Der Zeichner Manfred Deix ließ mit seinen Karikaturen tief in die österreichische Seele blicken. Eine Ausstellung im Karikaturmuseum Krems zeigt seine Kunst.
25.Juni 2017: Heute vor einem Jahr ist Manfred Deix gestorben. Der österreichische Künstler und Zeichner wurde 67 Jahre alt. Anecken und Leute grantig machen – so hat Deix sich selbst und sein künstlerisches Lebensgefühl erklärt. „Polarisieren macht Spaß“, wie Manfred Deix in einem Interview zugibt.
Das merkt man auch an den Texten in seinen Karikaturen, bei denen sich Deix kein Blatt vor den Mund nimmt: Zumpferl, Gack und Lulu. Die Wortwahl kommt nicht bei jedem gut an.
Vom Durchschnittsbürger bis zum internationalen Politiker: keiner war vor den Karikaturen des Zeichners sicher. Deix, der sich nach eigenen Aussagen manchmal mehr Mut in Österreich gewünscht hätte, machte sich damit nicht nur Freunde.
Mit seinen ironischen Zeichnungen und Aussagen handelte er sich so manche Klage ein, beispielsweise von Jörg Haider. Auch seine vielen kirchenkritischen Werke waren nicht jedermanns Sache. 1994 musste sich der Karikaturist wegen einer satirische Zeichnung über Jesus vor Gericht verantworten.
Umso mehr verwundert es, dass der Zeichner Manfred Deix 1960 seine erste wöchentlichen Cartoons in der Niederösterreichischen Kirchenzeitung veröffentlichte. Damals erkennt sein Religionslehrer das Talent des jungen Deix und gibt ihm die Möglichkeit, seine Fähigkeiten auszuleben. Nachdem Deix von der Graphischen in Wien geworfen wird, schreibt er sich 1968 an der Akademie der Bildenden Künste in Wien ein. Bereits ab 1972 arbeitet er an Karikaturen für Magazine wie News, Profil oder auch das Satiremagazin Titanic. 1980 erscheint sein erstes Buch.
Geliebt, gehasst, geehrt. Zeit seines Lebens wird Deix mit den Goldenen Ehrenzeichen des Landes Wien und Niederösterreich ausgezeichnet. 18 Bände erscheinen mit seinen Zeichnungen, darunter Das neue Deixbuch, Der dicke Deix und zuletzt Tierwelt. Katzen & Co. Auch privat war Deix ein Tierfreund: In einem Interview mit der Kronen Zeitung gibt Deix 2015 an, 39 Katzen zu halten.
Freund und Wegbegleiter Gustav Peichl kritisiert die simple Darstellung des Katzenfreundes und ordinären Malers, die von so vielen Journalisten gezeichnet wird. „Er ist nicht einzuordnen“, so Peichl. Bereits 1988 erleidet er einen Lungeninfarkt und hat in den nächsten Jahren immer wieder mit den Folgen von Zigaretten und Alkohol zu kämpfen. Schließlich muss sich der Niederösterreicher nach schwerer Krankheit beugen.
Manfred Deix ist Mitbegründer des Karikaturmuseum Krems. Seit 2001 finden sich dort Ausstellungsstücke seiner Arbeit. Seit dem 14. Mai 2017 ist die neugestaltete Dauer-Ausstellung Immer wieder Deix! für die Öffentlichkeit zugänglich. Präsentiert werden aquarellierte Cartoon-Klassiker aus der Landessammlung Niederösterreich.
Neben einem Sammlungskatalog ist das Buch Dichterglück und Underground Teil der Ausstellung. Es zeigt erstmals alle Cartoons von Manfred Deix aus den 1970er Jahren, die der Künstler für die Neue Freie Presse fertigte. Auch Gedichte und Faxnachrichten sind in der Ausstellung zu finden. Immer wieder Deix! ist nach aktuellem Stand noch bis zum 14. Mai 2019 zu besichtigen.
Derzeit hat das Museum täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Nähere Informationen zum Karikaturmuseum Krems könnt ihr unter karikaturmuseum.at finden. Informationen zur Ausstellung Immer wieder Deix! gibt es auf hier. (ms)
Ein Besuch der Deix-Ausstellung lässt sich wunderbar mit einem Traumtag in der Wachau verbinden. Wie der aussehen kann, siehst du hier:
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Genial erfrischend! 10 Tipps für einen Traumtag in der Wachau
Aufmacherfoto: (c) Manfred Deix, Landessammlungen Niederösterreich
Der Redakteur und Digital Marketing Spezialist ging für die Helden der Freizeit auf Reise- und Sport-Abenteuer.