Am 29. März erscheint mit Unsane – Ausgeliefert der neue Film von Steven Soderbergh. Der Psycho-Thriller handelt vor allem von Besessenheit und Aussichtslosichkeit. Sollt ihr euch dem Film ausliefern? Unsere Unsane Kritik sagt es euch.
29. März 2018: Wahnsinnig oder nicht wahnsinnig? Das ist beim neuesten Psycho-Thriller Unsane – Ausgeliefert die große Frage. Der Film, der zur Gänze mit einem iPhone gedreht worden ist, erscheint heute in den deutschsprachigen Kinos.
Die Helden der Freizeit haben sich dem Streifen natürlich vorab ausgeliefert. Ist der Film ein Wahnsinn oder hat er uns verrückt gemacht? Das lest ihr in unserer Fimkritik. Übrigens: Hier könnt ihr gerade Tickets und mehr für den ebenfalls außergewöhnlichen Thriller A Quiet Place gewinnen!
Sawyer Valentini (Claire Foy) wird seit geraumer Zeit von einem Stalker namens David Strine (Joshua Leonard) verfolgt. Der letzte Ausweg: Ein Umzug in eine neue Stadt, andere Handynummer und ein ganz neuer Job. Doch das nächste Problem lässt nicht lange auf sich warten. Sie glaubt dort noch immer ihn zu sehen und wendet sich an eine Psychiatrie, um Hilfe zu bekommen. Dort wird sie aber gegen ihren Willen stationär aufgenommen und ihr Kontakt zur Außenwelt massiv eingeschränkt.
Dem nicht genug: Strine scheint auch noch zum Klinikpersonal zu gehören. Ist das wirklich so oder spielt Sawyers Gehirn ihr einen Streich? Keiner der Mitarbeiter in der Psychiatrie will ihr glauben und auch die örtliche Polizei ist keine Hilfe. Die Lage spitzt sich immer weiter zu, als im Keller der Klinik eine Leiche entdeckt wird.
Eiskalte Schauder sind bei Unsane vorprogrammiert. Eine düstere und vor allem beklemmende Stimmung sorgt dafür. Das Gefühl, in einer geschlossenen Anstalt zu sein und dagegen nichts ausrichten zu können, ist nicht ohne. Immer wieder blitzt zwar ein klitzekleiner Hoffnungsschimmer durch, der sich aber noch schneller als Sackgasse erweist. Man wird förmlich in diese Aussichtslosigkeit gezogen. Teilweise fast schon zu sehr.
Die Kamerapositionen verstärken diesen Touch. Während sonst eine dynamische Kamera mit mehreren Cuts eine Szene lebendiger machen kann, ist sie in diesem Film oft in einer starren Position. Dadurch bekommt der Zuseher das Gefühl ein Beobachter von allen Erlebnissen zu sein, der zwar alles mitbekommt, aber trotzdem nichts ausrichten kann und alles, was passiert doch hinnehmen muss. Ein toller Effekt.
Das aber wirklich besondere: Tatsächlich wurde jede einzelne Filmminute auf einem iPhone gedreht und dennoch besticht der Streifen mit einer enorm guten Bildqualität.
Die beiden Hauptdarsteller Claire Foy und Joshua Leonard hinterlassen einen sehr nachhaltigen Eindruck. Auf der einen Seite, die sehr verängstigte, aber nicht zu brechende Foy als Sawyer und auf der anderen Seite Leonard als Besessener, der mit den schrecklichsten Methoden versucht, an sein “Objekt der Begierde” zu kommen. Beide spielen ihre Figuren äußerst realistisch. Vor allem, wenn sie nur zu zweit am Screen zu sehen sind, laufen sie zur Höchstform auf.
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Unsane braucht zwar etwa 15 Minuten, bis er richtig in die Gänge kommt. Ab da wird es aber richtig heftig, verstörend und beklemmend bis zum Schluss.
Die Atmosphäre ist sehr authentisch. Teilweise ist es fast ein bisschen zu viel des Guten. Es gibt kaum einen Augenblick zum Durchschnaufen. Passt zwar in das gesamte Filmambiente. Trotzdem: Der eine oder andere nettere Moment hätte dem Film mehr Farbe gegeben. Der Einsatz eines iPhones als Filmkamera ist überraschend gut gelungen und gibt dem Ganzen noch eine weitere spannende Komponente.
Alles in allem ist Unsane -Ausgeliefert ein wirklich packender empfehlenswerter Film. (lv)
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Aufmacherfoto: © 2018 Twentieth Century Fox
Der Wiener Journalist ist seit 2016 Musik-Ressortleiter bei heldenderfreizeit.com, schreibt für diverse Musikfachmedien wie Stark!Strom berichtet dabei über Konzerte, Neuerscheinungen, führt Interviews und erstellt Besten- und Playlisten zu den Top-Liedern von Musikstars.