Kopenhagen ist sauschön und schweineteuer. Gratis-Museen, Fahrrad, Walking Tour – 13 Insider-Tipps, wie ihr dort billig einen Traumurlaub verbringt.
Wir lieben Kopenhagen. Die Menschen, die Kaffeehäuser, die Kaufhäuser, der Style, das kulturelle Angebot, die netten Menschen. Wir hassen Kopenhagen. Nach jedem Kurztrip in unsere Traumstadt sind wir pleite. Aber es gibt hier auch ein paar Dinge, die man tun kann, ohne tief ins Geldbörsel zu greifen.
Eines vorweg: Ganz gratis ist natürlich auch Kopenhagen nicht. Mit unseren 10 Insider-Tipps solltest du aber nicht viel mehr Geld als in einer deutschsprachigen Großstadt ausgeben. Zur Anreise empfehlen wir übrigens, wenn ihr etwas mehr Zeit mitbringt, den Zug. Das ist günstig und klimaschonend! Hier unsere Tipps für eine tolle Interrail-Route, die dich zu 6 Top-Städten bringt.
Und falls du noch einen großartigen Urlaub im Norden verbringen willst, schau dir unbedingt unsere 11 Hamburg Geheimtipps an. Mach diese fantastische Tour durch Flandern oder an Englands Küste. Oder entdecke Tallinn mit unseren Must-Sees und Ermäßigungs-Tipps.
Spart euch teure Fahrscheine, spaziert durch die Innenstadt und borgt euch für längere Touren ein Fahrrad. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Museen in Kopenhagen sind sehr gut zu Fuß zu erreichen. Und wenn es doch noch etwas weiter gehen soll, Räder sind günstig auszuleihen. Und die Tour zur kleinen Meerjungfrau wunderschön.
Nicht umsonst ist Kopenhagen die radfreundlichste Stadt Europas. Noch vor Stockholm! Die Radwege sind super ausgebaut. Das eigene Ampelsystem für Fahrräder sorgt dafür, dass ihr mit dem Bike oft schneller vorankommt als andere Verkehrsteilnehmer mit dem Auto.
Wenn man trotzdem lieber mit den Öffis fährt, weil zum Beispiel das Wetter nicht 100%-ig mitspielt, spart man sich mit der Copenhagen Card eine Menge Geld. Sie kostet rund 60 Euro (24h) und bietet neben den kompletten Öffis (Metro, Bus, S-Bahn) auch Zugang zu rund 89 Attraktionen und man kann gratis bis zum Flughafen fahren. Es sind auch eigene Pässe für 48, 72, 96 und 120 Stunden verfügbar.
Hostels sind halbwegs günstig, Hotels meist unerschwinglich. Auch AirBNB ist eine gute Alternative. Wir haben uns einmal bei einem Dänen in der Nähe der Filips Kirke eingemietet. Die liegt im Süden der Innenstadt. Mit den Öffis oder dem Bike waren wir sofort in der City. Und gute Insider-Tipps gabs vom Hausherren gratis dazu.
Holt euch ein Frühstück in einer der vielen Bäckereien. Scones sind billig und superlecker. Auch im Copenhagen Street Food lässt sich ein günstiger Snack ergattern. Dort kann man sich beim Schmausen gemütlich an den Steg setzen und die Füße übers Wasser baumeln lassen. Die beste und auch vergleichsweise preiswerte Bäckerei ist dabei Andersen Bakery – eine absolute Empfehlung ist die Zimtschnecke dort, die ein wenig über drei Euro kostet und ihr Geld allemal wert ist.
Wer lieber im Zentrum der Altstadt bleiben will, aber trotzdem die Köstlichkeiten von Andersen Bakery kosten will, der kann im Luxus-Kaufhaus Illum ganz nach oben fahren und in das Geschäft Muji gehen. Dort gibt es das Andersen Gebäck im schicken Interior-Design-Store in einer Teeecke.
Noch vergleichsweise günstig ist unter den ganzen Attraktionen eine Kanaltour mit einem der Boote von Nyhavn (10 Euro). Wer keine Führung braucht kann um drei Euro einfach einen Hafenbus nehmen. Die fahren ganz ähnliche Routen, legen nur öfter mal an.
Falls ihr Lust habt auf eine Stadtführung, es gibt Free Walking Tours mehrmals die Woche. Da kann man einfach mitgehen und zahlt soviel man will. Ihr müsst euch nicht einmal anmelden. Treffpunkt ist jeden Morgen am Rathausplatz.
Kopenhagen hat geniale Museen und viele sind an bestimmten Tagen gratis. Die Ny Carlsberg Glyptotek am Dienstag, das Designmuseum und das Maritimes Museum am Mittwoch und das Stadtmuseum am Freitag. Vor allem die Glyptotek ist wunderschön. Das Gebäude, die Skulpturen und die Ägyptensammlung wirklich sehenswert. Die David Sammlung und die Nationalgalerie kosten an gar keinem Tag Eintritt.
Auch der Rundetårn (Runde Turm) lädt zu einer spektakulären Aussicht ein. Der Runde Turm ist das älteste funktionsfähige Observatorium Europas und mitten im Herzen der Altstadt. Er ist in der Copenhagen Card inbegriffen bzw. nur der Aufstieg ganz nach oben kostet fünf Euro – das Café und der Shop mit vielen tollen Büchern sind kostenlos.
