Insider als auch für Neulinge sehr empfehlenswert. (lv)
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Alle Fotos: (c) Sony Pictures
Der Wiener Journalist ist seit 2016 Musik-Ressortleiter bei heldenderfreizeit.com, schreibt für diverse Musikfachmedien wie Stark!Strom berichtet dabei über Konzerte, Neuerscheinungen, führt Interviews und erstellt Besten- und Playlisten zu den Top-Liedern von Musikstars.