Endlich 13 neue Folgen Orange is the New Black. In Staffel 6 der Netflix-Kultserie geht es nochmal härter zur Sache. Wie mitreißend ist das Knastdrama?
von Miriam Usenik
1. August 2018: Über ein Jahr Warten hat endlich ein Ende. Seit 27. Juli gibt’s auf Netflix endlich wieder neuen Stoff für alle Frauenknast-Fans. Wir haben für euch die knapp 15 Stunden lange Staffel bereits gesichtet. In unserer Kritik kriegt ihr einen großen Vorgeschmack, was euch erwartet
Gleich vorab – es braucht ein bisschen Zeit, um sich in dem Chaos zu orientieren. In Staffel 6 des Netflix-Originals sind die Karten neu gemischt. Eine Woche nach dem Aufstand werden alle Beteiligten zu den Vorfällen befragt. Denn keiner weiß so recht, wer denn die Anstifterin und die Mörderin von Piscatella ist. Erst dann werden die bekannten Gesichter in die drei Blöcke eines strengeren Abteils in Litchfield aufgeteilt.
Die niedrige Sicherheitsstufe von früher wird getauscht gegen harte Regeln und unmenschliche Wärter. Noch dazu herrscht seit Jahrzehnten Krieg zwischen Block C und D. Diese Fehde basiert auf einem Streit der Schwestern Barbara und Carol. Bis zur letzten Folge zieht sich deren Geschichte wie ein roter Faden durch Staffel 6.
Drumherum bauen sich die einzelnen Geschichten auf: Das Mutter-Tochter-Gespann Aleida (Elizabeth Rodriguez) und Daya Diaz (Dascha Polanco) zieht gemeinsam mit einem Wärter einen kleinen Drogenschmuggelring auf. Taystee (Danielle Brooks) und Black Cindy (Adrienne Moore) stellen ihre Freundschaft auf die Probe. Crazy Eyes (Uzo Aduba) ist liebenswert verrückt wie eh und je. Gloria (Selena Leyva) und Caputo (Nick Sandow) versuchen beide auf ihre eigene Art und Weise die Gerechtigkeit siegen zu lassen. Und dann gibt’s da noch die neuen Charaktere – die alle mit ihrer eigenen Vergangenheit schwer zu kämpfen haben. Klar, dass da Spannungen entstehen. Aber nicht nur die Insassinnen dürfen ihre Geschichte erzählen. Wie üblich geht’s auch um die Wärter. Besonders übel diesmal: Sie haben Fantasy Häftling entwickelt – ein Spiel, bei dem es Punkte zu erzielen gilt – zum Beispiel durch Streits zwischen den Häftlingen oder wenn sich jemand verletzt.
Achtung, es folgen ein paar größere Spoiler. Wenn man sich überraschen lassen will, bitte zum Fazit weiterscrollen: Die Rollen der Insassinnen sind sehr ähnlich – Piper (Taylor Schilling) versucht sich die Zeit sinnvoll zu vertreiben und eine höhere Position zu erreichen, ihre Freundin Alex beschützt sie vor den bösen Mädchen und Flaca (Jackie Cruz) schafft es wieder ins Rampenlicht. Daya hat sich seit dem Aufstand total gewandelt und zieht dabei ihre Mutter, die sich eigentlich ein ehrliches Leben aufbauen wollte, mit in den Abgrund. Jeder bekommt seinen Platz und das in nahezu jeder Folge.
Besonders wichtig ist auch weiterhin die unterschiedliche Stellung der hell- und dunkelhäutigen Häftlinge. Piper kämpft da noch eher mit harmlosen Vorurteilen gegenüber ihrem Aussehen. Das korrupte System der Gefängnisbetreiber steht auch weiterhin in der Kritik. Zunächst sieht es sogar nach Verbesserungen aus, die Geldgier gewinnt aber am Schluss wie immer.
Die Mischung aus Comedy und Drama ist geblieben. Mit dem neuen Spielort und vielen neuen Charakteren haben die Macher der Netflix-Serieein bisschen frischen Wind in die Geschichte gebracht. Durch die vielen Side-Storys, bleibt eigentlich keine Zeit zum Durchatmen. Trotzdem hängt alles schön zusammen. Von Anfang an ist klar, dass sich alles auf ein spannendes Staffelfinale zuspitzt.
Wir haben auch die letzte Staffel bereits für euch gesichtet:
Hier unser Urteil zum Orange is the new black Finale
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Miriam Usenik schreibt seit 2017 für die Helden der Freizeit über Events, Ausflugsziele und das monatliche Netflix-Programm. Für ihre Serie "Miriams Ausflugstipps" produziert sie tollen Social Media Content.