Am Donnerstag startet Sie nannten ihn Spencer im Kino und serviert uns die ganze Pfanne Bud Spencer. Unsere Kritik. Plus: Kinokarten und T-Shirts zu gewinnen!
24. Juli 2017: “Warten Sie! Das kriegen Sie noch.” Grinsend überreicht uns der Typ an der Kassa im Cineplexx Wienerberg zu unseren Sie nannten ihn Spencer Kinotickets zwei Konservendosen. Ein Film zu dem man bei der Vorpremiere Speckbohnen bekommt, muss ein ganz besonderer sein.
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Jetzt aber zur Sache, ihr Schnarchnasen!
Eines ist klar. Sie nannten ihn Spencer ist definitiv kein Streifen wie jeder andere. Acht Jahre musste der junge Filmemacher Karl-Martin Pold mit tausenden Bud-Spencer-Fans dafür kämpfen, dass er überhaupt auf die Leinwand kommt. Die verrückte Geschichte dahinter könnt ihr in unserem Artikel Bud Spencer Doku: “Sie haben gesagt, das hat kein Kinopotenzial!” nachlesen.
Am Donnerstag (27. Juli) kommt der Streifen ins Kino. Genau 1 Jahr und 1 Monat nach dem Tod des beliebtesten Schauspiel-Brummbären aller Zeiten. Schmeckt uns der Film so gut wie Bud Spencer seine Speckbohnen? Oder geht er unter den hohen Erwartungen K.o. wie Carlo Pedersolis Filmgegner?
Eigentlich besteht der Film aus zwei Filmen – oder besser gesagt aus drei. Einem Best-of der kultigsten Filmausschnitte des Duos Spencer-Hill, einer Biographie des aufregenden Lebens des Neopolitaners und Spitzenschwimmers Carlo Pedersoli, gespickt mit Aussagen und Interviews von Schauspielpartnern, Regisseuren und deren Kindern, Freunden, Experten und vielen anderen Bud-Buddies. Vom Obmann seines Schwimmvereins bis zu Terence Hill natürlich.
Und – oder besser gesagt – vor allem aus einem Roadmovie, in dem sich der fanatische Spencer-Fan Marcus Zölch und der blinde Spencer-Lookalike Jorgo Papasoglou quer durch Europa auf die Suche nach ihrem Idol machen.
Klingt nach viel Stoff für einen 122-minütigen Film. Regisseur Pold meistert diesen Spagat aber ausgezeichnet. Erzähler Thomas Danneberg dient als roter Faden. Die Terence-Hill-Synchronstimme hält die Geschichte mit seinen schnodderigen Kommentaren zusammen. Ebenso wie die zwei Fans, die sich fast Nonstop die besten Filmzitate an den Kopf werfen.
Dazu werden exakt die passenden Filmausschnitte und originalen Filmmusiktitel (ingesamt über 70!) platziert. Die Schnipsel wurden mit so viel Liebe zum Detail ausgewählt, das alles ein sehr lustiges und homogenes Ganzes ergibt. Und jedem Bud Spencer Fan das Herz aufgeht.
Und so vergeht der Film trotz seiner Spiellänge wie im Flug. Obwohl natürlich auch viel einfach gestrickter Klamauk enthalten ist – muss ja so sein bei diesem Thema – bombadiert er einen mit einer Fülle interessanter Fakten und hält sich dabei nicht mit Smalltalk auf. Das wird gleich zu Beginn klar, wenn Marcus Zölch seine dramatische Geschichte erzählt. Nach einem Genickbruch wäre er fast im Rollstuhl gelandet. Erst die Bud-Spencer-Filme haben ihn wieder zum Lachen gebracht.
