Private Life – Kritik: Netflix-Film berührt mit schwarzem Humor
Private Life gibt schonungslos humorvolle Einblicke in das Leben von Richard und Rachel, die Mitte Vierzig noch eine Familie gründen wollen. Unser Review.
7. Oktober 2018: Es ist ein Thema, das heutzutage viele Menschen beschäftigt. Private Life zeigt ein Paar mittleren Alters, das für seinen Kinderwunsch keine Anstrengung scheut. Der neue Film von Tamara Jenkins läuft seit 5. Oktober auf Netflix. Wie sehr er begeistern kann, erfahrt er wie gewohnt in unserer Kritik:
Private Life – die Handlung
Rachel und Richard, gespielt von Kathryn Hahn und Paul Giamatti (c) Jojo Whilden/Netflix
Richard, gespielt von Paul Giamatti, und Rachel, dargestellt von Kathryn Hahn, haben ihre fruchtbarsten Tage bereits hinter sich. Dennoch haben sie sich in den Kopf gesetzt, eine Familie zu gründen – das einzige, was ihnen zu ihrem typischen New Yorker Mittelstandsglück noch fehlt. Alle Versuche – von künstlicher Befruchtung bis zu Adoption – scheitern.
Doch das Paar möchte nicht aufgeben. Als eines Tages ihre Nichte Sadie, gespielt von Kayli Carter, bei ihnen einzieht, setzen sie all ihre Hoffnung in die junge Frau, die sich – kurz nachdem sie das College hingeschmissen hat – auf der Suche nach dem Sinn in ihrem Leben befindet.
Kritik: Tragödie mit schwarzem Humor
Nicht alle sind mit Sadies Entscheidungen einverstanden (c) Jojo Whilden/Netflix
Regisseurin Tamara Jenkins, bekannt für ihre Filme The Savages (2007) und Slums of Beverly Hills (1998), zeichnet mit Private Life eine schwarze, wenn auch zutiefst menschliche Komödie. Was man zu sehen bekommt, ist lustig und tut weh, bringt einen manchmal den Tränen nahe, aber auch immer wieder zum Lachen. Man kommt zum Nachdenken, aber vor allem kann man eines: Mitfühlen.
Richard und Rachel – kein Einzelfall
Richard und Rachel könnte man in ihrem Versuch, ein Kind zu bekommen, geradezu als verbissen bezeichnen. Und Sadie kommt da gerade recht. Sie erscheint in ihrer liebevollen und stürmischen Bereitschaft, ihren Verwandten zu helfen, mehr als nur naiv. Dennoch sind einem die Charaktere kein einziges Mal unsympathisch und der Einblick in ihr Privatleben vermittelt den Eindruck, dass sich der Film nahe an der Realität bewegt.
Rachel, Richard und Sadie (c) Jojo Whilden/Netflix
Unser Fazit
Alltäglich, aber außergewöhnlich. Es ist kein leichtes Thema, dem sich der Film widmet: Das Gründen einer Familie über Vierzig ist keine Seltenheit und viele Paare kämpfen mit denselben Hindernissen, wie Richard und Rachel. Hindernisse, die nicht nur körperlicher, sondern auch moralischer und gesellschaftlicher Natur sind. Aber nur selten werden diese Schwierigkeiten so direkt und schmerzhaft humorvoll angesprochen, wie in Private Life. Von uns gibt es daher eine Helden-Empfehlung für diesen Netflix-Film.
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Marielle lässt sich als Lektorin nicht nur gerne auf neue Texte ein, sie ist auch bei den Helden neuen Dingen bei ihren Storys zu Events, Kulinarik, Sport, Filmen und Reisen aufgeschlossen.