Eingefleischte Marvel-Fans mussten fast drei Jahre auf die Fortsetzung von Jessica Jones warten. Wir haben uns für euch durch die 13 Folgen von Staffel 2 gekämpft, die am Anfang schwer in die Gänge kommt. Wie unser Fazit aussieht und was uns hoffentlich in einer Fortsetzung erwartet, lest ihr in unserer Kritik.
15. März 2018: Die Serien-Junkies unter euch kennen das – Staffel 1 wird verschlungen und die nächsten Folgen erwartet man mit Spannung und großer Erwartung. Und dann kämpft man sich mühsam durch die Fortsetzung, weil die einfach nicht an Fahrt gewinnen will. Ob das bei Jessica Jones auch so ist, lest ihr bei uns.
Wer gleich mit Staffel 2 einsteigen will und die erste nicht kennt oder nochmal sein Gedächtnis auffrischen will – das ist in der ersten Staffel passiert:
Die 13 Folgen erzählen das Leben der Anti-Heldin Jessica Jones (Krysten Ritter), nach einer missglückten Superhelden-Kurzkarriere. Jessica ist eine mehr oder weniger erfolgreiche Privat-Detektivin. Berüchtigt für ihren harten Stil. Klar – für etwas müssen ihre außergewöhnlichen Kräfte ja gut sein. Schnell wird aber klar, dass die coole Lady mit vielen Dämonen zu kämpfen hat. Sei es der Alkohol, mit dem sie den Tod ihrer Familie zu verdrängen versucht. Oder ihr absoluter Horror-Ex-Freund Kilgrave (David Tennant), der andere Menschen durch Gedanken steuern kann. Er ist es auch, der ein Ehepaar zu Jessica schickt, die ihre Tochter vermissen. Relativ schnell wird klar – Kilgrave will sich an Jessica rächen, weil sie sich gegen ihn gestellt und ihn verlassen hat.
Auch wenn Jessica denkt, das alles alleine durchstehen zu müssen. Sie bekommt immer wieder Hilfe in Form ihrer Adoptivschwester Trish (Rachael Taylor) und ihrem Nachbarn Malcolm (Eka Darville). Luke Cage (Mike Colter), ebenfalls Marvel-Held und mit einer eigenen Serie auf Netflix vertreten, hat in der ersten Staffel auch eine wichtige Rolle. Er ist unter anderem derjenige, der es hinter Jessica’s harte Schale schafft. Kilgrave versucht alles und jeden, auch Luke, gegen Jessica aufzuhetzen, um sie zu Fall zu bringen. Doch sie ist stärker als gedacht. Und so schafft sich es nach einigem Hin und Her gemeinsam mit Trish ihren bösen Dämon der Vergangenheit endgültig zu vernichten.
Die Story rund um die junge Frau mit besonderen Kräften und ihrem bösen Widersacher flutscht nur so runter. Die erste Staffel macht Lust auf mehr. Und auch die Nebendarsteller sind allesamt alle top gespielt und haben ihre Daseins-Berechtigung. Obwohl die Story teilweise sehr verstrickt ist, kann man dem Geschehen leicht folgen.
Schon in der ersten Staffel gibt es Hinweise darauf, wie Jessica und die anderen ihre Superkräfte erhalten haben. Die mysteriöse Organisation IGH steckt vermutlich dahinter. Jessica startet in Staffel 2 genauso schlecht gelaunt, besoffen und zu Wutausbrüchen neigend. Da sie die Stadt vor Kilgrave gerettet hat, sind sie und ihre Kräfte mittlerweile berühmt. Hier taucht schon das erste Problem der Fortsetzung auf: Jessica hat den Gegenpol aus dem Weg geräumt und den sucht man jetzt vergeblich. Stattdessen gibt’s viele Rückblicke, wie sich Jessica zu der Person entwickelt hat, die sie heute ist und woher ihre Kräfte kommen. Klar, ist das auch interessant, müsste aber nicht so ausführlich über eine ganze Staffel hinweg behandelt werden.
Wie immer versucht sich Jessica mit viel Alkohol abzulenken. Irgendwann siegt dann aber meistens doch das Gewissen und sie versucht Ordnung ins Chaos zu bringen. Unterstützt wird sie wieder von Malcolm (mittlerweile zum Partner ernannt) und Trish. Letztere hat aber auch wegen ihrer Lebensgeschichte mit einigen Problemen zu kämpfen. Obwohl Kilgrave ein wirklich grauslicher Bösewicht war, freut man sich fast, als er als Jessica’s Halluzination auftaucht. Diesmal ist er aber nicht nur nervig, sondern hilft Jessica teilweise durch seine Gedankenanstöße. Viel Action gibt’s natürlich oben drauf.
Luke Cage bekommt in der zweiten Staffel von Jessica Jones keinen Platz. Bleibt die Frage also offen, wie es mit ihm und Jessica weitergeht. An Jessicas Seite ist aber sowieso gerade der Hausmeister, mit dem sie am Anfang gar nicht konnte. Ja genau – alles etwas skurril und konfus. Noch dazu taucht jemand auf, den man gar nicht erwartet hätte. Als Zuseher ist man dadurch genauso verwirrt wie Jessica selbst.
Leider verliert sich die zweite Staffel in den unzähligen Nebenhandlungssträngen, obwohl die Hintergrundinfos durchaus wichtig und interessant sind. Mit Staffel 1 kann sie definitiv nicht mithalten. Großes Lob geht von uns aber trotzdem an Krysten Ritter – ihr kauft man die schlecht gelaunte, teils depressive Anti-Superheldin einfach total ab!
Auch wenn Staffel von Jessica Jones zwei nicht der Spannungs-Hit war und teilweise echt langatmig ist – die Fragen, die offen bleiben, lassen auf eine zeitnahe nächste Staffel hoffen. Es wird auf jeden Fall spannend ob, Malcolm bei der Konkurrenz wirklich gegen Jessica arbeitet oder das alles wieder nur ein Plan ist. Außerdem wäre da ja noch Trish. Sie wollte vom IGH-Arzt Dr. Karl zur Superheldin gemacht werden. Die Behandlung wurde zwar unterbrochen, was der Wirkung aber anscheinend nicht geschadet hat. Am Ende der Staffel lassen ihre plötzlichen Reflexe erahnen, dass Hellcat bald ihren Auftritt bekommt. Steht also der Bösewicht für Staffel 3 schon in den Startlöchern?
Wir bleiben für euch am Ball, pardon Bildschirm. (mir)
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Miriam Usenik schreibt seit 2017 für die Helden der Freizeit über Events, Ausflugsziele und das monatliche Netflix-Programm. Für ihre Serie "Miriams Ausflugstipps" produziert sie tollen Social Media Content.