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Papasoglou ist von Geburt an blind, scheint aber die positive Lebenseinstellung aus den Spencer-Filmen überhaupt zu seinem Lebensmotto erhoben zu haben. Er grinst sich mit einer Gelassenheit durch das Abenteuer, wie man das vom freundlichen Riesen Bud Spencer kennt. Zölch wirkt zwar äußerlich wie Terence Hill, seine grimmigen Ausraster haben aber eher auch was von Spencer.
Wenn man etwas kritisieren will, dann dass die Erlebnisse der beiden Fans bei ihrer Reise von Augsburg, über Berlin, Paris, Toulouse bis nach Rom und ihre Dialoge manchmal etwas geskriptet wirken. Die stärksten Phasen hat die Fan-Geschichte daher bei den Dingen, die unerwartet passieren – hier wollen wir nicht zu viel spoilern. Dass der Minibus während der Fahrt den Geist aufgibt, ist nur eine dieser Überraschungen.
Sicherlich zu den absoluten Highlights zählt der Besuch der Fans bei Oliver Onions, die für die meisten Hits der Filme verantwortlich sind. Und natürlich die Audienz bei Silberlocke Riccardo Pizzuti in Toulouse. Der Film-Prügelknabe vom Dienst lebt derart auf, wenn er über Spencer spricht, als hätte ihm jemand eine Adrenalinspritze verpasst. Und er zeigt den Burschen gleich seine besten Prügel-Moves.
Angenehm ist auch, dass die Doku Bud Spencer nicht nur in den Himmel lobt. Sein großes Talent beim Schwimmen oder der Schauspielerei und seine liebenswerte Art wird genauso thematisiert wie seine Faulheit, sein manchmal divahaftes Verhalten und sein lockerer Umgang mit Geld.
Vielleicht hätte sich so mancher bei Sie nannten ihn Spencer gewünscht, dass Carlo Pedersoli noch etwas mehr zu Wort kommt. So unterhaltsam und berührend die Geschichte der zwei deutschen Fans auch ist. Bud ist einfach Bud. Doch Pold hat recht, wenn er uns auf Rückfrage erklärt, dass Ausschnitte von seinem zweistündigen Interview mit Spencer nicht in den Film gepasst hätten. Sie nannten ihn Spencer lebt ja davon, dass die zwei Helden ihrem Idol hinterher jagen, das sich scheinbar unsichtbar gemacht hat.
Fazit von heldenderfreizeit.com: Sie nannten ihn Spencer ist ein extrem kurzweiliger, unterhaltsamer Streifen. Eine mit witzigen Anekdoten und meisterlich ausgewählten Filmzitaten und Filmmusikstücken vollgepackte Bud-Spencer-Doku. Eingebettet in die Geschichte zweier Fans, die die Faszination Bud Spencer auf den Punkt bringen.
Auch wenn wir vielleicht noch etwas mehr Carlo Pedersoli vertragen hätten – der Film serviert uns nicht nur einen Teller, sondern die ganze Pfanne Bud Spencer mit Zwiebeln, Speck und Bohnen. Dass Pold acht Jahre daran gearbeitet hat merkt man dem Streifen an – im positiven Sinn! So wie ein Bohnentopf, der immer besser wird, wenn man ihn länger köcheln lässt. Also ab ins Kino!
Haut ab jetzt! Aber hey du … die Pfanne lass hier! (ak)
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Hier erfährst du die spannende Hintergrundgeschichte zur Entstehung von Sie nannten ihn Spencer:
Bud Spencer Doku: “Sie haben gesagt, das hat kein Kinopotenzial!”
Ebenfalls neu im Kino ist der ausgezeichnete erste Kriegsfilm von Star-Regisseur Christopher Nolan. Ebenfalls sehr sehenswert!
Der Chefredakteur der Helden der Freizeit hat das Onlinemagazin 2016 ins Leben gerufen und ist seit 2000 als Sportjournalist im Einsatz. Bei heldenderfreizeit.com ist er spezialisiert auf actiongeladene Outdoor-Aktivitäten, Ausflüge, Videos, Spiele, Filme, Serien und Social Media.