Esst euch mindestens einmal im Café Norden voll. Ja, auch dieses Café ist nicht günstig. Aber die Portionen sind riesig und die Frühstücksplatten und die Tomatensuppe echte Highlights.
Unser sechster Insider-Tipp ist ein ganz simpler: Radelt an den Strand und steckt eure Füße in den Sand. Kostet nichts und entspannt herrlich.
Immerhin um nur 40 Dänische Kronen (umgerechnet 5 Euro) dürft ihr in der Erlöserkirche (dänisch: Vor Frelsers Kirke) den Turm besteigen. Das ist aber nur was für Schwindelfreie. 400 Stufen führen den schwarzen Turm nach oben, der seit 250 Jahren eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt ist. Die letzten Meter außen sind etwas für Mutige – vor allem bei Wind, wenn der Turm schwankt. Oben angekommen genießt man aber einen unbezahlbaren Blick auf die Stadt. Von hier aus empfiehlt sich gleich ein Abstecher in die Freistadt Christiania.
Ja, die umgerechnet 26 Euro Eintritt pro Nase klingen viel. Das Experimentarium ist aus unserer Sicht aber jeden Cent wert. Denn hier drin kann man locker den ganzen Tag verbringen.
Nirgendwo sonst wird einem Physik und Wissenschaft so amüsant und kurzweilig näher gebracht. Die Stationen bei denen groß und klein Hand anlegen dürfen, entfachen den Ehrgeiz. Als Team sammelt man Punkte. Und die vielen kreativen Experimente sorgen nicht nur einmal für Staunen. Sheldon Cooper aus Big Bang Theory würde sich hier wohl gleich einquartieren. Das haben wir allerdings nicht ausprobiert.
Selten sieht man in einer Großstadt so viele Spiele-Läden auf einmal. Wenn man das Konzept von Gesellschaftsspielen auch noch mit Alkohol und frittierten Snacks verbindet, hat man das richtige Angebot, um riesige Menschenmassen anzuziehen. Im Bastard Café kann man aus über 3800 Brett- und Gesellschaftsspielen aussuchen, nebenbei Cider schlürfen, Pommes genießen und das für relativ wenig Geld, wenn man einen Tisch bekommt. Obwohl das Café riesig ist, ist es fast immer komplett ausgebucht. Obwohl man eigentlich für die Spiele eine Leihgebühr zahlen müsste, kontrolliert das keiner und uns wurde deswegen laut lokalem Insider-Tipp geraten, das Spiel einfach zu nehmen, zu spielen und anschließend zurückzustellen.
Für alle Zocker, die es lieber “technologisch-advanced” mögen, können wir nur die Bip Bip Bar empfehlen. Auf eine zweistöckige Fläche erstreckt sich eine Bar, die umgeben von dutzenden Spieleautomaten, teilweise original aus den 80ern mit Klassikern wie Pac-Man, Crazy Taxi, aber auch neueren Spielen wie Mario Kart. Für die einmalige Zahlung von 10 Kronen (1,34 Euro) kann eine Spielkarte gekauft werden, auf die man anschließend Punkte laden kann. Ein Spiel kostet zwischen zwei und vier (22-54 Cent) Kronen. Die Karten können immer wieder aufgeladen werden und funktionieren bei allen Automaten. Alle Punkte, die an einem Abend nicht aufgebraucht werden, können auch an einem anderen Tag eingesetzt werden. Auch die Drinks sind vergleichsweise billig: ein Gin Tonic kostet rund 8 Euro, Shots keine drei Euro.
Unsere billigste und beste Mahlzeit im Preis-Leistungsverhältnis war sicherlich im Scurry Hub. Der Laden im Herzen der Altstadt sieht von außen eher wie eine Fressbude aus, aber auf lokalem Insider-Tipp hin, sind wir eines Besseren belehrt worden. Für rund 8 Euro kann man verschiedene Currys – von Panang bis Green oder Chicken Tamarind Curry mit einer großen Schüssel dampfenden Reis dazu. Besondere Empfehlung ist das vegetarische Panang Curry. Die Schärfe ist aber nicht zu unterschätzen. Was auch noch auffällt in Kopenhagen bzw. Dänemark generell: Dass Fleisch vergleichsweise extrem billig ist – bzw. vor allem Huhn. Vegetarische Optionen sind oft teurer als jene mit Fleisch.
La Fontaine ist einer der coolsten Jazz Clubs in Kopenhagen, bzw. unserer Einschätzung nach in ganz Europa. Normalerweise bezahlt man unter der Woche Eintritt, um den verschiedenen großartigen Musiker:innen zuzuhören. Am Sonntag ist der Eintritt aber frei. Da heißt es, wirklich früh zu kommen und einen Tisch zu ergattern, denn auch die Stehplätze sind schnell weg und die Bar ist total voll mit jungen Künslter:innen aus der ganzen Stadt.
Solltet ihr nach all unseren Insider-Tipps noch zu viel Geld übrig haben, empfehlen wir den Vergnügungspark Tivoli Gardens. Im Gegensatz zum Wiener Prater, bei dem man keinen Eintritt, sondern nur die Attraktionen zahlt. Oder dem Europa-Park, bei dem es umgekehrt ist. Darf man hier sowohl Eintritt, als auch für die Attraktionen selber blechen. Oder seine letzten Kronen bei den überteuerten Fressständen ausgeben. Immerhin die Show des Elvis Imitators ist gratis – solange man ihm kein Geld zusteckt.
Ihr braucht noch Inspiration für eure nächste Reise? Bitteschön.
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