Das steirische Social Media-, Comedy- und “Dialekt Dance Pop Gangstagirl” im Interview mit den Helden der Freizeit. Billie Steirisch über ihre Begeisterung in verschiedene Bereiche abzutauchen, wie sie ihren Heimatbezug musikalisch verpackt und was für eine große Rolle Authentizität in ihrem Leben und in ihrer Kunst spielt. Dazu kannst du dir unseren launigen Video-Wordrap mit Billie hier auf Instagram und hier auf TikTok anschauen.
von Patrick Meerwald und Verena Fink, 19. 11. 2024
Billie Steirisch aka. Gini Lampl ist derzeit omnipräsent – im Fernsehen, auf Bühnen und auch auf Social Media. Ihre positive Craziness begeistert und unterhält – auf TikTok und Instagram zusammengerechnet bereits über 200.000 Follower:innen.
heldenderfreizeit.com traf die bodenständige Künstlerin am Meidlinger Markt zum Interview. Wie tickt die laute, bunte Alleinunterhalterin? Wir sprachen mit ihr über ihre Vielseitigkeit, welche musikalischen Vorbilder sie hat, was ihr bei der Welt des Influencens für sich selbst wichtig ist, den Zusammenhang von Handys und Freizeit und über ihre Ambitionen, noch mehr im Schauspiel zu machen.
Der Bezug zu meinem Heimatbundesland ist natürlich da. Diesen Bezug zu behalten, ist mir auch sehr wichtig. Das Original kennt eigentlich jeder in der Steiermark. Bei meiner Interpretation ist zwar die ursprüngliche Melodie von den Kern Buam und auch deren originale Instrumente reingesampelt, aber ich habe den Rest auch bewusst moderner und kontroversiell anders gemischt. Damit möchte ich einen Querschnitt durch die neue steirische Generation bieten oder auch, wie sie den Song heute performen würde.
Ich feiere sie! Zwar höre ich privat eher wenige ausgewählte Songs von ihr, aber trotzdem finde ich sie genial. Sie hat eine Bewegung gestartet. Sie ist sehr authentisch und außergewöhnlich.
Die Authentizität hätte ich gesagt. Auf die lege ich generell sehr viel Wert. Bei meiner Musik oder auch, wenn ich mal Content für Social Media mache. Das ist mir sehr wichtig. Dazu kommt dieses schräg und nicht konventionell sein, das haben wir, denke ich, auch gemeinsam. So etwas inspiriert mich.
Ich lege sehr viel wert auf Authentizität
Für Billie Steirisch gibt es kein Fake sein.
Ohne jetzt einen Skandal lostreten zu wollen, aber schon seit Kindheitstagen bin ich sehr von Beyonce begeistert. Gesanglich ist sie auf jeden Fall ein Genie. Doja Cat ist und war immer iconic für mich. Sie hat so eine abnormale Energy. Früher hat mich auch Alicia Keys inspiriert. Ich verehre Menschen, die Kontrolle über ihr eigenes Tun haben, die hart arbeiten und es natürlich gesanglich drauf haben. Oder auch Menschen, die selbst Entscheidungen treffen und nicht das anderen überlassen.
Es tut sich tatsächlich viel. Am 16. November ist zum Beispiel der erste Fernsehfilm mit mir auf Servus TV rausgekommen (im Altaussee Krimi Letzter Jodler). Da spiel ich auch eine große Rolle. Mit meiner Band arbeite ich aktuell an meiner EP, die im April nächstes Jahr rauskommt. Da sind Partysongs drauf, die tanzbar sind und Menschen beim Fortgehen begleiten sollen. Koops sind mit der FH Joanneum am Rntstehen, mit einer steirischen Biermarke ist die Zusammenarbeit bestens am Laufen und auch hier in Wien wird einiges geplant.
Ich bin in diese Welt Mitte 2020 reingerutscht, weil auf einmal ein paar Dinge von Social Media bei mir viral gegangen sind. Mit der Zeit wurde dieses influencen und Content createn tatsächlich dann auch ein Teil meiner Arbeit. Mittlerweile sogar ein großer Teil, wo ich mich kreativ auf neue Art ausleben kann und das jetzt auch mit größeren Koop-Partner:innen. Ich finde es dabei auch wichtig, dass ich hinter dem Produkt stehe, für das ich Content mache. Sonst lehne ich es ab. In der Influencer-Szene passiert sicher einiges an der Oberfläche. Viele nehmen auch schnell Angebote an, um einfach und schnell Geld verdienen zu können. Da möchte ich nicht mitschwimmen. Gleichzeitig möchte ich aber da nicht nur die Schuld bei den Influencern suchen.
Da greift meiner Meinung alles irgendwie sehr gut ineinander. Das Content Creating hilft mir zum Beispiel auch sehr bei meiner Musik-Promotion. Ich habe ja auch ein Kombistudium aus Gesang, Schauspiel und Tanz gemacht. Da war mir schon klar, dass ich gerne verschiedene ineinandergreifende Dinge mache und auch später machen möchte.
Ich habe die Einstellung, dass solche Rollen nachhaltiger als Content Creation für mich sind. Denn diese Aspekte finden dann am Ende doch mehr in der Realität statt. Es ist weit beständiger. Influencing ist ein ewiges auf und ab. Deshalb hoffe ich schon, dass schauspielerisch mehr reinkommt, vielleicht auch durch den Film. Ich durfte da viel zeigen, was in mir steckt. Ich durfte lachen, durfte weinen und auch wütend sein. Sprich, sehr viel von meinem Können-
Zeit verbringen, mit den Leuten, die man voll gerne mag. Menschen, die einem emotional sehr wichtig sind – mit Freund:innen, Familie oder Partner:innen. Oder auch ganz wichtig. Das Handy weg zu legen. Dieses Ding nicht zu verwenden oder zu brauchen, ist für mich der ultimative Ausdruck von Freizeit und auch Freiheit. Nicht erreichbar sein, einfach leben und machen.
Wir sprechen mit den Stars über ihre Leidenschaften, Hobbys abseits des Rampenlichts, ihr Hochs und Tiefs und was sie wirklich bewegt:
Voodoo Jürgens: “Ich schreibe keine Musik für Zielgruppen”
Josh. im Interview: “Ich hatte keinen Bock mehr, auf gar nichts!”
Adel Tawil: “Ohne Bühne, ohne Applaus, nicht viel war übrig”
Aufmacherfoto: (c) Florian Lehner
Der Wiener Journalist ist seit 2016 Musik-Ressortleiter bei heldenderfreizeit.com, schreibt für diverse Musikfachmedien wie Stark!Strom berichtet dabei über Konzerte, Neuerscheinungen, führt Interviews und erstellt Besten- und Playlisten zu den Top-Liedern von Musikstars.