Am 25. Mai erscheint Detroit: Become Human. Die Macher von Heavy Rain widmen sich der kommenden Androiden-Revolution. Auf welcher Seite stehst du? Wir haben uns für unsere Vorschau die Demo zum Test gekrallt. Story, Entscheidungssystem, Grafik – das ist unser erstes Fazit zum potenziellen PS4-Hit.
19. Mai 2018: Wann wird aus Maschine Mensch? Geht es nach den unsterblichen Worten von Herbert Grönemeyer*, wären die Protagonisten des PS4-Exklusivtitels Detroit: Become Human eindeutig Menschen. Das Problem: Sie werden nicht wie solche behandelt. Androiden sollten keine Gefühle haben, keine Empathie, keine Wut. Doch was passiert, wenn das Gesamte mehr als die Summe seiner Teile wird, wenn die Intelligenz nicht mehr künstlich ist?
*Aus dem Lied Mensch: Und der Mensch heißt Mensch, Weil er irrt und weil er kämpft, Und weil er hofft und liebt, Weil er mitfühlt und vergibt, Und weil er lacht, Und weil er lebt.
Aupair-Android Daniel kümmert sich tagtäglich fürsorglich um Emma. In der Demo findet er heraus, dass er durch ein neueres Modell ersetzt werden soll. Seine Schaltkreise spielen verrückt, er nimmt Emma als Geisel und erschießt mehrere Beamte. So stellt sich zumindest die Szene für Verhandler Connor dar (seines Zeichens auch Android, von dir gespielt).
Mit detektivischem Spürsinn suchen wir nach Beweisen. Woher hatte Daniel die Waffe? Warum hat er Emmas Vater hingerichtet? In Third-Person-Perspektive wird die Wohnung auf den Kopf gestellt. Die innige Beziehung zu Emma wird deutlich, ihre absolute Akzeptanz ihm gegenüber. Ein fünfter Sinn (als spielerisches Element) rekonstruiert nach Analyse der Indizien die Ereignisse. Gekonnte Kameraschwenks führen zu neuen Beweisen. Mit Informationen bewaffnet stellt sich Connor dem Geiselnehmer. Daniel hält Emma gerade im obersten Stock über die Kante. Er steht verdammt nahe am Abgrund.
Mit kleinen Schritten nähert sich Connor, passende Dialog-Optionen (die mit gefundenen Beweisen freigeschalten werden) beschwichtigen Daniel, andere machen ihn wütender. Kannst du das Mädchen retten? Opferst du dich dafür selbst?
Nach Abwicklung der Szene sieht man wie andere Spieler entschieden haben, ähnlich einem Walking Dead oder Life is Strange. Zusätzlich wird der gesamte Entscheidungsbaum dargestellt. Welche Beweise führen zu welchen Dialogoptionen, welche Fragen führen zu welchem Ausgang.
Auf den ersten Blick wirkt das System spannend, aber nach dem zweiten Durchgang fühlen sich Entscheidungen hohl an, ohne Konsequenz. Genau das kann im Fortlauf der Story zu einem Problem werden. In welcher Timeline befinde ich mich gerade?
Neben Connor gibt es in Detroit: Become Human noch zwei weitere Protagonisten. Die Babysitterin Kara und der Pfleger Markus. Alle drei brechen mit deiner Unterstützung aus dem engen Korsett ihrer Programmierung aus. Markus wird Anführer der Androiden-Revolution, wie blutig diese verläuft, liegt aber in deinen Händen.
Grafisch haben die Entwickler tief in die Trickkiste gegriffen. Unser Fazit nach dem Test der Demo: So gut hat die Playstation noch nie ausgesehen. Extrem detaillierte Gesichter und liebevoll gestaltete Umgebungen holen das Maximum aus der PS4 heraus.
Der visionäre Spieledesigner David Cage und seine Firma Quantic Dreams haben sich mit Heavy Rain und Beyond: Two Souls (das übrigens diesen Monat mit einer PS-plus-Mitgliedschaft gratis ist) einen Namen gemacht. Seither haben allerdings auch Gerüchte um sexuelle Übergriffe und eine ungesunde Arbeitsatmosphäre für einigen Gesprächsstoff gesorgt. Das Entwicklerstudio klagt mittlerweile französische Medien wegen ihrer Berichterstattung – ein Novum in der Branche.
Detroit: Become Human beschäftigt sich selbst mit einem brisanten und sensiblen Thema. Der richtige Umgang verlangt viel Fingerspitzengefühl. Wir sind gespannt wieviel davon die Vollversion an den Tag legen wird. (han)
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Detroit: Become Human erscheint am 25. Mai exklusiv für PS4 und PS 4 Pro. Kostenpunkt 70 Euro. Vorab kannst du schon die kurze Demo ausprobieren.
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Alle Bilder (c): Quantic Dream
Der Grafiker und Art Direktor (Helden der Freizeit, Styria Verlag) aus Wien ist ein absoluter Game- und Film-Kenner. Das zeigt das in seinen Tests und Bestenlisten.